Die als beste Kenner der brasilianischen Indianer geltenden Brüder Orlando Villas-Boas(1914-2002) und Claudio Villas- Boas(1916-1998) haben in ihren Werken Euthanasie und Infantizid bei den Stämmen beschrieben.
Beide bestätigen, daß im Xingu-Nationalpark, in dem mehrere Stämme leben, grundsätzlich Zwillinge nach der Geburt „eliminiert“ wurden.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/932552/
Yanomami-Traditionen, Time-Life-Buch “Der Amazonas”:
Behinderte Kinder werden getötet, die eigene Frau wird dem Gast zum Geschlechtsverkehr angeboten. Auch die lukrative Indianer-Industrie Deutschlands legt großen Wert darauf, solche wichtigen Details indianischen Lebens, indianischer Wertvorstellungen zu verheimlichen, zu vertuschen, zu unterschlagen. “…und der Gastgeber – nun, er bietet ihm seine Frau an. Eine Form von Gastfreundschaft…Natürlich ist die Frau nicht immer einverstanden, und dann gibt es Ärger”.
Ausriß: “Häufig werden Frauen aus anderen Stämmen geraubt. Einige von ihnen werden die Ehefrauen der Männer, die sie geraubt haben. Sie können sich glücklich preisen, denn nicht wenige ihrer Leidensgenossinnen erwartet ein anderes Schicksal – das von Prostituierten in dem neuen Verband. Diese Frauen haben kaum den Rang von menschlichen Wesen…”
Indessen stellte sich die Frage, wie sich die Stämme gegenüber Indios verhielten, die zwar ohne jegliche Geburtsfehler oder andere „Defekte” auf die Welt kamen und aufwuchsen, später dann aber beispielsweise einen Unfall erlitten. Beide Indianerexperten erläutern: „Man kann perfekt geboren werden, und unglücklicherweise in der Kindheit irgendeine Krankheit bekommen oder einen Unfall erleiden, durch den man nicht mehr in der Lage ist, für den eigenen Unterhalt zu sorgen. Wenn es so ist, muß derjenige eliminiert werden.“ („Pode nascer perfeito, e por desventura advir na infancia mal qualquer ou sofrer um acidente, que o torne incapaz de subsistir por conta propria. Se assim for, deve ser eliminado.)
HIntergrund:
Brasiliens Nachrichtenmagazin ”Veja, 15/2007:Verbrechen im Wald – viele brasilianische Stämme töten immer noch Kinder – die FUNAI tut nichts, um den Infantizid zu verhindern
„As vezes ouve se ao longe o choro abafado da crianca, abandonada para morrer na mata. O choro só cessa quando a crianca desfalece, ou quando é devorada para algum animal. Ou quando algum parente, irritado com a insistencia daquele choro, resolve silencia-lo com uma flecha ou um porrete.“
(Laut Zitat hört man teils von weitem noch das Weinen des Kindes, das im Wald zum Sterben zurückgelassen wurde. “Das Weinen hört nur auf, wenn das Kind stirbt oder wenn es durch irgendein Tier aufgefressen wird. Oder wenn ein Verwandter, irritiert von diesem fortdauernden Weinen, beschließt, es mit einem Pfeil oder einem Knüppel zum Verstummen zu bringen.)
Tötungsmethode ist das lebendige Eingraben des Kindes
Das brasilianische Nachrichtenmagazin „Isto é” hat der staatlichen Indianerschutzbehörde FUNAI vorgeworfen, statistische Angaben über die bei Indiostämmen übliche Ermordung von Kindern, den sogenannten Infantizid, zu verheimlichen. Edson Suzuki, Direktor der NGO Atini, erklärte gegenüber „Isto é”, es sei absurd, unter welchem Vorwand auch immer, die Augen vor diesem Genozid an Kindern zu verschließen. „Man darf keine Kultur schützen, die gegen das Leben ist. Schwarze Sklaven zu besitzen, war auch bereits einmal ein kulturelles Recht.”
Die Anwältin Maira Barreto, die den Infantizid für ihre Doktorarbeit an der Universität von Salamanca untersucht, nennt ihn gegenüber dem Nachrichtenmagazin eine „schädliche traditionelle Praxis”. „Am schlimmsten ist, daß die FUNAI vom Kulturrelativismus angesteckt ist , der den Genozid als richtig hinstellt”, erklärte zudem Henrique Afonso, Kongreßabgeordneter der Arbeiterpartei PT. Afonso formulierte laut „Isto è” einen Gesetzesentwurf, der vorsieht, jeden Nicht-Indio zu bestrafen, der ein Kind nicht rettet, das zur Tötung vorgesehen ist. Geschildert wurde der Fall des Indiojungen Amalè vom Stamme der Kamaiurà im Teilstaate Mato Grosso: Im November 2003 wird er von seiner Mutter Kanui kurz nach der Geburt lebendig eingegraben. Kanui folgte damit einer Stammesvorschrift, derzufolge Kinder alleinstehender Frauen lebendig verscharrt werden müssen. Damit das Kind auch wirklich umkommt, treten die Großeltern die Erde über dem Baby fest. Zwei Stunden später entschließt sich die Tante von Amalè, ihn auszugraben. Laut „Isto è” wiederholt sich diese Praxis bei vielen Stämmen in ganz Brasilien mit Duldung der FUNAI. „Bevor ich Amalè ausgrub, hatte ich dort bereits die Schreie von drei anderen lebendig begrabenen Kindern gehört”, sagte Kamiru, 36. „Ich versuchte sie alle wieder auszugraben, aber Amalè war der einzige, der überlebte.” Wissenschaftler haben laut Isto è die Praxis des Infantizids bei mindestens 13 Ethnien, darunter den Yanomami, Tapirapè und Madiha entdeckt. Yanomami-Führer Davi Kopenawa Yanomami weilte unlängst in Berlin, besuchte Politiker und wurde interviewt, jedoch auch von den über solche Tötungen bestens informierten Menschenrechtsorganisationen nicht auf den Infantizid angesprochen. 2004 wurden laut Angaben von „Isto è” 98 Yanomami-Kinder per Infantizid ermordet. Die Kamaiurà , Stamm des Jungen Amalè, töten danach zwischen 20 und 30 Kinder pro Jahr. „Außer den Kindern alleinstehender Frauen sind Babies mit körperlichen und geistigen Behinderungen zum Tode verurteilt. Zwillinge können ebenfalls umgebracht werden¦Zu den sehr banalen Motiven zählt, wenn Indiokinder wegen simpler Hautflecken getötet werden – denn solche Kinder, heißt es, könnten dem Stamme Schlechtes bringen. Tötungsmethoden sind das lebendige Eingraben, das Ertränken oder Ersticken der Babies. Im allgemeinen muß die eigene Mutter das Kind töten, doch gibt es Fälle, in denen sie dabei vom Medizinmann unterstützt wird.”Laut „Isto è” überlebten dank der NGO Atini, der protestantische Missionare und katholische Aktivisten angehören, mindestens zehn Indiokinder, die derzeit in Brasilia betreut werden.
Kindstötung ist gemäß wissenschaftlichen Angaben auch von Stämmen in Bolivien und Paraguay bekannt.
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