In den Slums der brasilianischen Großstädte verbieten die Banditenkommandos des organisierten Verbrechens zunehmend afrobrasilianische Religionen wie Umbanda und Candomblé, um damit Sekten zu begünstigen. So wird laut jüngsten Presseberichten in den ausgedehnten Ghettos von Rio de Janeiro das in der Verfassung verankerte Recht auf Religionsfreiheit durch die Normendiktate der Gangstersyndikate außer Kraft gesetzt.
http://brightsblog.wordpress.com/2008/06/25/der-kult-der-schwarzen-gotter/
Seit mehreren Jahren würden systematisch Kultstätten geschlossen, religiöse Führer vertrieben und rituelle Alltagspraktiken der Gläubigen untersagt. Nach Aussagen von Religionsexperten stehen dahinter evangelikale Sekten, die seit jeher afrobrasilianische Kulte bekämpfen und sich in den Slums rasch ausgebreitet haben. Diese Sekten nehmen die Mitglieder der Banditenkommandos auf, geben den Gangsterchefs pseudoreligiösen Rückhalt und Prestige, versprechen sogar „spirituellen“ Schutz und Beistand für deren kriminelle Aktionen. Als Gegenleistung vertreibt das organisierte Verbrechen die afrobrasilianischen Religionen, welche von den Sekten als unliebsame Konkurrenz angesehen werden. Wie es in den Berichten weiter heißt, werden von den Sektenpastoren sogar die Waffen der Banditenkommandos „gesegnet“. In letzter Zeit hatte die Polizei bei RazzÃen wiederholt Maschinenpistolen beschlagnahmt, die religiöse Beschriftungen und Aufkleber der Sekten trugen. „Ich glaube an Gott“ zählte dazu ebenso wie „Die Engel begleiten mich“.
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