Versteckt in einem wenig gesehenen, mitternächtlichen  Informationsprogramm von TV Globo, wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel während ihrer Brasilienreise von dem investigativen, sozialkritischen Reporter William Waack im Interview auf ansonsten unerwähnte Tatbestände direkt angesprochen. William Waack:“Die Reise von Angela Merkel nach Brasilien ist eine Übung in politischem Ausgleich. Die Kanzlerin vermeidet Kritik am Agro-Treibstoff-Programm Brasiliens, welches sie selbst positiv findet und das der Stolz Präsident Lulas ist. Aber sie kann auch nicht Kritiken aus Deutschland und Europa ignorieren, die die Produktion von Ethanol mit Sklavenarbeit, die Agrotreibstoffe mit dem Hunger in der Welt und der Abholzung Amazoniens assoziieren.“
 Der Schlüsselbegriff „Sklavenarbeit“ kommt in der gewöhnlich scharf abgestimmten Hofberichterstattung des handverlesenen Medientrosses über die Merkel-Reise nicht vor. Aus der Antwort Angela Merkels laut TV-Globo-Übersetzung: „Ich habe mich informiert und tatsächlich sind die Arbeitsbedingungen solcherart, daß wir Fragen stellen müssen. Diese Probleme werden ja von Gewerkschaften, der Kirche, durch Umweltorganisationen aufgeworfen. Aber das bedeutet nicht, daß man keine Agrotreibstoffe produzieren soll. Es bedeutet aber, daß wir über die Bedingungen reden müssen, unter denen diese Agrotreibstoffe hergestellt werden…Wir können nicht billiges Ethanol kaufen, das zu schrecklichen, unmenschlichen Löhnen oder um den Preis der Gesundheit der Arbeitskräfte erzeugt wird.“
William Waack:“Die Abholzung Amazoniens macht Brasilien in den internationalen Klima-Verhandlungen angreifbar.“ Angela Merkel:“Wenn Brasilien viel Wald zerstört, hat das die Zunahme der CO2-Emissionen als Folge. In diesem Sinne gibt es eine gegenseitige Verantwortung, über die wir kooperativ reden müssen.“
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