Gilmar Mauro, neben Joao Pedro Stedile der wichtigste Führer der Landlosenbewegung MST, hat im Exklusivinterview gegenüber dieser Website betont, daß unter der Lula-Regierung Brasiliens soziale Ungleichheit, die Kluft zwischen Armen und Reichen größer geworden ist. Staatliche Hilfen für Verelendete wie „Bolsa-Familia“ seien lediglich Notbehelf-Politik – die an Familien durchschnittlich im Monat gezahlten 90 Real – umgerechnet etwa 37 Euro – armselig. In Brasilien gebe es „Barbarie social“
Damit könne sich schwerlich jemand auch nur minimal ernähren. Mauro bestätigte entsprechende Aussagen des Befreiungstheologen Frei Betto. Der MST-Führer: „Diese Regierung ist optimal – für das Großkapital!“ (Esse é um governo otimo – para o grande capital.) Das überrasche indessen nicht, da Lula nie ein Sozialist gewesen sei. Brasilien erlebe derzeit einen „Lulismo“, eine Art Bonapartismus. „Soetwas hatten wir bereits in den vierziger Jahren mit Getulio Vargas, mit Peron in Argentinien.“ Laut Gilmar Maura kämpft der MST derzeit für die Freilassung von etwa zehn politischen Gefangenen der Bewegung.
In Europa wird gewöhnlich die Version der Lula-Regierung verbreitet, wonach sich die soziale Ungleichheit verringert habe. Lulas Kurs in der Menschenrechts-, Sozial-und Wirtschaftspolitik wird in Europa in vielen Kreisen sowie in vielen Gruppierungen von Anfang an mit großer Sympathie betrachtet. Manche Regierungen betonen gemeinsame Werte mit Brasilia. Das Tropenland wird häufig als „stabile, moderne Demokratie“ eingestuft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bonapartismus
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/17/lynchland-brasilien-meiste-opfer-lebendig-verbrannt/
« „Aufschrei der Ausgeschlossenen“ – Schwarzer beobachtet auf der Treppe der Kathedrale Sao Paulos die Protestaktion. – „Hundert Tage Carlos Minc“ – Brasiliens neuer Umweltminister aus Lulas Arbeiterpartei kopiert Vorgängerin Marina Silva. Einst erklärter AKW-Gegner, jetzt Genehmiger von neuem Atommeiler, an dem deutsche Firmen mitbauen. »
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