Brasiliens Bergbau-und Energie-Minister Edison Lobao hat mitgeteilt, daß die Lula-Regierung den Bau von über 50 Atomkraftwerken plant. Zunächst sollten das AKW „Angra 3″ bei Rio de Janeiro sowie weitere vier  bereits beschlossene Atommeiler errichtet werden – danach werde jedes Jahr mit dem Bau eines weiteren AKW begonnen. Präsident Lula, so sagte Lobao ferner, gebe der brasilianischen Atompolitik Priorität. „Angra 3″ werde von rund 9500 Arbeitskräften errichtet, für die man derzeit das Wohnlager baue. Im April 2009 werde das AKW-Fundament gelegt.
Die Ankündigung des Ministers erfolgte nur wenige Monate nach der Visite von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Mai in den Tropenland. Gemäß amtlichen brasilianischen Angaben hatte die Bundeskanzlerin den Bau von „Angra 3″  garantiert. Wie es hieß, stehe Deutschland zu seinen entsprechenden Verpflichtungen, werde Teile und Kernbrennstoff für das AKW liefern.
 Brasiliens Qualitätszeitung ”O Estado de Sao Paulo: ”Alemanha assume compromisso de concluir Angra 3³. Die während des Merkel-Besuchs unterzeichnete Abmachung sehe vor, jetzt eine Arbeitsgruppe zu schaffen, die sich mit der Lieferung von AKW-Bauteilen befasse. Vor der Merkel-Reise hatten Brasilien und Argentinien offiziell vereinbart, gemeinsam Atomreaktoren zu bauen. Dafür braucht man geeignete Partner. Der jüdische Unternehmer Oded Grajew aus Sao Paulo, von dem die Idee zum Weltsozialforum stammt, hatte erklärt, der Merkel-Besuch habe lediglich den geschäftlichen Abmachungen um „Angra 3″ gegolten.
Die Originalverträge über den Bau von „Angra 3″ waren in den 80er Jahren noch mit Siemens-KWU geschlossen worden, das inzwischen zum  französischen Atomkonzern AREVA gehört.
Pressemitteilung
14.5.2008
© BMWi
Während des Besuchs der Bundeskanzlerin in Brasilien unterzeichnete die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dagmar Wöhrl, das Deutsch-Brasilianische Abkommen über Zusammenarbeit im Energiesektor mit Schwerpunkt auf erneuerbarer Energie und Energieeffizienz.
Mit dem neuen Abkommen soll eine nachhaltige Energieinfrastruktur entwickelt und verbessert werden. Dazu wollen die Vertragsparteien den Politikdialog, den wissenschaftlichen und technologischen Austausch und die Beteiligung des privaten Sektors an gemeinsam entwickelten Initiativen fördern.
Zu den Bereichen der Zusammenarbeit unter dem neuen Energieabkommen gehören neben Energieeffizienz und erneuerbaren Energien auch die Gewinnung von Öl, Kohle und Gas und Projekte unter dem Clean Development Mechanism.
Das Abkommen über Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie aus dem Jahr 1975 sowie spätere ergänzende Regelungen bleiben neben dem neuen Abkommen weiter gültig.
”Alemanha assume compromisso de concluir Angra 3. Lula e a chanceler Angela Merkel assinam acordo que prevé fornecimento de componentes até o fim de obras (O Estado de Sao Paulo)
2004: http://www.ila-web.de/brasilientexte/atomkraftplaene.htm
« Brasilien: Militär rückt zwecks Wahlvorbereitung in mehrere Slums von Rio de Janeiro ein. Fallschirmjägereinheiten wurden vom Rio-Gouverneur wegen der Wahlaktivitäten von Banditenkommandos und paramilitärischen Milizen angefordert – Hitler in Brasilien gestorben. »
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