FREI BETTO: A minha posiçáo é a mesma de dom Paulo Evaristo Arns, arcebispo emérito de Sáo Paulo. Acho que o preservativo deve ser utilizado porque se trata de salvar vidas frente a uma epidemia que náo tem cura.
E a vida é o dom maior de Deus. Fico com a posiçáo dele.  Quero dizer que o náo uso do preservativo aumenta a disseminaçáo da Aids e isso implica a morte de muita gente. A fidelidade é um princÃpio fundamental em qualquer relaçáo humana, mas querer que as pessoas se abstenham da vida sexual já e exigir delas uma atitude heróica. Os casais têm o direito de manifestar também na relaçáo sexual seu amor. Mas, para isso, se recomenda, mesmo entre casados, o uso do preservativo, porque os casos de mulheres contaminadas têm aumentado.
Aus Herder-Korrespondenz 2006:
Wie steht die Kirche zu Kondomen in der Aids-Prävention?
Dieses Mal hat Kardinal Carlo Maria Martini, der frühere
Erzbischof von Mailand, den Stein ins Wasser geworfen.
Ende April veröffentlichte das italienische
Wochenmagazin „L’espresso“ ein ausführliches Gespräch
zwischen dem Jesuiten und einem in den USA lehrenden
Biologen und Arzt, eine medizinund bioethische Tour
d’Horizon. Martini vertrat dabei die Meinung, ein HIV-
infizierter Ehepartner sei verpflichtet, seinen Partner,
seine Partnerin zu schützen. Weder unterließ er dabei
den Hinweis, dass die Kirche bei der AidsPrävention
primär auf Enthaltsamkeit und eheliche Treue setze. Noch
war er der erste hohe kirchliche Würdenträger, der in
dieser Sonderfrage moraltheologischen Klärungsbedarf
anmeldete.
Wie bei der Konstellation „Kirche und Kondom“ nicht
überraschend, griffen Journalisten Martinis Einlassungen
auf und fragten nach im Vatikan. Aus der offenbar
fundierten Antwort entstanden Schlagzeilen über eine
vorgebliche moraltheologische Kehrtwende und die
Meldung, in Rom arbeite man an einer Studie, die die
Frage nach dem zulässigen Kondomgebrauch > durch HIV-
positive Ehepartner klären solle. Manche wollten gar
wissen, der Papst selbst habe diese in Auftrag gegeben.
Gewährsmann war der Präsident des Päpstlichen Rates für
die Krankenpastoral, Kardinal Javier Lozano Barragan.
Dieser ließ selbstredend beides umgehend dementieren:
Die moraltheologische Kehrtwende wie den päpstlichen
Auftrag. Tatsächlich aber arbeiten die Experten und
Berater des Rates offenbar schon länger an einer
Handreichung zur Seelsorge für Menschen, die an Aids
leiden oder mit dem HI-Virus infiziert sind; in diesem
Zusammenhang widmen sie sich auch dem möglichen
< Kondomgebrauch infizierter Eheleute. Eine explizite
„römische“ Stellungnahme zur ehelichen Aids-Prävention
fehlt jedenfalls bislang.
Aber auch die mitbrüderliche Zurechtweisung lies nicht
lange auf sich warten: Dass es in dieser Frage nur eine
Antwort geben könne, betonte – auch nicht zum ersten Mal
– der Präsident des Päpstlichen Familienrates, Kardinal
Alfonso Lopez Trujillo. Der Vatikan halte unverändert an
seiner Lehre fest.
Nun könnte man zur Tagesordnung übergehen, stelle die
immer wieder hochkochende K-Frage für den Dienst der
Kirche an HIV-Infizierten und Aidskranken nicht
gelegentlich eine Belastung und ein Ärgernis dar. Was
einzelne Ortskirchen, oft nach einem langen und
schmerzlichen „Bekehrungsprozess“, in diesem Dienst
heute leisten – davon hat sich zeitgleich mit dem
Medienspektakel um Martini und Barragan eine Delegation
der Deutschen Bischofskonferenz überzeugen lassen: in
Südafrika, einem der nach wie vor am schwersten von der
Aids-Epidemie getroffenen Länder.
Unabhängige Organisationen schätzen, dass in Südafrika
jeden Tag 2000 Personen neu mit dem Virus angesteckt
werden, fünf bis sechs Millionen Südafrikaner HIV-
positiv sind. Von 600 000 bis 700 000 Aidskranken hat
dabei weniger als ein Drittel Zugang zu den
lebensverlängernden antiviralen Medikamenten. Aids-
Aktivisten machen vor allem fehlenden politischen Willen
dafür verantwortlich, dass das Land die Epidemie nicht
in den Griff bekommt.
Die Arbeit der Kirche würdigen dabei nicht nur die
Bischofskollegen aus dem Norden. In guter ökumenischer
Zusammenarbeit gehört die katholische Kirche zu den
Hauptakteuren des Landes im Kampf gegen HIV/Aids- mit
einem beieindruckenden Netzwerk aus Projekten und
Programmen zur Prävention, Ausbildung und Fortbildung,
Krankenstationen, häuslicher Pflege, Waisenhilfe und
Hospizeinrichtungen (vgl. HK, April 2003, 194 ff.).
Konsequent verfolgt sie dabei einen „ganzheitlichen
Ansatz“: Der Dienst an Infizierten und Aidskranken
verlangt ebenso den Kampf gegen Armut und
Arbeitslosigkeit, den Einsatz für Bildung, das
„Empowerment“ der Frauen. Dass sich mit dem Verteilen
von Kondomen das Problem lösen ließe, glaubt keiner der
kirchlich Engagierten.
Womit auch die kirchliche Aidsarbeit in Südafrika
wirklich zu ringen hat,
zeigte unter anderem der mit der deutschen
Delegationsreise zeitlich zusammenfallende Abschluss des
Gerichtsprozesses gegen Jacob Zuma, den früheren
Vizepräsidenten Südafrikas. Dieser hatte sich wegen
Vergewaltigung einer HIV-positiven jungen Frau zu
verantworten. Der Prozess lieferte unter anderem tiefe
Einblicke in das Sexualverhalten südafrikanischer
Männer. Sein „Schäferstündchen“ mit der Klagenden
erklärte Zuma, der Vater von mehr als einem Dutzend
Kinder und mit fünf Frauen verheiratet ist, mit der
Zulu-Kultur. Seine Anhänger hatten geradezu eine
Hexenjagd auf die junge Frau, die „Hure“ veranstaltet.
Den vom Gericht geforderten HIV-Test blieb er schuldig,
auf den Vorwurf des Richters, ungeschützten Verkehr mit
einer HIV-positiven Frau gehabt zu haben, erklärte Zuma,
für einen gesunden Mann sei das Risiko gering, zudem
habe er nach dem Geschlechtsverkehr geduscht und damit
das Risiko einer Ansteckung weiter minimiert. Zuma war
als Vizepräsident auch Vorsitzender des nationalen Aids-
Rates gewesen. Die Freisprechung aufgrund fehlender
Glaubwürdigkeit der Klagenden feierten seine Anhänger
frenetisch.
Fraglos hat Recht, wer sagt, dass das die eigentlichen
Probleme des kirchlichen Aids-Engagements sind: dass
HIV/Aids in Südafrika und vielen anderen Ländern nach
wie vor tabuisiert wird, Kranke diskriminiert und
stigmatisiert werden, unverständliche Ignoranz herrscht
oder weitverbreiteter Analphabetismus Aufklärung
unendlich schwierig macht. Vor diesem Hintergrund
erscheint die K-Frage wirklich nahezu banal. Eine
Klärung der Frage, wie sie Kardinal Martini angemahnt
hat, würde denen, die sich im täglichen Dienst an
Infizierten und Kranken aufopfern, dennoch nützen.
Zeigte die Kirche doch damit, dass sie auch in der
theologisch-ethischen Reflexion und in der amtlichen
Verkündigung die wirkliche Realität der Aidsepidemie und
ihre Herausforderungen wahrgenommen hat. A. F.
« Brasilien: Schriftsteller Joao Ubaldo Ribeiro, Rio de Janeiro. – Brasilien: Verwirrter Sektenprediger und groteske Versuchung, „Teufelswerk“, mit Wahlkampffahne von Lulas Arbeiterpartei PT – vor den Stufen der Kathedrale Sao Paulos. »
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