Oded Grajew:“Hier haben wir es mit einem Teil der Elite zu tun, der bestimmte Wirtschaftsinteressen vertritt und auf öffentliche Gelder schielt. Denn wenn man Atom-U-Boote baut, müssen viele Dinge angekauft werden, müssen Mittel fließen.“
„Und genau da erkennen wir jene Partnerschaft zwischen den Finanziers von Wahlkampagnen und ihren politischen Repräsentanten, die eben ganz bestimmten Interessen dienen. Bis zu neunzig Prozent der Wahlkampfgelder sind in Brasilien ja illegal, stammen aus schwarzen Kassen, teils aus kriminellen Aktivitäten…Wir denken nicht, daß eine andere Regierung es anders machen würde, das ganze System hier ist einfach verfault.“
Hintergrund vom Lula-Start 2003:
„Daß Lula in Europas Medien zum Amtsantritt geradezu eine Welle von Lob und Hudel erntete, nennt Folha-Journalist Souza wohlgemerkt bereits Anfang Januar 2003 „direkt lächerlich”.
“„Brot statt Bomber””
Wer erinnert sich nicht an jenen ersten sehr erfolgreichen PR-Coup von Lulas Propagandakompanie: Während gerade in Europa immer mehr Menschen über eine drohende völkerrechtswidrige Aggression gegen den Irak besorgt sind, setzt die neue, scheinbar fortschrittliche Regierung Brasiliens für die ganze Welt ein wichtiges Zeichen von hoher Symbolkraft. Gleich nach der Amtsübernahme wurde die laufende Ausschreibung für zwölf neue Überschalljäger der Luftwaffe gestoppt “ und offiziell verkündet, die damit eingesparten Gelder sollten für die Bekämpfung von Hunger und Misere eingesetzt werden. Denn dies habe jetzt oberste Priorität. Wie von Brasilia erwartet, erntete Lula für die noble Entscheidung gerade in den Medien der USA und Europas allerhöchstes Lob “ sogar die angesehene BBC titelte:”Brasil opts für butter before guns.” Auch in Deutschland druckten selbst Qualitätszeitungen den Unsinn nach, kommentierten begeistert und politisch korrekt, nicht selten unter der Überschrift „Brot statt Bomber”. Weit über 700 Millionen Euro sofort gegen den Hunger, statt für Kampfjets, das war doch mal was! Nur wurde die Unwahrheit in Brasilien rasch entlarvt “ im Haushalt für 2003 waren für einen Ankauf der Jagdbomber gar keine Gelder eingeplant, wurden somit, wie der Öffentlichkeit vorgespielt, also keineswegs den Militärs beträchtliche Mittel entzogen, die den verelendeten Massen zugute kämen.“
« Brasilien: Asa Branca, Luiz Gonzaga e Humberto Teixeira – Platz 8 der 100 besten… – „Wenn Brasilien aufrüstet, militärische Macht anstrebt und damit auf militärische Konfrontationen zusteuert, ist dies ein schwerer Fehler und völlig abwegig.“ Bischof Demetrio Valentini, Caritas-Präsident in Brasilien, zu Lulas Aufrüstungsschritten. »
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