Laut Angaben brasilianischer Menschenrechtsaktivisten wird die Gruppe um Staatschef Lula das Weltsozialforum von Belém dazu nutzen, um sich effizient den nationalen und internationalen Sozialbewegungen anzubiedern sowie Dilma Rousseff, derzeitige Chefin des Zivilkabinetts der Regierung, als Lula-Nachfolgerin aufzubauen. Lula reist mit großem Gefolge, darunter zwölf Ministern, zum Weltsozialforum. Dem Vernehmen nach feilen seine Redenschreiber seit langem an einem progressiv-kämpferischen Diskurs, der auch bei den ausländischen Teilnehmern ankommen könnte und verloren gegangene Sympathien zurückgewinnen soll.
Lula hatte stets Kritik eingebracht, daß er von früheren Sozialforen zum Weltwirtschaftsforum in Davos reiste. Diesmal verzichtet er indessen auf die Schweizreise, um dafür auf dem Weltsozialforum um so heftiger die in Davos Versammelten verbal zu attackieren, hieß es. Mitgründer des Weltsozialforums, wie der katholischen Menschenrechtsaktivist und Träger des Alternativen Nobelpreises, Chico Whitaker, sehen die Präsenz von Persönlichkeiten der brasilianischen Elite, zu denen Lula gerechnet wird, sehr kritisch.
Auch Brasiliens Ex-Umweltministerin Marina Silva nutzt das Weltsozialforum zur Profilierung:
« Weltsozialforum 2009 und Lynchjustiz in Bolivien unter Evo Morales. Menschenrechtsexperten kritisieren traditionelle indianische Justiz. Lynchen in Brasilien, politische Korrektheit. Wurde lateinamerikanische Lynchjustiz auf dem Weltsozialforum in Belém diskutiert? Viel Lob in Europa für Morales-Politik. – Jair Rodrigues – Brasiliens feurigster Sambastar. Superkonzert in Sao Paulos Markthallen zum 455. Stadtgeburtstag. „Nao deixe o samba morrer…“ »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.