Die Landesmedien werfen dem Vater von Paula Oliveira zudem Irreführung der brasilianischen Journalisten vor, die auf Paula am Hauptausgang des Universitätsspitals Zürich gewartet hatten. Dieser habe die Reporter ausdrücklich aufgefordert, an der Hauptpforte zu bleiben. „Wir schreiten erhobenen Hauptes aus dem Hauptausgang“ wurde er zitiert.
„Während der Vater die Presse irreführte, war Paula bereits mit dem Taxi in ihre Wohnung nach Dübendorf zurückgekehrt“, hieß es. Der Vater schloß eine eine rasche Rückkehr von Paula Oliveira in ihre Heimatstadt Recife aus. „Nicht zuletzt, weil in Brasilien jetzt Karnevalszeit ist.“ Die Tochter wolle zurück nach Brasilien – obwohl sie angeblich mit dem Schweizer Marco Trepp liiert ist. Dieser befindet sich den Angaben zufolge derzeit nicht in der Wohnung von Dübendorf.
Unterdessen habe die Schweizer Justiz bestätigt, daß die These der Selbstverletzung immer wahrscheinlicher werde. Ein Prozeß gegen Paula werde deshalb nicht ausgeschlossen. Ein abschließender Polizeibericht noch am Mittwoch wurde für möglich gehalten. Wie eine Bombe sei eingeschlagen, daß laut Polizei Paula Oliveira entgegen ihren Angaben zum Zeitpunkt der angeblichen Neonazi-Attacke garnicht schwanger war. Nach Schlägen der schweizerischen Neonazis in ihren Magen, so die Anwältin, habe sie in einer nahen öffentlichen Toilette eine Fehlgeburt erlitten. Nach wie vor bleibt die Familie der Presse die immer wieder versprochenen Dokumente schuldig, die eine Schwangerschaft der Tochter nachweisen sollen.
« Paula Oliveira verließ Universitätsspital Zürich durch Hinterausgang, um Pressekontakt zu vermeiden. Sie wolle sich jetzt nicht den Journalisten stellen, sich in ihrer Wohnung in Dübendorf erholen, sagt Vater. Rückkehr nach Brasilien sei noch nicht geplant. – „Was uns hier anfangs als eine klassische und fürchterliche Geschichte von Gewalt, Intoleranz und Fremdenhaß vorgesetzt wurde, könnte gut diese alte und pathetische Geschichte der verrückt gewordenen Frau sein, die eine Schwangerschaft erfindet und sich selbst verletzt, um die Heirat zu erzwingen.“ Kommunikationswissenschaftlerin Sylvia Moretzsohn in einer medienkritischen Analyse des Falles Paula Oliveira, im renommierten „Observatorio da Imprensa“ von Sao Paulo. »
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