Nach dem Fall Paula Oliveira bauen brasilianische Qualitätsmedien derzeit einen ähnlichen „Fall“ auf. Kurioserweise werden dabei erneut journalistische Grundsätze verletzt, wird eine ähnlich wie von Paula Oliveira ohne jegliche Beweise berichtete Version für bare Münze genommen. Diesmal heißt der Betroffene je nach Zeitung Warley Alves oder Warlei Alves Pinto. Der Mann wird als 19-jähriger Mechaniker beschrieben, der just in Dübendorf, dem Wohnort von Paula Oliveira, Ziel einer Attacke schweizerischer Neonazis gewesen sei. Die Tat habe sich bereits vor drei Jahren ereignet.
Je nach Zeitung erhielt danach Alves entweder nur einen oder gleich mehrere Faustschläge, in einer Version wurden ihm die Zähne ausgeschlagen, in anderen Versionen nicht. „O brasileiro recebeu socos e teve os dentes quebrados.“(Der Brasilianer erhielt Faustschläge und ihm wurden die Zähne ausgebrochen .) Die Schweizer Neonazis hätten ihm gesagt:“Du bist Ausländer. Was machst du hier?“ Er habe indessen nicht versucht, die Schuldigen der Polizei anzuzeigen, da er Vergeltungsmaßnahmen befürchtete. Alves sagte gemäß den Medienangaben, er habe der Version von Paula Oliveira geglaubt, da sich derartige Neonazi-Attacken tatsächlich ereigneten. Wie ein Blatt titelt, seien Aggressionen gegen Brasilianer in Europa gängig.
Die Schweiz hat gemäß amtlichen Angaben rund 7,6 Millionen Bewohner – die Zahl der ausländischen Wohnbevölkerung  wird mit über 1,6 Millionen beziffert.
„Brasilien empört über Berichterstattung in Europa nach Nazi-Folter“ – Paula Oliveira aus „angesehener brasilianischer Familie“ „Wir wurden Opfer des Fremdenhasses“ (Vater von Paula Oliveira)
Im Falle Paula Oliveira hatten brasilianische Medien heftige Kritik an europäischen Medien geübt. Europäische Journalisten seien sich nicht zu schade, das Opfer zwischen den Zeilen zum Täter zu stilisieren. Medien und Menschen im fernen Europa suggerierten, daß das Opfer nicht vertrauenswürdig sei, womöglich lüge. In Brasilien indessen herrsche kein Zweifel an der Aussage der 26-jährigen Juristin „aus angesehener brasilianischer Familie“. Gefragt wurde, warum man Paula Oliveira in die Täterrolle dränge.
Paula Oliveira hatte gemäß Züricher Polizeiangaben am 13. Februar ein Geständnis abgelegt und klargestellt, daß ihre früheren Aussagen gegenüber der Polizei erlogen waren. Kurioserweise titelte  die größte brasilianische Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ indessen fünf Tage später, am 18. Februar: „Version der Polizei empörte Paula, sagt Vater.“ Dabei wurde indessen nur Bezug genommen auf die bekanntgegebene Polizeifeststellung vom 13. Februar, wonach Paula Oliveira am Tage der angeblichen Nazi-Attacke nicht schwanger gewesen sei. Das Geständnis war zu diesem Zeitpunkt nur Eingeweihten, nicht aber der Öffentlichkeit bekannt.
Laut brasilianischen Presseberichten bilden Lateinamerikaner in den USA jene ethnische Gruppe mit der größten Zahl von Verurteilungen durch Gerichte. Wie es heißt, entfielen 2007 vierzig Prozent der Verurteilungen auf Lateinamerikaner, obwohl diese nur 13 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der USA stellt. 27 Prozent der Verurteilungen betrafen Weiße, 23 Prozent Schwarze und zehn Prozent Asiaten, Indianer oder Angehörige anderer ethnischer Gruppierungen. Auch in den Gefängnissen der Vereinigten Staaten bilden Latinos, wie es heißt, die stärkste Gruppe.
« „EU von Indonesien ausgetrickst.“ (Oder alles abgekartet, abgesprochen, wie in so vielen anderen Fällen?) – Die Berliner Windkraftanlage, Profitinteressen, neoliberaler „Naturschutz“, Rainer Altenkamp. „Der Rotmilan ist die in Deutschland durch Windkraftanlagen am häufigsten erschlagene Vogelart.“ Dr. Michael Stubbe, Uni Halle. „Vulture accicent“ – anklicken. »
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