Der Erzbischof von Olinda und Recife, José Cardoso Sobrinho, exkommunizierte zudem die Mutter des Mädchens. Laut Medizinerangaben war das Risiko hoch, daß die Neunjährige infolge der Zwillingsgeburt stirbt. Die Exkommunizierung hat in Brasilien auch unter Katholiken eine heftige Ethik-Debatte ausgelöst. Erzbischof Sobrinho verurteilte Abtreibung generell als „stillen Holocaust“. Er äußerte sich u.a. nicht zu der Frage, daß in von katholischen Missionaren und Priestern  betreuten Indianergemeinden Brasiliens Kindermord ebenso gängige Praxis ist wie die Abtreibung. Der Vizepräsident des bischöflichen Indianermissionsrates CIMI hatte gegenüber dieser Website betont, daß Abtreibung bei den Indios üblich sei, nach wie vor Stämme den Infantizid praktizierten. Ein Großteil der brasilianischen Indianer ist katholisch getauft.
Die katholische Kirche betreut u.a. die Yanomami in Amazonien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/05/yanomami-und-kindermord-infantizid-ist-wichtigste-todesursache-unter-den-yanomami/
 Staatschef Lula hat Erzbischof Sobrinho kritisiert, dessen Schritt beklagt. „Die Medizin ist korrekter als die Kirche“
„Como cristáo e como católico, lamento profundamente que um bispo da Igreja Católica tenha um comportamento, eu diria, conservador como esse. Ou seja, náo é possÃvel que uma menina estuprada por um padrasto tenha esse filho até porque a menina corria risco de vida. Eu acho que, nesse aspecto, a medicina está mais correta que a Igreja. A medicina fez o que tinha que ser feito: salvar a vida de uma menina de nove anos“, disse.
Vor allem in den brasilianischen Slums gehört zur Erfahrung ungezählter Mädchen, immer wieder von Stiefvätern sexuell mißbraucht zu werden. Nicht selten teilen bereits etwa zehnjährige Mädchen ihren Spielkameradinnen mit: „Heute säuft er wieder – und dann bin ich stets dran, fickt er mich immer.“ Im Nordosten ist es in ganzen Slum-Straßenzügen offenes Geheimnis, welche Väter oder Stiefväter Mädchen der Familie sexuell mißbrauchen. Die Inzestrate ist in diesen Regionen sehr hoch. In den brasilianischen Slums ist zudem keineswegs selten, daß Frauen jedes ihrer vielen Kinder – nicht selten fünf bis acht –  mit einem anderen Mann gezeugt haben. Familiäre Zerrüttung und Verwahrlosung hat ein für mitteleuropäische Begriffe schwer vorstellbares Ausmaß. Nach Angaben des brasilianischen Kongreßabgeordneten Henrique Afonso sind Pädophilie und Inzest in Brasilien verbreitet.
Abtreibungen sind in Brasilien zwar per Gesetz nur in Ausnahmefällen erlaubt – wenn beispielsweise  die Mutter in Lebensgefahr ist – werden indessen massenhaft in fast jedermann bekannten Privatkliniken praktiziert. In Großstädten stehen die von Mittelschichtsfrauen frequentierten gelegentlich sogar gegenüber von Kirchen. Nur sehr selten werden Abtreibungsärzte angezeigt und laut Gesetz bestraft. Abtreibungen bilden für Privatärzte in Brasilien ein außerordentlich profitables Geschäft. Der Widerstand gegen die Freigabe der Abtreibung wird von nicht wenigen Brasilianern damit erklärt, daß just die Privatärzte verhindern wollen, daß Abtreibungen künftig gratis in öffentlichen Hospitälern vorgenommen werden – und damit dieser lukrative Erwerbszweig wegfiele.
« Trote: Lula verhindert Gesetz gegen barbarische Aufnahmeriten an Brasiliens Hochschulen. „Pais da Delicadeza perdida.“ – Brasilien: „Bei den Yanomami wird Abtreibung in sehr traumatischer Form realisiert. Mit einem Stein oder einem Stück Holz wird auf den Bauch geschlagen, bis dadurch Blutungen und die Abtreibung ausgelöst werden.“ Buch „Yanomami“, von Rubens Esposito. Leonardo Boff. Indiokenner Manfred Göbel. Straftatbestand Genitalverstümmelung, sexueller Kindesmißbrauch, Euthanasie. »
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