TO DO! 2008 – Wettbewerb Sozialverantwortlicher Tourismus:http://www.hart-brasilientexte.de/2008/04/03/okotourismus-par-excellence-urlaub-machen-in-prainha-do-canto-verde/
Gewinner kommen aus Brasilien, Peru und der Schweiz. Preisgelder von der „Schweizerischen Stiftung für Solidarität im Tourismus” und der „Europäischen Reiseversicherung AG”. Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V. hat heute die Preisträger des internationalen TO DO! Wettbewerbs für sozialverantwortlichen Tourismus bekannt gegeben. Der TO DO! 2008 wurde im Rahmen der 43. Internationalen Tourismusbörse in Berlin an drei Bewerber aus Brasilien, Peru und der Schweiz verliehen.
Bei der Prämierung von „REDE TUCUM “ Netzwerk für lokale Entwicklung” steht ein früherer TO DO!-Preisträger Pate. Das erfolgreiche Vorbild des Fischerdorfes Prainha do Canto Verde (TO DO! 99) hat maßgeblich dazu beigetragen, dass in den Folgejahren ein über mehrere hundert Kilometer Küstenlinie verteiltes, tourismus- und regionalpolitisch geprägtes Netzwerk entstanden ist. Die daran beteiligten zwölf Initiativen und Gemeinden liegen längs der traumhaft schönen Strände östlich und westlich von Fortaleza, der 3,5 Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt von Ceará. Fast alle örtlichen Initiativen sind aus Abwehrkämpfen gegen Bau- und Bodenspekulanten hervorgegangen, um die steigende touristische Nachfrage selbstbestimmt zu steuern. Ferner ist es den Beteiligten wichtig, den damit einhergehenden Fortschritt nach eigenen, höchst partizipativen Maßstäben zu nutzen, um eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Entwicklung zu verwirklichen. Im Fokus der Preiswürdigkeit von REDE TUCUM steht nicht das einzelne touristische Projekt oder die einzelne touristische Leistung, sondern die Gesamtheit aller Aktivitäten eines auf Einwohner-Vereinen (Associaçáos dos Moradores) fußenden Netzwerks für die lokale Entwicklung in den Küstengebieten von Ceará. Die REDE TUCUM-Mitglieder (überwiegend Fischerdörfer) sind entschiedene Befürworter einer durch sie selbst initiierten Tourismusentwicklung. Ihr Credo lautet: „Man kann sich vor dem Tourismus nicht verstecken. Deshalb ist es wichtig zu überlegen, welche Form von Tourismus man haben möchte.” Entscheidend ist für alle Beteiligten das Schlagwort vom „Turismo Communitário”. Dieser Begriff steht nicht etwa für ein von einer kommunalen Behörde entwickeltes Tourismuskonzept, sondern für ein lokal aktives, aber regional vernetztes Wirtschaftsmodell “ zugunsten der armen, einheimischen Bevölkerung. Damit verbunden ist ein ganzheitlicher Ansatz kleinteiliger „Wertschöpfungsketten” auf der Basis lokaler, kooperativ organisierter Dorfgemeinschaften. Ziel ist, dass die Einheimischen selbst ein möglichst komplettes touristisches Angebot erbringen. Die dadurch erwirtschafteten Einnahmen können somit in der Gemeinde verbleiben, Arbeitsplätze vor Ort schaffen, die Abhängigkeit von der Fischerei verringern und dafür sorgen, dass junge Menschen eine Perspektive haben, ohne dass das jeweilige Dorf von einer fremdbestimmten Entwicklung überrollt wird.Die Überwindung von Armut haben sich auch die MOUNTAIN LODGES OF PERU (MLP) zum Ziel gemacht. MLP ist ein Netzwerk auf der Mikroebene. Vermarktet werden gegenwärtig vier Lodges, die nur im Zusammenhang mit dem Konzept „Von Lodge zu Lodge entlang der Salkantay Route” gebucht werden können. Die Salkantay Route führt, alternativ zum häufig überlaufenen „Inkatrail”, auf einem wenig frequentierten und landschaftlich imposanten Trekkingpfad von Cusco nach Machu Picchu (Gruppengröße vier bis maximal 14 Teilnehmer).
Büro Lima:Mountain Lodges of Peru Av. Emilio Cavenencia 225, Of. 321Lima 27 “ Peru Tel.: +51-1-4216952Fax +51-1-4218476Mail: info@mountainlodgesofperu.comInternet :www.mountainlodgesofperu.com Büro Cusco:Mountain Lodges of Peru Av. El Sol 948, Of. 403Cusco 004 “ Peru Tel: +51-84-243636Fax: +51-84-236069Mail: info@mountainlodgesofperu.comInternet: www.mountainlodgesofperu.com  Yanapana PeruMail : yanapananathaly@hotmail.com Internet : www.yanapana.org Presse:media@mountainlodgesofperu |
Hintergrund für die Aktivitäten des Familienunternehmens MOUNTAIN LODGES OF PERU ist, dass sich dessen Gründer vorgenommen haben, bis zum Jahr 2015 “ gemäß den UN-Milleniumszielen “ in der Region längs der Salkantay Route die Armut zu beseitigen. Die Lodges bieten die Grundlage für dieses Unterfangen. So wurden zunächst Arbeitskräfte für den Bau der Lodges benötigt, danach für deren Betrieb. Die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von MLP kommen aus sehr armen Verhältnissen und haben vorher nie in der Hotellerie gearbeitet. Jahr für Jahr werden sie nun in der Nebensaison geschult. Das Anliegen von MOUNTAIN LODGES OF PERU ist es, ein touristisches Produkt der gehobenen Kategorie mit der sozialen und ökologischen Verantwortung eines Unternehmens zu verbinden. Die lokalen Gemeinschaften entlang der Salkantay Route sind wichtige Partner, die sich durch die gezielte Zusammenarbeit neue Einkommensquellen erschließen können. MLP hat es sich zur Aufgabe gemacht, die lokale kulturelle Identität und das Selbstwertgefühl der Menschen zu stärken sowie die Lebensformen der Andenkultur zu fördern. Durch die gewährleistete Partizipation haben die beteiligten Einheimischen erstmals eine Chance zur selbstbestimmten Entwicklung.Um all diese Komponenten zu koordinieren und umsetzen zu können, gründete MLP die gemeinnützige Organisation Yanapana Peru. Ihre Aufgabenfelder umfassen außerdem die Beratung und Fortbildung der lokalen Kleinunternehmer und Partner von MLP. Yanapana (Quechua-Sprache für „Hilfe”) wird zu 90 Prozent über das Unternehmen MOUNTAIN LODGES OF PERU finanziert sowie durch Sach- und Geldspenden von Privatpersonen und Institutionen.Im Unterschied zu allen bisherigen TO DO!-Preisträgern kann mit der schweizerischen UNESCO BIOSPHÄRE ENTLEBUCH (UBE) erstmals ein Unesco Biosphärenreservat ausgezeichnet werden. Die Besonderheit der UBE liegt darin, dass hier keine bundes- oder regionalpolitischen und keine von außen angeregten Initiativen umgesetzt wurden. Vielmehr beauftragte die lokale Bevölkerung bei Gemeindewahlen im Jahr 2000 (mit 94 Prozent „JA”-Stimmen) die Verantwortlichen in den Gemeinden, einen entsprechenden Antrag zu stellen.Schon im Folgejahr wurde die Region Entlebuch als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Damit war es das erste Biosphärenreservat, das durch die Einbeziehung und Entscheidung seiner Bewohner ins Leben gerufen wurde “ durch eine Willensbekundung „von unten”. Das hat internationale Konsequenzen gezeitigt. Heute müssen sich weltweit alle UNESCO-Biosphärenbewerber am Partizipationsmodell Entlebuch orientieren.
UNESCO Biosphäre EntlebuchBiosphärenzentrumChlosterbüel 28CH-6170 Schüpfheim Tel. +41 (0)41 4858850Fax +41 (0)41 4858801 Mail: zentrum@biosphaere.chWeb: www.biosphaere.ch |
Ausgangspunkt für die ungewöhnliche Wandlung von einer konservativen Ferien- hin zu einer progressiven Vorbildregion, war eine 1987 durchgeführte Volksabstimmung. Darin ging es um die so genannte „Moorschutzinitiative”, die vom Schweizer Souverän mehrheitlich angenommen wurde. Für das Entlebuch bedeutete dies damals, dass etwa 50 Prozent der Gemarkung unter nationalen Naturschutz kommen würden. Die Menschen im Entlebuch sahen sich in ihrer Existenz bedroht. Die Landwirtschaft “ so das Szenario “ würde Flächen verlieren; jede Aktivität müsste bewilligt werden. Der Wintertourismus schien massiv bedroht, denn zahlreiche Pisten liefen durch die neuen Schutzgebiete. Alle weiteren wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten schienen verbaut. Doch Dank des vorhandenen Selbstbewusstseins gründeten sich Gruppierungen und Initiativen, die sich des Themas „Moorschutz” annahmen. Sehr schnell wurde allen Beteiligten klar, dass nur ein vollständiges und integratives Konzept einen wirklichen Ausgleich zwischen Natur und Mensch bieten würde. Die Vorgaben des „Man and Biosphere”-Programms der UNESCO wurden übernommen. Das Ergebnis des kollektiven Diskussions- und Lernprozesses über alle politischen Grenzen hinweg war die Erkenntnis, dass die zukünftige Lebenssituation im Entlebuch unter Einbeziehung einer gleichberechtigt zu bewertenden Natur gestaltet werden müsse. Ergebnis: Das partizipative Entlebucher Kooperationsmodell ist als touristische Marke unterdessen eine Erfolgsstory. Die Landwirte koordinieren sich mit den Käsereien, der lokale Kräuteranbau beliefert die Restaurants. Und die Vereinigung der Entlebucher Küchenchefs bemüht sich, in erster Linie lokale Produkte auf den Tisch zu bringen. Motto: „Darf es etwas Moor sein?” Ständig geht es den Beteiligten um das touristische Alleinstellungsmerkmal “ um das Besondere, Rare und Einmalige.Im fünften Jahr in Folge stellt die Stiftung SST, Schweizerische Stiftung für Solidarität im Tourismus, für die Preisträger des TO DO!-Wettbewerbs ein Preisgeld von je 5.000 Schweizer Franken zur Verfügung. Außerdem gehört die Stiftung SST dem Kreis der Förderer des TO DO!-Wettbewerbs an. Das Engagement für den TO DO!-Wettbewerb begründet Hansjörg Ruf, Präsident des Stiftungsrates so: „Mit der Auszeichnung durch den TO-DO!-Preis erhalten Projekte, die zu einer nachhaltigen Form der Tourismusentwicklung beitragen, eine wichtige Plattform. Das ausgerichtete Preisgeld soll eine Anerkennung für die bisherigen Aktivitäten sein, zugleich aber auch eine Ermutigung zur Fortführung der Arbeit.“Seit 2004 stellt auch die EUROPÄISCHE Reiseversicherung AG als Mitglied des TO DO!-Förderkreises Preisgelder in Höhe von 2.100 Euro zur Verfügung. Hans Stadler, Direktor Vertrieb EUROPÄISCHE Reiseversicherung hob in seiner Würdigung der TO DO!-Preisträger hervor: „Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zahlt sich sozialverantwortliches Handeln langfristig aus. Damit aus der Finanzkrise nicht auch eine soziale Krise resultiert, ist unser Engagement heute wichtiger denn je. Wir freuen uns, dass die EUROPÄISCHE Reiseversicherung die TO DO!-Preisträger finanziell unterstützen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten kann. Wir wünschen den Gewinnern weiterhin viel Erfolg bei der Fortführung ihrer Projekte.”„Als Veranstalter des 1995 gestarteten TO DO! sind wir nicht nur hochzufrieden mit dem anhaltenden Interesse an unserem Wettbewerb,” so Studienkreis-Vorstand Armin Vielhaber, „wir begrüßen außerdem, dass inzwischen weltweit “ wie auch auf der diesjährigen ITB “ über Corporate Social Responsibility (CSR) und über „Fair Trade im Tourismus” gesprochen wird, das heißt von der Notwendigkeit sozialverantwortlichen Handelns.”________________________________________________________Verantwortlich für den Text: Klaus BetzVeranstalter des TO DO! Wettbewerb Sozialverantwortlicher Tourismus:Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V. Kapellenweg 3, D-82541 Ammerland/Starnberger See Tel. +49-(0)8177-1783, Fax: +49-(0)8177-1349E-Mail:     info@studienkreis.org    Websites: www.studienkreis.org  + www.to-do-contest.org + www.tourador-contest.org                 www.tourguide-qualification.org + www.sympathiemagazin.de  in Kooperation mit den langjährigen TO DO!-Förderern: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)Europäische Reiseversicherung AG
ITB BerlinSchweizerische Stiftung für Solidarität im Tourismus (SST)Studiosus Reisen München GmbHÂ
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