Laut internationalen Presseberichten wurde Lula von Obama auf dem G-20-Gipfel zudem als „populärster Politiker der Welt“ bezeichnet. Europäische Medien nahmen die Vorgaben ensprechend auf, verbreiteten Lob-und Hudel über Lula nach Vorschrift, zum Amüsement darauf ironisch reagierender brasilianischer Blätter.
17.4. 2016, US-Hinterhof Brasilien – Pro-Impeachment-Kundgebung auf der Avenida Paulista in Sao Paulo.Daß Eduardo Cunha die Abstimmung im Abgeordnetenhaus leitet, degradiert nach Ansicht vieler Brasilianer das Land zur Bananenrepublik. Unter Lula-Rousseff wurde Brasilien weiter spürbar u.a. soziokulturell amerikanisiert – Brasilien und die USA haben u.a. ein Gewalt-Gesellschaftsmodell als auffällige Gemeinsamkeit.
So habe  der britische „Guardian“ gar das Umweltbewußtsein der brasilianischen Regierungsdelegation gelobt, weil diese zum G-20-Gipfel von Paris bis London mit dem Zug gefahren sei. Der „Guardian“ habe indessen unterschlagen, daß die Präsidentenmaschine hinterherflog, um die Delegation abzuholen. „A badalacao em torno de Lula continuou na Inglaterra.“ Wie einst bei Bush, gab Lula das Obama-Lob zurück: „Wenn man den trifft, denkt man, es ist ein Bahianer. Wer ihn in Rio de Janeiro trifft, wird denken, der ist Carioca.“ Obama wirke wie unsereiner. Die New York Times indessen machte die PR-Spielchen nicht mit, nannte Lula einen „Lider Teflon“, angeschlagen durch den Wirtschaftsabsturz zuhause und verschlechterte Popularitätsraten.
-DAAD-Stipendiat und Bestsellerautor Milton Hatoum-
 Der auch in Deutschland verlegte Hatoum erinnerte indessen gleichentags in der Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ daran, daß unter Lula weiter Sklavenarbeit existiert, zudem  eingewurzelte Barbarei. „Pensei nesse capitalismo tao brasileiro e latinoamericano, cuja fachada de sociedade avancada esconde formas contemporaneas de escravidao. Pensei nessa modernidade manca, talvez imcompleta para sempre, na barbarie arraigada, na nossa `civilizacao`, na nossa triste Republica, cujo Senado é um dos simbolos maximos da desfacatez nacional. Pensei na cancao de Caetano: 0 Haiti é aqui.“Â
Lob und Hudel für Lula in Europa werden da auf einmal verständlich. Milton Hatoum ist gelegentlich im Goethe-Institut Sao Paulos zu Gast. Die Qualitätszeitung bringt in derselben Ausgabe eine ganze Seite über José Padilhas Hunger-Film „Garapa“, der auf der letzten Berlinale lief – siehe Link.
« Brasilien: Kindermord bei Indiostämmen, Wahrheit und verlogene politische Korrektheit, angemaßte Deutungshoheit. „…diese Praxis bekanntzumachen, könnte den Stämmen sehr schaden…“ Rita Segado. Methoden, Techniken des Kindermords. Leonardo Boff. Indiokenner Manfred Göbel. Günter Nooke. – ThyssenKrupp und paramilitärische Milizen(2): Präsident der Menschenrechtskommission des Teilstaatsparlaments von Rio de Janeiro, Marcelo Freixo, am Montag auf Stahlwerksbaustelle – größtes Investitionsprojekt Brasiliens. »
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