Irans Präsident Mahmoud Ahmadinedschad hat seit seinem Amtsantritt 2005 die Beziehungen zu Venezuela, Ekuador, Bolivien und Nicaragua intensiviert und sucht, wie die brasilianische Presse analysiert, jetzt in Brasilien einen weiteren Verbündeten. In Brasilien haben die jüdische Gemeinde, größte Lateinamerikas, sowie Menschenrechtsorganisationen und außenpolitische Experten bereits weit im Vorfeld des offiziellen Besuchs von Ahmadinedschad öffentlich protestiert. Wie Boris Ber, Präsident der Israelitischen Föderation in Sao Paulo im Website-Interview sagte, sei eine politische Annäherung zwischen der brasilianischen Regierung und Ahmadinedschad durch nichts zu rechtfertigen.
„Convidar um chefe de governo que nega a existencia do Holocausto e prega a extincao de Israel nao seria uma atitude de apoio e de concordancia com essa pregacao racista e de exterminio?“(Leserkommentar in Folha de Sao Paulo)
Antisemitismus in Brasilien – Hitlers „Mein Kampf“ als Bestseller: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/676160/
Boris Ber auf Pro-Israel-Kundgebung in Sao Paulo.
 „Die ganze demokratische Welt kennt heute diesen Mann, weiß um die Atomprojekte, all die Menschenrechtsverletzungen, die Verfolgung religiöser Minderheiten im Iran. Die Baha´i werden dransaliert, Gläubige werden verhaftet, sogar ermordet. Das ist doch furchtbar. Deshalb sind keineswegs nur die Juden der Welt heute besorgt, wenn sich jetzt Brasilien und der Iran politisch weiter annähern. Das demokratische Brasilien gilt heute als wichtiges Land, hat eine starke Wirtschaft, will einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Welche Wirkung, welches Echo wird daher der Besuch von Ahmadinedschad haben? Mit Sicherheit schadet er Brasilien, kann unsere Beziehungen zu befreundeten Staaten beeinträchtigen.“
Laut Boris Ber wächst der Antisemitismus wieder stark an und tarnt sich gewöhnlich als Antizionismus, als Haß auf Israel. „Wir haben alles getan, damit der Nahostkonflikt nicht nach Brasilien importiert wird. Doch jetzt bringt ausgerechnet Ahmadinedschad diesen Konflikt hierher – und macht unsere ganze Arbeit zunicht.“
Der Besuch dürfte auch den radikalislamischen Kräften der starken und einflußreichen arabischen Gemeinde Brasiliens den Rücken stärken, die Ahmadinedschad in Brasilia mit einer großen Kundgebung empfängt.
Deutschlands Menschenrechtsbeauftragter Günter Nooke: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/04/07/unsagliche-folterpraxis-in-brasilien-gunter-nooke-menschenrechtsbeauftragter-der-deutschen-bundesregierung-kritisiert-in-brasilien-folter-und-andere-menschenrechtsverletzungen-druck-ist-noti/
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