Nicht einmal vor den beiden Bush-Besuchen in Brasilien habe das Außenministerium so viele Proteste erhalten wie vor der Ahmadinedschad-Visite, hieß es aus Brasilia. Wegen der Welle von Protesten bereits im Vorfeld hat die Lula-Regierung den Besuch dem Vernehmen nach von zwei Tagen auf einige Stunden verkürzt. Am Mittwoch werden in Brasilia Gegner und Anhänger des iranischen Präsidenten demonstrieren, darunter die von radikalislamischen Kräften geprägte moslemische Gemeinde Brasiliens. Eliot Engel, für Südamerika zuständiger Kongreßsenator der USA, bezeichnete als „schändlich“, daß die Lula-Regierung Ahmadinedschad empfange und damit der ganzen Region genau die falsche Botschaft vermittle.  Jair Krischke, Mitgründer der brasilianischen Menschenrechtsbewegung, warf der Lula-Regierung vor, nach Ahmadinedschads Genfer Rede den offiziellen Besuch nicht abgesagt zu haben. „Er sagt, im Iran gibt es keine Homosexuellen. Klar, er läßt alle töten“, sagte Krischke gegenüber der Presse. Almir Franca, Vizepräsident der Homosexuellenorganisation „Arco Iris“, verglich die Lage der Schwulen in beiden Ländern:“Wir wissen, daß alle Tage in Brasilien Homosexuelle ermordet werden, das Land in dieser Frage noch rückständig ist. Im Iran werden Schwule getötet und an Straßenmasten festgebunden. Das ist nicht der Moment, Ahmadinedschad zu empfangen.“
« „Handbuch der vermißten Informationen“. Wie Medien funktionieren. Walter van Rossum.“Fernsehen nur für vierstellige Bestechungshonorare.“ – Ahmadinedschad sagte Mittwoch-Besuch bei Lula ab, melden brasilianische Medien. »
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