Dr. Mazzari, Professor an der Bundesuniversität Sao Paulo, betonte im Website-Interview seine tiefe Bewunderung für Johann Wolfgang von Goethe, ebenso für dessen engen Freund Carl Friedrich Philipp von Martius. Dies verleitet Dr. Mazzari indessen keineswegs zu Einseitigkeiten, wie nicht selten in der Goethe-Szene zu beobachten ist. Vielmehr besticht an dem Präsidenten der Goethe-Gesellschaft Brasiliens neben der profunden wissenschaftlichen Kenntnis beider Persönlichkeiten auch die kritische Sicht: „Sowohl Goethe als auch Martius haben eine Neigung zum Harmonisieren der Konflikte und Widersprüche. Die haben über vieles hinweggesehen in Brasilien. Martius schrieb an Goethe, daß Brasilien eine große Zukunft bevorstünde: `Brasilien macht eine harmonische Entwicklung durch.` Und so war es ja nicht. Diese tiefen Widersprüche in der brasilianischen Gesellschaft sind damals von Goethe nicht erfaßt worden. Heute sind diese Widersprüche noch tiefer.“
Als Martius Brasilien bereiste, herrschte dort u.a. grauenvollste Sklaverei. Bis heute ist die Sklavenarbeit nicht abgeschafft worden.
Goethe-Kongreß in Sao Paulo 2009 mit Dr. Marcus Mazzari und Dr. Jochen Golz aus Weimar: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/04/goethe-institut-sao-paulo-erster-internationaler-kongres-der-neu-gegrundeten-goethe-gesellschaft-brasiliens/
In der UNESCO-Bildungsstatistik liegt Deutschland auf Platz 13, Brasilien nur auf Platz 88. Entsprechend gering ist in Brasilien u.a. das Verständnis für deutsche Kultur – erheblich größer in Ländern Lateinamerikas, die bessere Plätze belegen. http://www.unesco.org/new/fileadmin/MULTIMEDIA/HQ/ED/pdf/gmr2011-efa-development-index.pdf
„Martius spricht von Brasilien als einem glückseligen Land – zur Sklavenzeit. Soviel Blut wurde in Brasilien vergossen. Das hat Martius nicht sehen wollen. Und Goethe auch nicht.“
Bereits zu Goethes Zeiten war Brasilien ein berüchtigter Folterstaat, wurden schwarze Sklaven lebendig verbrannt.
Bild von Angelo Agostino. http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/15/brasilien-scheiterhaufen-microondas-bis-2011-auch-rio-favela-mangueira-sitz-der-gleichnamigen-beruhmten-sambaschule-laut-qualitatszeitung-o-globo/
Indianerstämme versklavten andere indianische Gemeinschaften, folterten unterworfene Indios anderer Stämme. Heute ist in Lateinamerikas größter Demokratie laut UNO und Amnesty International weiterhin Folter üblich, lodern Scheiterhaufen in Rio de Janeiro, Sao Paulo oder Salvador da Bahia.
 http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Professor Mazzari kritisiert zudem das Buch „Brasilien – ein Land der Zukunft“ von Stefan Zweig: „Er hat vieles beschönigt – es ist ein Wunschbild.“
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/21/stefan-zweig-und-judenhasser-getulio-vargas/
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/07/alberto-dines-stefan-zweig-experte-sao-paulo/#more-2523
Filmemacher Paulo Lins (City of God): http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/paulo-lins-gesichter-brasiliens/
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/15/httpwwwgoethebrasilde/
Goethe und der Kannibalismus: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/16/goethe-und-der-kannibalismus-in-brasilien-todeslied-eines-gefangenenbrasilianisch/
1830 ging der deutsche Naturforscher F.J.F. Meyen durch Rios Sklavenmarkt in der Rua Camerino und schrieb in sein Tagebuch:“Das Schicksal wird sich an den Weißen für die Unthaten rächen, die sie seit Jahrhunderten an Millionen von Negern begangen haben. Die Magazine der Sclavenhändler waren mit das Erste, das wir hier besuchten, um endlich selbst diesen, aller Würde der Menschheit entehrenden Handel mit anzusehen. Wir fanden mehrere Hundert dieser unglücklichen Geschöpfe in solchen Läden. Sie saßen reihenweise auf kleinen Bänken oder niedergekauert auf der Erde und ihr Zustand war schaudererregend. Es waren meistens Kinder, die hier angeboten wurden, fast alle waren gezeichnet mit glühenden Eisen. Zu unserem Erstaunen fanden wir auch zu Rio Landsleute, die durch ihre Bildung und Humanität allgemein bekannt sind, und die uns doch mit kalten Worten erklärten, wir mögten ja nicht glauben, daß die Neger zu unserem Menschen-Geschlecht gehörten und gleiche Ansprüche zu machen berechtigt wären. Die Menschheit wird es einst nicht glauben, wenn wir mittheilen, da man zuweilen die Neger selbst zur Zucht hält, wie man bei uns die Pferdezucht in Gestüten betreibt. Man kauft junge Negressen bloß zum Kinder-Erzeugen…Auch die Milch der Negressen benutzt man zum Handel und verkauft sie als Kuhmilch; deshalb kommt zu Rio, in den Häusern der Fremden, wenn sie nicht selbst Kühe besitzen, niemals Milch zum Vorschein, die hier überhaupt sehr teuer ist. Erst der Mangel an Sclaven wird die Brasilianer arbeiten lehren,und dann wird eine neue Epoche für Brasilien beginnen. Schon sehen sie mit neidischen Augen auf die Fremden, die sich in ihrem Lande niedergelassen haben, und durch bittere Erfahrungen und harte Arbeit mehr oder weniger zum Wohlstande gekommen sind. Wenn hier eine vornehme Familie einen Abend-Spaziergang macht, so gehen die Töchter voran; in einiger Entfernung folgt das Elternpaar und eine Menge Sclaven schließen den Zug; langsamen und angemessenen Schrittes bewegt sich die Gesellschaft fort.“ In der Rua Camerino, in der bis heute nicht ein einziges Denkmal, keine Tafel an einen der größten Sklavenmärkte der Weltgeschichte erinnert, begingen viele Schwarze aus Verzweiflung Selbstmord.
…fanden wir auch zu Rio Landsleute…: Bezog sich Meyen etwa auf Personen auch aus dem Freundes-und Bekanntenkreis Goethes?
Brasilienreisender Martius: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/08/der-deutsche-brasilienreisende-martius-uber-kindstotung-kinderverkauf-kannibalismus-sklaverei-bei-den-indianern-brasiliens/
Hans Magnus Enzensberger im Goethe-Institut Sao Paulo: hthttp://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/13/hans-magnus-enzensberger-sao-paulo-goethe-institut/
Sammlung von Theaterkritiken zur „Amazonasoper“: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/12/die-mit-grosen-medialen-vorschuslorbeeren-bedachte-amazonasoper-eine-sammlung-von-theaterkritiken-uber-das-resultat/
”Im Xingu-Reservat werden Zwillinge stets gleich bei der Geburt eliminiert. Gebrüder Villas-Boas, Indianerexperten.
Brasiliens Auslandspropaganda: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/
http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4
„Jeden Tag wird in Brasilien gefoltert.“ Ausriß 2011
Attentate auf Systemkritiker: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/02/10/gestaltungsmacht-brasilien-erneut-systemkritischer-journalist-erschossen-nationale-journalistenvereinigung-protestiert-reporter-ohne-grenzen-zur-pressefreiheit-unter-lula-rousseff-bundesau/
Tags: Brasilien, Sao Paulo, Sklavennachfahrin
Wie analysiert Pritzker-Preisträger Paulo Mendes daRocha in Sao Paulo die Stimmungslage im heutigen Brasilien? „Wir verwandeln uns in eine Gesellschaft, die monstruös zynisch sowie niedrig, gemein ist, die konformistisch das Desaster der Obdachlosen akzeptiert. Wir haben eine Gesellschaft, die so kolonialistisch wird, wie der originale Kolonialist. Sie ist ausbeuterisch, ohne jegliches Gefühl des Mitleids und der Solidarität mit dem anderen.”
Tags: , Kindstötung, Ludwig-Maximilians-Universität München, Yanomami
Ludwig-Maximilians-Universität München Maria Christ- Skopal
Institut für Ethnologie 17.1.2011
Hauptseminar: Indianische Realitäten in Südamerika
Wintersemester 2011/2012
Dozent: Marc Murschhauser
Ethnographie der Yanomami
Geographische Daten:
· Kernland: Grenzgebiet Brasilien (96 000qm²) / Venezuela (82 000qm²)
· Orinoco – Amazonasgebiet, 1000m hohe Sierra Parima
Demographische Daten:
· Brasilien ca. 15 000, Venezuela, Brasilien ca. 8 000 Yanomami
· 250 – 300 Gemeinschaften, Mitglieder pro Gruppe25 bis 200
· Lebensalterdurchschnitt (1980/90 ca. 45 Jahre)
Geschichte:
· Keinerlei genetisch- anthropometrische oder linguistische Affinitäten zu Nachbarn
· Vermutung: In Vergangenheit isoliert gelebt
· Historisches Zentrum des Lebensraumes: Zwischen oberem Orinoco und Rio Branco
Kultur- Gemeinschaftsleben:
· Autarke Gemeinschaften, Allianzen
· Definition der Lokalgruppe über Shapono (Rundhaus)
· Frauen: Versorgende Funktion, Pflege, Aufzucht, Sammeln, Gartenarbeit, Dekoration des Körpers, Holzschmuck in Ohren, Nase, Mundwinkel und Unterlippe, Initiationskult
· Männer: Bereitschaft zur Aggression=waitheri, reproduktiver Erfolg sorgt für Status, Penis an Vorhaut hochgebunden, Körperbemalung, Schnur um Lenden
Feldbau, Fischfang, Jagd:
· Brandrodungswanderfeldbau, Bananen, Taro, Papaya, Zuckerrohr, Maniok, Yams, Knollen, Süßkartoffeln. Frauen sammeln Insekten, Larven, Krabben, Frösche.
· Männer: Fischfang, Jagd größerer Tiere
Geburt, Kinder, Initiationsritus, Heirat, Scheidung, Frauenraub:
· Schwangerschaft, Geburt und Geburtenregelung (Kindstötung) ausschließlich von Frauen reguliert
· Reiferitual nur bei Mädchen
· Keine Exogamieregel, Heirat ist Ziel, Beischlaf im Wald, Scheidung einfach, häufig Schlägen, Heirat ist Erfüllung von Lebensplan
· Polygamie geläufig
· Frauenraub auch mit Massenvergewaltigungen; Reproduktiver Erfolg der Männer, um Gruppe zu mehr Nachkommen zu verhelfen
Gewalt:
· Frauen oft Opfer physischer Gewalt, Schwangerschaft nach Vergewaltigung endet mit induziertem Abortus. Behinderte und Zwillingsgeborene werden getötet. Frauen werden Kriegsbeute.
· Ehebruch= Gewaltanwendung gegen Frau
· Stockkämpfe der Männer
Glaubensvorstellung:
· Animistische Weltsicht, Geisterglauben, (Herkura), Schamanentum, Triptaminderivate für Eintritt in Geisterwelt (Haluzinogene)
· Alter Ego= Noreschi, häufig Adler/Affe beim Mann, Fischotter Frau. Denkweise: Tod eines Tieres bringt Tod des Gruppenangehörigen mit sich
Totenritual:
· Endokannibalismus, gemeinsame Trauer stärkt Allianz, Totenseele wird frei für Jenseits
· Ansonsten Unheil und Krankheit von Totengeistern
Jüngere Vergangenheit:
· Verhängnisvolle Begegnung mit Zivilisation, Bau der“ Perimetral Norte“
· Goldrush und drohender Genozid, Uran, Zinnerzfunde, Titan, Bauxit, Edelsteine, rücksichtsloser Abbau führt zu Zerstörung der Natur, Hg- Verseuchung der Flüsse
· Zehntausende dringen ins Land ein, Ausbeutung, Massaker an Indigener Bevölkerung
· Infektionskrankheiten, Malaria-und Grippemassenepidemien, Geschlechtskrankheiten
· Blutplasmaforschung /Pharmaforschung
· Apotheke Regenwald: Raubbau und Diebstahl
· Edelholzabbau, Staudammpläne, Probebohrungen von Ölkonzernen
· Umsiedlung der indigenen Gruppen durch Missionare (Personalrückgang)
· Massive Übergriffe Weißer, Brandrodung der Siedler, Plünderungen
· Drohender Kollaps
Folgen:
· Drastischer Bevölkerungsrückgang, Kultur der Yanomami hat keine Chance gegen Waffe des Industriezeitalters, Verlust der Kultur und Identität, Korruption von Regierungsmitgliedern, Klimaveränderung
· Annäherung der Yanomami an Zivilisation, Neues Selbstbewusstsein
· Zustand labiler Stabilität, Weg zwischen Integration und Isolation, Errichtung einer Schutzzone
Hilfen:
· Gesundheits- und Bildungskonzepte, Bau von Krankenstationen, Bilingualer Unterricht, Wahrung der Rechte Indigener
· Schutzbehörden, Bewahrung vor Ausbeutung des Landes, Schutz vor Goldsucher,
· Markierung des Schutzgebietes, Entlassung korrupter Beamter, Einstellung von Straßenbau
· Geldmittel für Rekultivierung zerstörter Gebiete durch Bergbau, Waldrodung und Verseuchung
Nationale und internationale Hilfsorganisationen:
· Z.T. Korruption, Unüberschaubarkeit, Widersprüchlichkeit, Aktionismus
· Aber: Auch Hilfen mit großem persönlichen Einsatz. (CCPY,FUNAI, Hutura, Nehberg, Haverkamp/Yanomami- Hilfe, pro Regenwald, Hutukara, Survival etc.)
Prominentester politisch aktiver Yanomami: Schamane Davi Yanomami Kopenawa
· Lenkt Aufmerksamkeit auf sein Land, Internet ist neue Waffe, für Sicherung der Landrechte, internationale Auftritte. Ehrungen
Quellen:
http://gfbvberlin.wordpress.com/2009/09/29/brasilien-goldrausch-bedroht-land-der-yanomami/. Aufruf 3.1.2011
http://www.lebensraum-regenwald.de/aktionen/projekt007.html. Aufruf 3.1.2012
http://www.brasilienportal.ch/brasilien/norden/amazonas/2102-yanomami.html. Aufruf 3.1.2012
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/umwelt/davi-kopenawa-im-interview
http://www.ruediger-nehberg.de/yanomami.htm. Aufruf 3.1.2011
http://pib.socioambiental.org/en/povo/yanomami/581. Aufruf 3.1.2012
http://www.wald.org/ccpy/99de.htmhttp://www.brasiliennachrichten.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=76. Aufruf 3.1.2012
http://de.wikipedia.org/wiki/Davi_Yanomami_Kopenawa. Aufruf 12.1.2012
Eibl-Eibesfeldt, Irenäus, Herzog- Schröder Gabriele, Mattei- Müller Marie-Claude. Ethnologie der. Yanomami: IWF Göttingen 2001.
Herzog- Schröder, Gabriele .Okoyoma- Die Krebsjägerinnen: Vom Leben der Yanomami – Frauen in Südvenezuela. Hamburg Lit. 2000.
Good,Kenneth, Chanoff David. Im Urwald des Orinoco. Mein Leben bei den Yanomami- Indianern. Lübbe Verlag Bergisch Gladbach 1993.
Lehner, Norbert. Mittendrin bei den Yanomami. Sr. Maria Wachtlers Einsatz in Venezuela.Don Bosco 2005.
Nehberg, Rüdiger. Die Yanomami-Indianer. Rettung für ein Volk – meine wichtigsten Expeditionen. Piper Verlag München 2003.
Zerries Otto. Waika die kulturgeschichtliche Stellung der Waika Indianer des oberen Orinoco im Rahmen der Völkerkunde Südamerikas Renner Verlag München 1964.
Tags: Brasiliens Militärdiktatur, deutsch-brasilianischer Atomvertrag, jüdischer Journalist Vladimir Herzog, Willy Brandt und Ernesto Geisel
In einer großen Ausstellung in der City Sao Paulos erinnert die Qualitätszeitung an die beiden für das Jahr 1975 bedeutenden historischen Fakten – die Unterzeichnung des Atomvertrages unter Schmidt-Genscher mit der brasilianischen Militärdiktatur sowie die Folterung und Ermordung des jüdischen Journalisten Herzog durch das Militärregime unter dem deutschstämmigen General Ernesto Geisel. Die Herzog-Familie war aus Jugoslawien vor dem Nazismus nach Brasilien geflüchtet – die brasilianische Militärdiktatur war laut Historikerbewertung nazistisch-antisemitisch orientiert.
“Juni 1975. Brasilien und Deutschland schließen Abkommen zum Bau von Atomkraftwerken in Angra dos Reis.
1. November 1975. Etwa 8000 Menschen nehmen am Gottesdienst auf dem Sé-Platz zur Erinnerung an den Journalisten Vladimir Herzog teil, ermordet unter der Folter.
Diktator Ernesto Geisel, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde – und Willy Brandt, Ausriß. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/16/helmut-schmidt-und-lula-lulas-sonderbeziehungen-zu-deutschland/
“Die Zeit” 1974 über den General der Folter-Diktatur, Ernesto Geisel: “In Brasilien ist am Freitag voriger Woche der 65jährige Ernesto Geisel als brasilianischer Präsident vereidigt worden. Die Zeremonie fand unter strengen Sicherheitsmaßnahmen statt: die Kontrolleure verweigerten sogar dem neuen Industrieminister, einem aus Japan stammendem Brasilianer, wegen seines „fremden” Aussehens den Zutritt. Ehrengäste waren die drei Staats- bzw. Regierungschefs Pinochet (Chile), Banzer (Bolivien) und Bordaberry (Uruguay). Die Vereinigten Staaten wurden durch Patricia Nixon und den stellvertretenden Leiter des CIA vertreten.”
Treffen Nixon – Brandt in Florida 1971, laut US-Dokumenten – die Frage des Verhältnisses zur Militärdiktatur der Foltergeneräle:
“President Nixon asked for the Chancellor’s view on Brazil.
Chancellor Brandt stated that Germany has some trade and investment there, especially in the Sao Paolo area. He noted that political relations are good.”
Nixon über Militärdiktator General Ernesto Geisel : “On the other hand, the Brazilian leader9 has been good for Brazil and we continue to maintain that if he takes no foreign policy actions against us, then what he does is acceptable.”
Wer war Herzog? http://educacao.uol.com.br/biografias/vladimir-herzog.jhtm
Nach Folter und Mord an dem jüdischen Journalisten Herzog rief der deutschstämmige Kardinal Paulo Evaristo Arns in Sao Paulo zu einer ökumenischen Trauerfeier in die Kathedrale, zelebrierte mit zwei Rabbinern die Messe,die mit etwa 8000 Teilnehmern zu einem Symbol des Protestes gegen die Folter-Diktatur wurde. Nach der Beerdigung von Herzog auf dem jüdischen Friedhof von Butantá streikten etwa 30000 von 35000 Studenten der Bundesuniversität USP von Sao Paulo – Herzog war dort Professor.
Auffällig, daß außer Brandts Äußerung, die politischen Beziehungen zur Militärdiktatur unter General Ernesto Geisel seien gut, zumindest im Internet keinerlei Brandt-Bewertung der Diktaturverbrechen zu finden ist.
http://womblog.de/die-brasilianische-bombe
Die Diktatur begann mit dem Militärputsch von 1964 – 1969 schloß Bonn mit dem Militärregime laut Jahreschronik ein Kulturabkommen.
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
In den Archiven des Weltkirchenrates in Genf lagern Dokumente der brasilianischen Kirche, die laut Brasiliens Medien für das Diktaturjahr 1970 von “Bürgerkrieg” und etwa 12000 politischen Gefangenen sprechen. Die Diktatur erlaubte dem Internationalen Roten Kreuz nicht den Zugang zu den Gefängnissen, Diktator Medici erklärte, es gebe keine politischen Gefangenen in Brasilien. 1971 wurde ein Appell an die UNO wegen der gravierenden Menschenrechtsverletzungen gerichtet. In den Dokumenten des Weltkirchenrates werden die sadistischen Foltertechniken detailliert beschrieben, Folter werde als politische Waffe angewendet. Die Zahl der Folterzentren wird mit 242 angegeben, weibliche Gefangene seien häufig vergewaltigt worden. Zu den Taktiken gehörte, Oppositionelle in Gegenwart ihrer Ehepartner, teils sogar ihrer Kinder zu foltern.
Hakenkreuze aus der Nazizeit in Theater von Rio de Janeiro.
Yanomami-Traditionen, Time-Life-Buch “Der Amazonas”:
Behinderte Kinder werden getötet, die eigene Frau wird dem Gast zum Geschlechtsverkehr angeboten. Auch die lukrative Indianer-Industrie Deutschlands legt großen Wert darauf, solche wichtigen Details indianischen Lebens, indianischer Wertvorstellungen zu verheimlichen, zu vertuschen, zu unterschlagen. “…und der Gastgeber – nun, er bietet ihm seine Frau an. Eine Form von Gastfreundschaft…Natürlich ist die Frau nicht immer einverstanden, und dann gibt es Ärger”.
Ausriß: “Häufig werden Frauen aus anderen Stämmen geraubt. Einige von ihnen werden die Ehefrauen der Männer, die sie geraubt haben. Sie können sich glücklich preisen, denn nicht wenige ihrer Leidensgenossinnen erwartet ein anderes Schicksal – das von Prostituierten in dem neuen Verband. Diese Frauen haben kaum den Rang von menschlichen Wesen…”
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