http://www.hart-brasilientexte.de/2009/02/26/xenofobia-no-brasil-fremdenfeindlichkeit-in-brasilien/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Die UNO-Studie bestätigt lediglich seit Jahrzehnten bestens bekannte Tatsachen, die indessen den üblichen Auslandspropaganda-Klischees widersprechen. So sind, wie es weiter heißt, nur 9 Prozent der Brasilianer für freien Zutritt von Ausländern. 45 Prozent sind dafür, Migranten nur bei Vorhandensein entsprechender Arbeitsplätze hereinzulassen. Laut Professorin Carolina Moulin von der Katholischen Universität von Rio de Janeiro handelt es sich um Wahrheiten, die durch „Scheinheiligkeit“ verdeckt werden. Für Teresa Sales, Expertin von der Universität UNICAMP in Campinas bei Sao Paulo, ähnelt das Verhalten der Brasilianer gegenüber Einwanderern dem Rassismus: „Es existiert ein Basis-Widerspruch zwischen dem, was wir sagen und dem, was wir denken.“
„In einer Kultur wie der unseren, in der die Scheinheiligkeit mit Sicherheit die herrschende Moral ist, deklariert man nie die wahren Absichten.“ O Estado de Sao Paulo
Den Angaben zufolge leben unter den rund 190 Millionen Brasilianer annähernd 2 Millionen Migranten, etwa 688000 davon legal registriert.
Gerade im Vorfeld von Fussball-WM 2014 und Olympischen Sommerspielen 2016 scheinen auslaenderfeindliche Verbalattacken gegen mit Auslaendern verheiratete brasilianische Frauen zuzunehmen. Wie landesweit zu beobachten ist, werden diese regelmaessig an der Seite ihres auslaendischen Mannes, der ebenfalls einen Ehering traegt, als Nutten beschimpft. Die Verbalattacken kommen sowohl von Jugendlichen als auch von alten Menschen, darunter auffaellig vielen alten Frauen. Die Beschimpfungen treffen Brasilianerinnen der verschiedensten Berufsgruppen – von der Aerztin und Operationsschwester ueber die Bankmanagerin bis hin zur Anthropologin oder Biologin. Wie es heisst, waere riskant, sich beispielsweise gegenueber einer Gruppe von jungen Maennern gegen solche Verbalattacken zu verwahren – man riskierte, Opfer brutaler Gewalt zu werden. Bereits seit Anfang der 80er Jahre sind Vorfaelle bekannt, bei denen solche Auslaenderfrauen von Brasilianern aller gesellschaftlichen Schichten als Nutten beschimpft und entsprechend behandelt wurden – ob in Rio de Janeiro, Sao Paulo oder selbst an belebten Straenden des Landes. Da es sich um politisch unkorrekte Sachverhalte handelt, gibt es darueber auch u.a. keinerlei Berichterstattung.
Text über UNO-Studie: http://www.ihu.unisinos.br/index.php?option=com_noticias&Itemid=18&task=detalhe&id=26496
Studie über „akzentuierte Ausländerfeindlichkeit“:
Rassismus in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/26/brasilien-ist-das-rassistischste-land-der-erde-mauricio-pestana-herausgeber-von-raca-brasil-der-einzigen-schwarzen-zeitschrift-des-tropenlandes/
„In Brasilien gibt es Fremdenfeindlichkeit, Rassismus.“ http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/15/dr-claudio-guimaraes-dos-santos-mediziner-therapeut-schriftsteller-sprachwissenschaftler-publizist-unter-den-wichtigsten-denkern-brasilien/
Rogerio Reis, Scheiterhaufen, Menschenrechte: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/07/rogerio-reis-microwaves-microondas-fotoinstallation-uber-scheiterhaufen-brasiliens-vom-maison-de-la-europeenne-de-la-photographie-in-paris-angekauft/
Stefan Zweigs Propaganda-Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/21/stefan-zweig-und-judenhasser-getulio-vargas/
 Brasilienklischees sind Diktaturprodukt
Brasiliens Kommentatoren erinnern auch daran: Jenes Klischeebild Brasiliens als Land von Samba, Karneval, Fußball, unbändiger Lebensfreude und Rassendemokratie wurde kurioserweise von Diktator Getulio Vargas, einem Hitlerverehrer und Judenhasser, in den dreißiger und vierziger Jahren produziert, wurde Teil der Auslandspropaganda. Diogo Mainardi, provokanter Kolumnist des führenden Nachrichtenmagazins „Veja”, formuliert es so:”D e r Brasilianer existiert gar nicht, ist eine Täuschung, eine Lüge. Wer den Typus des Brasilianers erfunden hat, war die Getulio-Diktatur. Die erfand eine Rasse, glorifizierte die Mischung zwischen Weißen, Schwarzen und Indianern “ Frucht einer kollektiven Vergewaltigung. Erfunden wurden Mythen, der Fußball, der Karneval, die Populärmusik. Die Getulio-Diktatur erfand d e n Brasilianer, um ihn besser beherrschen zu können.” Mussolinis Italien, aber auch Hitlers Deutschland seien hier vorbeigekommen, es habe ein „ambiente goebbeliano” gegeben. „Der Unterschied ist, daß sich Italien und Deutschland von jenem sechzig Jahre zurückliegenden totalitären Diskurs befreit haben. In Brasilien wird er gleich fortgesetzt, werden Ideen von 1930 wiedergekäut. Die großen Namen unserer Intelligentsia und unserer Kultur sind jene alten Kollaborateure der Getulio-Diktatur, die mitgeholfen haben, jenes Image vom Brasilianer zu schmieden.” Diogo Mainardi nennt Namen wie Architekt Oscar Niemeyer, Lucio Costa, Gilberto Freyre und Vinicius de Morais. „Getulio Vargas wußte, daß man am besten mit Künstlern und Intellektuellen fertig wurde, wenn man ihnen einen Job verschaffte.”
« Brasilien: Offene Crack-Szene, Praca da Republica, City Sao Paulos. Verwahrloste Kinder und Jugendliche rauchen ungestört „Pedras“, wühlen zwischendurch in Abfall nach Eßbarem. Crack wird Mode in Mittelschicht von Recife. „Barbarei, Crack und Kinderprostitution“. – Brasilien: „Gott und Vaterland“. Patriotischer Fahnenappell junger Fußballer am Caxias-Denkmal, im Crack-Viertel von Sao Paulo. »
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