Der Abschuß von 1984 ereignete sich in der Favela „Morro do Juramento“. Seit den 80er Jahren, so heißt es weiter, haben die Banditenkommandos ihr Waffenarsenal und ihre Treffsicherheit vergrößert. In Kommentaren wurde als Glück bezeichnet, daß sich der neueste Abschuß eines Polizeihubschraubers nicht vor der Auswahl der Olympiastadt 2016 ereignet habe. Laut der Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ fragen sich jetzt im Ausland viele, ob Rio de Janeiro überhaupt fähig sei, die olympischen Spiele von 2016 auszurichten. Die Olympia-Euphorie der Brasilianer habe in den letzten Tagen einen Dämpfer erhalten. „Rio verliert diesen Krieg“, ist der Leitartikel des Blattes überschrieben. „Das Volk will ein besseres Leben, keine olympischen Spiele“, lauten Leserkommentare in den führenden Blättern Brasilien. Viel Geld werde für Olympia ausgegeben, aber nicht für Sicherheit und Menschenrechte der Slumbewohner, eine bessere Polizeiausrüstung.
Marina Maggessi: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/marina-maggessi-gesichter-brasiliens/
Die Sicherheitsexperten erinnern daran, daß in Rio de Janeiro keineswegs Drogenbanden am Werk sind, sondern das Drogengeschäft lediglich ein Teilbereich der hoch lukrativen Aktivitäten des organisierten Verbrechens ist. Die brasilianischen Verbrechersyndikate erzielen hohe Gewinne auch durch Auftragsmorde, Bankraub, weltweiten illegalen Waffenhandel, Warenschmuggel, Erpressung, Entführungen sowie Überfälle auf Fracht-LKW. Laut „Folha de Sao Paulo“ rächt sich die Realität an jenem „Festival der Illusionen, das von Lula und seinen Claqueuren veranstaltet wird.“
Kriegs-Video aus Rio: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/17/krieg-auf-dem-morro-dos-macacos-von-rio-de-janeiro-youtube-anklicken-bope-im-einsatz/
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 ”Es sind Tyrannen, ja, richtige Tyrannen, die barbarische Untaten begehen. Sie verbrennen Menschen lebendig, zerstückeln Personen, verüben Greueltaten jeder Art. In den Slums herrschen sie mit aller Bösartigkeit, brutaler Macht.“
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