In Brasilien oder in Nachbarländern hergestellte Milka-Schokolade, die gegenüber in Europa produzierten Milka-Tafeln vergleichsweise grausig schmeckt, aber gegenüber anderen nationalen Marken immer noch am besten ist, wird in den Supermärkten Sao Paulos neuerdings mit einem Klau-Warner versehen, der am Ausgang die Warnsirenen auslöst. An den Kassen muß die Schokoladentafel teilweise geöffnet werden, um den Warnstreifen entfernen zu können. Laut Supermarktauskunft hatte der Diebstahl von Milka-Schokolade in letzter Zeit sehr stark zugenommen. Wochenlang war in manchen Kaufhallen überhaupt keine Milka-Tafel mehr im Angebot, weil Diebe es offenbar systematisch auf die bevorzugte Marke abgesehen hatten. Eine 170-Gramm-Vollmilch-Tafel kostet derzeit umgerechnet über zwei Euro, ein Liter billiger Zuckerrohrschnaps für die Caipirinha etwas mehr als einen Euro.
„Stolz, ein Brasilianer zu sein“ – enorme Aufschrift an Supermarkt, der Milka-Schokolade verkauft.
Gelegentlich sind im Supermarkt gutgekleidete Käufer dabei zu beobachten, wie sie heimlich Frischfleisch hinter dem Bier-und Brause-Angebot verstecken. Schwer zu erraten, in welcher Absicht. Sicher ist nur – das Frischfleisch wird schon bald stinken, der Supermarkt wird Ärger mit den Kunden haben, die reklamieren.
Brasilien, Kommerz, Nationalstolz-Propaganda.
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