Laut UNESCO-Angaben hat sich die Bildungssituation in Brasilien gegenüber der vorangegangenen Studie verschlechtert. In der UNESCO-Bildungsstatistik gehört Kuba als einziges Land Lateinamerikas zur Gruppe der 15 Länder der Erde mit dem besten Bildungssystem. In der Welt-Statistik liegt Kuba auf dem 14. Platz und in Lateinamerika an erster Stelle, gefolgt von Argentinien(38.) und Uruguay(39). Brasilien liegt auf dem 88. Platz, hinter Ländern wie Honduras, Bolivien oder Paraguay. Die neue UNO-Studie gibt einen Eindruck, welche Resultate die Bildungs-und Jugendpolitik der Lula-Regierung in zwei Amtszeiten erreichte, was aus Lulas Sicht unter „Verbesserung“ verstanden wird.
„Von 100 Absolventen der öffentlichen Mittelschule in Sao Paulo können nur 5 angemessen lesen und schreiben. Das ist eine Tragödie!“ Gilberto Dimenstein, Journalist, Bildungsexperte in Sao Paulo.
Der deutschstämmige Kardinal Lorscheiter sagte in Fortaleza: ”Die Herrschenden, zynisch und skrupellos agierende Clans, sind nicht gewillt, Macht und Privilegien abzutreten. Deshalb wird  das Volk ganz bewußt dumm gehalten, da es dann leichter manipulierbar ist. Ungebildete, Analphabeten wissen nicht, wie sie sich in der heutigen Welt bewegen sollen. Sie kennen ihre Rechte nicht und fordern sie auch nicht ein. Sie lassen sich fatalistisch treiben, sie verbinden sich nicht mit anderen, sie organisieren sich nicht.”
Dr. Claudio Guimaraes dos Santos: ”Diese Eliten-Taktik erleichtert die Beherrschung. Es handelt sich um ein bewußt und durchdacht vorangetriebenes Projekt. Die Kapazität der Politiker, die Massen zu manipulieren, ist immens.
UNESCO und Lula-Regierung: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/20/lulas-spektakulare-erfolge-in-der-neoliberalen-bildungspolitik-deutliche-verschlechterung-des-schulsystems-laut-unesco-25000-funktionelle-analphabeten-in-vierten-bis-sechsten-klassen-rio-de-janeiro/
 Oded Grajew sagte im Website-Interview, daß Brasilien ein schlechtes Bildungswesen habe, sei keineswegs zufällig, sondern politisch gewollt. „Hätten wir ein gebildetes Volk, wäre die Mehrheit der Politiker schon nicht mehr in der Politik. Denn fehlende Bildung, fehlendes kritisches Bewußtsein, Desinformation und Ignoranz begünstigen diese Politiker. Sind die Leute weniger gebildet, lassen sie sich besser manipulieren, zieht man Nutzen aus der Dummheit.“
Das niedrig gehaltene Bildungsniveau der Bevölkerung schüttet regelrecht Sand ins Alltagsgetriebe des Landes, sorgt für einen absurden Grad von Desorganisation und Streß, schafft enorme Zusatzkosten. Schlecht ausgebildete und auch daher niedrig motivierte Arbeitskräfte sorgen für einen hohen Grad an Ineffizienz selbst von großen brasilianischen Unternehmen und sind in der Lage, Firmen und Selbständige in den Ruin zu treiben. Sehr oft ist völlig unbegreiflich, wie bestimmte unkompetente Personen auf sehr verantwortungsvolle Posten gelangten. Vergleiche zu Ländern wie Deutschland drängen sich täglich auf: Um in Deutschland beispielsweise ein Interview mit einem Experten zu vereinbaren, sind höchstens ein bis zwei Anrufe nötig, in Brasilien dagegen fünfzig, hundert und mehr, teils über Wochen, Monate und Jahre. Denn selbst hochrangige Fachleute, darunter in Stiftungen und anderen Institutionen, sind gewöhnlich von einem inkompetenten, verantwortungslosen Mitarbeiterinnenstab umgeben, der garnicht daran denkt, am Telefon gegebene Zusagen einzuhalten. Versprochene Rückrufe sind selbst in relativ entwickelten Städten wie Sao Paulo unüblich, das direkte Gespräch mit dem Experten zwecks Terminabsprache wird so gut wie immer verweigert. Also bleibt nur, immer und immer wieder beim Mitarbeiterstab anzurufen, bis sich irgendjemand doch noch bequemt, die simple, primitive Arbeitsaufgabe, nämlich dem Experten die Interviewanfrage zu übermitteln, auszuführen. Mails werden ebenfalls nicht weitergeleitet. Fragt der Experte nach, warum jener Journalist einfach nicht wegen des in Deutschland doch persönlich vereinbarten Interviews anruft, bekommt er zur Antwort, der Journalist habe sich nicht gemeldet. So entstehen zudem immense Mißverständnisse. Angesichts häufiger Abneigung gegen Ausländer gehört zu den Steigerungen, ein Interview dann abzusagen, wenn man bereits auf dem Flughafen in der Schlange steht, um zu dem betreffenden Ort zu fliegen – und dort bereits die Übernachtung gebucht hat. Der betreffende Experte erfährt von all dem nie. Ein großer brasilianischer Sänger schärfte seinem Mitarbeiterstab in meiner Anwesenheit ein, für die nächsten zwei Tage mit mir ein Interview in Sao Paulo zu vereinbaren – dazu kam es wegen der beschriebenen Arbeitseinstellung jedoch nie. Ausnahmen bestätigen die Regel und betreffen gewöhnlich jüdische und kirchliche Einrichtungen oder Multis der Ersten Welt. Brasilianer aus der Unterschicht müssen sich bei Anfragen in Behörden, Institutionen teils unglaubliche Respektlosigkeiten gefallen lassen.
In Ländern wie Deutschland wird Brasilia nicht zufällig häufig aufgrund bestimmter Wertvorstellungen wegen „fortschrittlicher Regierungspolitik“ gelobt.
Gekaufte Examensarbeiten: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/21/gekaufte-examensarbeiten-in-brasilien-unfahige-absolventen-sind-sand-im-getriebe-des-landes/
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/11/weltsozialforum-2010-in-porto-alegre-25-29januar/
Brasiliens Sozialkontraste: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/26/wohlhabende-verbrauchen-in-drei-tagen-wozu-arme-ein-ganzes-jahr-brauchen-brasiliens-soziale-kontraste-ipea-studie/
« „ThyssenKrupp in Rio de Janeiro: „Brasilianischer Schmerz“, „Top oder Flop – Analysten uneins über Thyssen-Aktie“. Handelsblatt. „Sachinvestitionen in politisch womöglich problematischer Umgebung“. Weltsozialforum in Porto Alegre. – Brasilien mit stärkstem Rückgang der Direktinvestitionen unter entwickelten und Schwellenländern 2009, laut UNCTAD. Welt-Rückgang durchschnittlich 39 Prozent, Brasilien fast 50 Prozent. ThyssenKrupp-Investprobleme in Rio de Janeiro. »
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