Brasiliens Gefangenenseelsorge hat immer wieder beklagt, daß in den total überfüllten Haftanstalten ungezählte Menschen eingekerkert sind, die lediglich Bagatelldelikte begingen, also angesichts von Massenelend und Hunger daraufhin in Geschäften und Supermärkten etwas zu essen gestohlen und deshalb zu Haftstrafen verurteilt worden waren. Die Gefangenen, so betonen Menschenrechtsaktivisten, seien größtenteils Opfer des Systems, politischer Bedingungen. Zahlreiche Brasilianer säßen hinter Gittern, weil sie sich unter der Folter zu Straftaten bekannten, die sie garnicht begangen hätten. In manchen brasilianischen Regionen kämen etwa 70 Prozent der „Geständnisse“ auf diese Weise zustande. Erschwerend komme für die Gefangenenpastoral jetzt hinzu, daß neue Foltertechniken angewendet würden, die keine äußeren Spuren hinterließen, nur innere Verletzungen, was viel schwerer zu erkennen sei. Ursache von Straftaten sei zuallererst die Gesellschaftsstruktur, das Wirtschaftssystem. „Wir sind noch sehr weit entfernt von den Normen der Zivilisation“, sagte Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe Frei Betto in Sao Paulo.
Foto-Dokument anklicken: http://www.estadao.com.br/especiais/2009/11/crimesnobrasil_if_es.pdf
Gewaltopfer in brasilianischem Gefängnis – Foto von Menschenrechtsaktivisten.
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