Während Lula von den evangelikalen Sektenkirchen im Wahlkampf gemeinsam unterstützt wurde, sind die größten evangelikalen Religionsgemeinschaften Brasiliens derzeit in Bezug auf Dilma Rousseff gespalten. TV-Prediger Silas Malafaia, ein Führer der „Assembleia de Deus“, zu der auch die grüne Predigerin Marina Silva zählt, spart nicht mit Verbalattacken gegen Bischof Edir Macedo von der „Igreja Universal“, zu dessen Wirtschaftskonglomerat Brasiliens zweitgrößter TV-Sender „TV Record“ gehört. „Du hast Geld ins TV investiert, um Prostitution, Ehebruch, Homosexualität, Mord und Raub zu fördern. Dein TV ist moralischer Abfall“, sagte Malafaia in seinem TV-Programm. Edir Macedo lüge und sei von der Regierung gekauft worden, TV Record erhalte von Brasilia Millionensummen:“Du wurdest gekauft, damit du Dilma unterstützt.“ Die „Assembleia de Deus“ hatte zuvor neben Grünen-Präsidentschaftskandidatin Marina Silva auch Edir Macedos Neffen Marcelo Crivella unterstützt, der zum Kongreßsenator gewählt wurde. Macedo nannte unredlich, daß sich Malafaia vor der Stichwahl auf die Seite von José Serra stelle. TV Record sowie die landesweit ausstrahlenden Radiosender der „Igreja Universal“ machen konzentriert Wahlwerbung für Dilma Rousseff.
Auffällig, wieviel Sympathie den evangelikalen Sekten Brasiliens in mitteleuropäischen Ländern wie Deutschland entgegenschlägt, wie positiv viele Medien über diese Sekten berichten.
Malafaia:“Eu entendo porque voce defende Dilma. È porque voce defende aborto, essa nojeira.“
YouTube-Video mit Malafaia: http://www.youtube.com/watch?v=HgQNB7p3MK8&feature=youtu.be
“Als großer Kontrolleur und Leiter des Anti-Hunger-Programms fungierte seit Lulas Amtsantritt 2003 ein Bischof der Universalkirche Edir Macedos. Leute wie der Befreiungstheologe Frei Betto kündigten daher ihre Mitarbeit auf. Alle Abkommen, die Lula mit der Universalkirche und den anderen evangelikalen Kirchen schloß, mußten auf die Opposition der katholischen Kirche stoßen.Die Universalkirche ist sehr intelligent darin, stets zu wissen, woher politisch der Wind weht. Diese Kirche handelt nicht anders als bestimmte Großunternehmen.Eine evangelikale Kirche in Brasilien aufzumachen, ist ein gutes Geschäft. Bei den Präsidentschaftswahlen 2010 wird Lula erneut die Hilfe solcher Kirchen brauchen, auch der Universalkirche.”(PUC-Soziologe Abumanssur)
Staatschef Lula hat derzeit seiner Wunschkandidatin Dilma Rousseff den Wahlkampf praktisch aus der Hand genommen, versucht unter größtmöglichem Einsatz von Propagandamitteln, Prestige und geübter Rhetorik, ein Wahldebakel zu verhindern, das einer immensen Zahl von Parteimitgliedern die gutbezahlten Jobs auf neu geschaffenen „Vertrauensposten“ kosten würde. Auch die regierungstreuen Führungen von (Pelego-)Gewerkschaften mobilisieren derzeit auffällig satzungswidrig mit Beitragsgeldern massiv für die Wahl von Dilma Rousseff, worauf zahlreiche Gewerkschaftsmitglieder mit Protesten reagierten. In Dilma Rousseffs TV-Propaganda dominiert nicht die Kandidatin, sondern Lula. Die gesamte Regierungsarbeit liegt im Wahlkampf de facto brach, weil alle Minister und Assessoren für die Rousseff-Unterstützung abgestellt wurden, heißt es in den Landesmedien.
Parteistrafe für Dilma Rousseff? http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/06/gruner-abtreibungsgegner-luiz-bassuma-wenn-dilma-rousseff-zur-abtreibungsfrage-aus-wahltaktischen-grunden-lugt-verschlechtert-sich-ihre-situation-weiter-das-ware-ein-schus-in-den-fus-bassuma-we/
http://das-blaettchen.de/brasiliens-konfuse-praesidentschaftswahlen/
« Ladendiebstahl – Brasilien ist weltweit Nummer zwei, laut Landesmedien. Supermärkte besonders betroffen. – Michel Temer, Vize von Brasiliens Präsidentschaftskandidatin Dilma Rousseff – alte Verbindungen. »
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