Morro Sao Carlos, Rio de Janeiro, Weihnachten 2010 . Der Staat garantiert die theoretisch per Gesetz und Verfassung garantierte Sicherheit der Menschen nicht, überläßt sie im Parallelstaat der Slums der neofeudalen Herrschaft der Banditenkommandos.
Derzeit stellen offizielle Propaganda und Mainstreammedien angeblich friedvolle Weihnachten in den erst jüngst zum x-ten Male durch Polizei und Militär besetzten Favelas des „Complexo do Alemao“ von Rio de Janeiro heraus. Dabei wird „vergessen“, daß in den allermeisten der mehr als 1000 Slums von Rio, denen anderer Millionenstädte, die Banditendiktatur weiterbesteht, mit all ihren grauenhaften Konsequenzen, den bekannten politischen Absichten. Auf Mitleid, gar Solidarität aus dem NGO-Business Europas, konnten die Betroffenen noch nie hoffen. Kinder und Jugendliche, mit lässig umgehängter Mpi, gehören auch diese Weihnachten wieder zum normalen Bild im Favela-Gassenlabyrinth.
TV-Helikopter filmt Weihnachten patrouillierende Banditen mit MG in Favela Morro Sao Carlos des Stadtmitte-Viertels Estacio von Rio de Janeiro. Wie wäre das in Vierteln von Berlin, Wien, Zürich?
Nur einen Monat nach den Oktoberwahlen 2010 erinnerten sich einer Sensus-Studie zufolge bereits 23 Prozent der Wähler nicht mehr, für welchen Kandidaten des Teilstaatsparlaments sie votierten. 21,7 Prozent wußten nicht mehr, welchem Nationalkongreßkandidaten, 20,6 Prozent, welchem Senatskandidaten sie die Stimme gaben. 3,3 Prozent erinnerten sich nicht an ihren bevorzugten Präsidentschaftskandidaten, 11,3 Prozent an ihren Gouverneurskandidaten. 41,4 Prozent wußten nicht, welche Funktion ein Kongreßsenator hat, fast ebenso hoch ist der Prozentsatz in Bezug auf Kongreß-und Teilstaatsabgeordnete. Umfragen dieser Art – mit jeweils gleichartigem Ergebnis – werden in Brasilien stets nach wichtigen Wahlen realisiert.
In Brasiliens Amazonasteilstaat Pará sind jetzt fünf Schuldige eines solchen Falles zu Haftstrafen verurteilt worden, bleiben indessen auf freiem Fuß, legen Berufung ein. 2007 war eine 15-Jährige in Pará in eine total überfüllte Männerzelle gesperrt, dort 26 Tage lang vergewaltigt und geschlagen worden. Die für das Mädchen zuständige Richterin wurde im April 2010 in Rente geschickt – bei Weiterzahlung ihres vollen Gehalts. Die zuständige Polizeiwachtmeisterin erhielt fünf Jahre, eine weitere beteiligte Polizeibeamtin vier Jahre.
Panahi sagte brasilianischen Qualitätsmedien, Vorrang habe nicht Solidarität, sondern politisch-wirtschaftliches Interesse. Die Prinzipien der Menschenrechte würden von Brasilia ignoriert – Wirtschaftsbezíehungen zum Schaden der Menschenrechte privilegiert.
Steinigen im Iran und in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/