Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

„Brasiliens Boom produziert viele neue Milliardäre“. Der Spiegel. Der Boom, der Hunger, die Slums, die Folter. Warum Lula und Rousseff bei den Geldeliten und Spekulanten, der europäischen „Linken“ so beliebt sind. „Zunahme der Milliardärszahl skandalös angesichts von Hunger und Elend in Brasilien“, laut Slumpriester Aecio Cordeiro da Silva.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,750073,00.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/22/brasilianer-haben-mehr-geld-in-der-schweiz-als-chinesen-inder-oder-araber/

 Die konsequente wirtschaftliche und sozialpolitische Linie der Lula-Rousseff-Regierung hat laut neuesten Forbes-Angaben die Zahl der Milliardäre Brasiliens gegenüber dem letzten Jahr von 18 auf 30 ansteigen lassen. Reichster Brasilianer ist weiter Eike Batista mit 30 Milliarden US-Dollar, erneut auf Platz acht der Statistik. Damit werden Einschätzungen bestätigt, wonach sich die soziale Ungleichheit in Brasilien unter Lula-Rousseff aufgrund der betriebenen neoliberalen Politik nicht verkleinert, sondern vergrößert hat. Die Summe des Reichtums der brasilianischen Milliardäre von 131,4 Milliarden Dollar ist dreimal so groß wie das Bruttosozialprodukt von Uruguay, hieß es.

Auffällig niedrige Produktivität Brasiliens:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/boomland-brasilien-die-angeblich-aufstrebende-wirtschaftsmacht-warum-sind-wir-so-unproduktiv-fuhrende-wirtschaftszeitschrift-exame-beschreibt-brasiliens-enormen-wirtschaftlichen-ruckst/

Laut Befreiungstheologe Frei Betto liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Dies ließe Rückschlüsse auf den Wert offizieller Sozialdaten zu. 

“Von allen linken Präsidenten hat Lula, der als am wenigsten links eingeschätzt wird, die größten Erfolge.”  Gregor Gysi, Linkspartei, Deutschland, 2010.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/27/brasiliens-neue-menschenrechtsministerin-maria-do-rosario-definiert-das-tropenland-als-folterstaat-laut-landesmedieno-brasil-reconhece-a-existencia-e-a-presenca-da-tortura/

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Obdachlose Familie mit 3 Kleinkindern an vielbefahrener, stark abgasverseuchter City-Straße Sao Paulos neben der Avenida Paulista – am Tag der von Forbes verkündeten Milliardärsstatistik.  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/11/brasilien-land-der-milliardare-wie-haust-eine-funfkopfige-obdachlosenfamilie-in-der-city-von-sao-paulo-familienpolitik-unter-der-regierung-von-prasidentin-dilma-rousseff-zuvor-chefministerin-unte/

Wie Barack Obama den Tropenstaat Brasilien bewertet: “Brasilien ist eine beispielhafte Demokratie. Dieses Land ist nicht länger das Land der Zukunft – die Menschen in Brasilien sollten wissen, daß die Zukunft gekommen ist, sie ist hier, jetzt”.

BRASILIEN

Gauck: Von Brasilien lernen

Brasilien bewegt den Bundespräsidenten: Während seines Besuchs zeigte sich Joachim Gauck beeindruckt von der Aufbruchstimmung im Land. Deutschland könne von dem Mut zu Veränderungen lernen. Regierungssender Deutsche Welle 2013

Gauck sieht Kolumbien und Brasilien “auf gutem Wege”/Deutschlandradio Kultur

“Moderne Scheiterhaufen aus Autoreifen”:

-http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263

 

„Die Milliardärsstatistik zeigt, daß sich unter der Regierung von Präsident Lula an der grauenhaft ungerechten Einkommensverteilung, dem Begünstigen der ohnehin Privilegierten nichts geändert hat“, sagt Frei José Francisco, Leiter des Franziskaner-Sozialwerks von Sao Paulo im Website-Interview. „Die neue Präsidentin Dilma Rousseff fährt diesen Kurs weiter, tut nichts gegen Einkommenskonzentration in den Händen weniger – trotz soviel Hunger und Massenelend. Nur bei sozialer Ungleichheit ist Brasilien Weltspitze.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/11/18-brasilianische-milliardare-auf-neuer-forbes-liste-schuler-in-buchkirchenosterreich-spenden-fur-verelendete-kinder-in-der-achtgrosten-wirtschaftsnation-brasilianer-eike-batista-ist-mit-27-milliar/

Die rasch wachsende Zahl an brasilianischen Milliardären und Millionären steht rasch wachsenden Slums, weiter fortbestehendem Elend und Hunger gegenüber, ebenso wie zahlreichen weiteren sozialen Problemen. Laut Landesmedien bleibt auch nach jüngst verkündeten Anhebungen der Leistungen des Bolsa-Familia-Hilfsprogramms nicht zuletzt angesichts der derzeit starken Teuerung ein Großteil der Empfänger weiter im Status des Elends. Nicht zufällig ist daher auch aus Europa das Lob für diese Regierungspolitik hoch. 

Auch Brasiliens Banken spekulieren massiv mit der Rekord-Hochzinspolitik der Rousseff-Regierung: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/03/rousseff-regierung-in-brasilia-macht-spekulanten-neues-riesengeschenk-leitzinsen-auf-1175-prozent-erhoht-brasil-lider-global-em-juros-reais-folha-de-sao-paulo/

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Slum über Kloake in Lateinamerikas reichster Stadt Sao Paulo.  Wie Brasiliens viel gerühmter „Boom“ funktioniert.

„Samba im Autotank und hungrige Zeiten“, Greenaction:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/12/samba-im-autotank-und-hungrige-zeiten-greenaction-zitiert-aus-website-text-uber-umwelt-und-menschenfeindliche-ethanol-und-zuckererzeugung-in-brasilien/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/12/wolf-grabendorff-es-gibt-kaum-eine-lateinamerikanische-regierung-die-sich-nicht-zu-mehr-sozialer-demokratie-bekennt-aber-die-bereitschaft-das-umzusetzen-vor-allem-wenn-es-um-den-steuerbereich/

Brasiliens neuer Mindestlohn unter Rousseff-Regierung: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/17/neuer-mindestlohn-brasiliens-ohne-teuerungsausgleich-scharfe-gewerkschaftsproteste-im-nationalkongres-kunftig-545-real-brutto-monatlich-lula-bekommt-als-parteichef-13000/

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„Zunahme der Milliardärszahl skandalös und empörend angesichts der sozialen Lage Brasiliens, mit Hunger, Elend, raschem Slumwachstum“, sagte Sao Paulos Padre Aecio Cordeiro da Silva im Website-Interview.“Für unsere so begrenzten Sozialprojekte müssen wir um Spenden in Europa bitten.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/07/es-gibt-noch-soviel-elend-und-hunger-in-brasilien-dieses-reiche-land-ist-noch-nicht-unabhangig-priester-aecio-cordeiro-da-silva-im-radio-der-erzdiozese-sao-paulo-wahrend-des-aufschreis-der-au/

Arbeitslosigkeit unter ärmsten Brasilianern wuchs:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/10/arbeitslosigkeit-unter-armsten-brasilianer-wuchs-in-letzten-funf-jahren-unter-lula-regierung-laut-neuer-studie-lulas-einkommen/

Was „Working Class Hero“ Lula an Einkommen erzielt: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/28/lulas-einkommen-allein-als-ehrenprasident-der-arbeiterpartei-aufschlusreich-ist-der-vergleich-mit-dem-brasilianischen-mindestlohn-den-satzen-von-bolsa-familia-den-arbeiter-durchschnittslohnen/

Crack und Kinderprostitution unter Rousseff:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/13/crack-business-auch-unter-rousseff-regierung-weiter-auf-vollen-touren-crack-madchen-prostituieren-sich-fur-mini-preise/

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E 10 und Brasiliens Zuckerrohrbarone:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/09/e-10-woruber-jetzt-in-der-offentlichen-diskussion-ganz-gezielt-nicht-geredet-diskutiert-wird-ethanol-aus-brasilien-und-die-folgen-fur-umwelt-natur-menschen/

Deutsche „Umweltpolitik“ in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/04/neue-deutsche-umweltpolitik-in-brasilien-umweltjournalist-norbert-suchanek-uber-die-folgen-des-sojawahns-brachiale-naturvernichtung-dank-immer-hoherer-zucker-und-ethanolimporte-thyssenkrupp/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/05/brasilien-auf-uno-index-fur-menschliche-entwicklung-jetzt-platz-75-hinter-argentinien-chile-und-kuba/

Boom und Gewalt: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Brasilianische Protestsongs: Paralamas do Sucesso:  http://www.youtube.com/watch?v=sI4ZF2qEzpE

Jorge Aragao:  http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4

Bezerra da Silva:  http://www.youtube.com/watch?v=8i69t5BI3KI

Legiao Urbana:  http://www.youtube.com/watch?v=zy2-b8Ze90A&feature=fvwrel

Rita Lee:  http://www.youtube.com/watch?v=XTPV8cJoqSU

Cazuza:  http://www.youtube.com/watch?v=NkNv2BflaSU

Capital Inicial:  http://www.youtube.com/watch?v=5xShbngQdaI

Titas:  http://www.youtube.com/watch?v=0LXil87V6jQ

Biquini Cavadao:  http://www.youtube.com/watch?v=lR4GeUpk-LE

Raul Seixas:  https://www.youtube.com/watch?v=S2cWf8lrQAQ

Hintergrund:

Brasilien: Die Milliardäre und die Hungernden(2011)

Kirche empört über starke Zunahme der Superreichen angesichts von Massenelend

Die Zahl der Milliardäre des Tropenlands ist laut neuester Forbes-Statistik  auf 30 angestiegen – 2010 waren es noch 18. Platz acht der Weltrangliste belegt Unternehmer Eike Batista aus Rio, mit 30 Milliarden US-Dollar. Der Reichtum der brasilianischen Milliardäre sei dreimal so groß wie das Bruttosozialprodukt des entwickelten Nachbarlands Uruguay. Bankiers und Börsianer feiern den Zuwachs bei Brasiliens Superreichen als Beweis wirtschaftlichen Aufwärtstrends – die Kirche des größten katholischen Landes äußert dagegen Empörung, weist auf Hunger, Misere und rasch wachsende Elendsviertel. „Die Milliardärsstatistik zeigt, daß sich unter der Regierung von Präsident Lula an der grauenhaft ungerechten Einkommensverteilung, dem Begünstigen der ohnehin Privilegierten nichts geändert hat“, sagt Frei José Francisco, Leiter des Franziskaner-Sozialwerks von Sao Paulo. „Die neue Präsidentin Dilma Rousseff fährt diesen Kurs weiter, tut nichts gegen Einkommenskonzentration in den Händen weniger – trotz soviel Hunger und Massenelend. Nur bei sozialer Ungleichheit ist Brasilien Weltspitze.“ Der Franziskaner hat Riesenprobleme, Spender und Förderer für die zahlreichen Sozialprojekte der Megacity zu finden, ob für Straßenkinder oder obdachlose Familien. „Mit einem Quentchen des Gelds der Milliardäre könnte ich einen Großteil meiner Finanzierungsnöte beheben, müßte nicht sogar deutsche Hilfswerke wie Misereor und Adveniat um Mittel bitten. Denn Brasiliens Reiche geben nur, wenn es ihnen Profit, Status und Steuererleichterungen bringt. Wer aber wie wir mit echter Sozialarbeit jene Strukturen in Frage stellt, die Elend und Hunger schaffen, kriegt keinen Centavo.“

Hedwig Knist aus der Diözese Mainz leitet in Lateinamerikas reichster Stadt Sao Paulo die Obdachlosengemeinde und ist über die Milliardärsstatistik ebenfalls aufgebracht, kennt die unpatriotische Knickrigkeit der brasilianischen Superreichen nur zu gut. „Gäben die was ab, müßte ich derzeit nicht das deutsche Generalkonsulat um Gelder für ein Projekt anbetteln, das ausschließlich Brasilianern zugute kommt,  könnte ich dem Heer der Straßenbewohner viel besser helfen. Das Anti-Hunger-Programm der Regierung holt die Menschen nicht aus dem Elend, Brasiliens Sozialkontraste werden nicht geringer – die Reichen indessen immer reicher. Die Milliardärsstatistik beweist es drastisch-provozierend.“

Priester Aecio Cordeiro da Silva betreut in Sao Paulo 13 der über 2000 Slums und erinnert daran, daß Brasiliens Parlamentsmitglieder ein Durchschnittsvermögen von umgerechnet einer Million Euro besitzen und sich erst kürzlich eine 60-prozentige Diätenerhöhung genehmigten. „Dennoch votierten sie jetzt für eine Mindestlohn-Anhebung auf rund 248 Euro brutto, deutlich unterhalb der Teuerungsrate – sowas ist doch skandalös, wie die Milliardärsstatistik! Es gibt weiter Hunger – das Gesundheitswesen ist so grauenhaft, daß Menschen in den Warteschlangen der Hospitäler sterben. Gerade ersuche ich einen Italiener um Geld für ein Projekt, das Jugendliche vor dem Abrutschen in die Drogenkriminalität bewahren soll – denn wir können nicht mal die Stromrechnung aufbringen.“

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 10. März 2011 um 13:32 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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