http://derstandard.at/1297820624647/Areva-Franzoesischer-Atomkonzern-bleibt-auf-Plutonium-sitzen
„Willkommen bei der AREVA NP GmbH
AREVA NP, ein Unternehmen von AREVA und Siemens, ist das weltweit führende Kerntechnikunternehmen. An unseren Standorten in Frankreich, Deutschland und den USA setzen sich rund 18.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür ein, dass Kernkraftwerke rund um den Globus ihren Beitrag zu einer sicheren, wettbewerbsfähigen sowie Kohlendioxid-freien und damit umweltschonenden Stromversorgung leisten.“(Zitat Firmenwebsite)
“Hochzufrieden erlebten die mitgereisten Journalisten dort den Manager Ulrich Gräber. Der ist Sprecher der Geschäftsführung des Unternehmens Areva NP und Mitreisender des Außenministers. Gräber hatte allen Grund zur Zufriedenheit, denn Areva NP baut Atomkraftwerke und kurz zuvor waren Westerwelle und der brasilianische Handelsminister Miguel Jorge darin überein gekommen, wie wichtig es sei, das brasilianische Atomkraftwerk Angra dos Reis um einen dritten Block zu erweitern – realisieren würde den Bau Areva NP. “Da gab es keinen Zweifel”, sagte Gräber und bestätigte, dass Westerwelle sich bei der brasilianischen Regierung massiv für die deutsche Atomwirtschaft eingesetzt habe. Bereits im Januar hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags eine Export-Kreditgarantie des Bundes für den Kraftwerksbau zugesichert.
Umweltschützer kritisieren den Standort Angra dos Reis, weil er in einem durch Erdbeben gefährdeten Gebiet nahe Rio de Janeiro liegt. Sie stellen den Atom-Export nach Brasilien zudem in Frage, weil das Land keine unabhängige Atomaufsicht kenne und das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag nicht unterschrieben habe.
Und Areva NP ist indirekt FDP-Spender: Denn ein gutes Drittel von Areva NP gehört Siemens. Siemens wiederum dürfte einer der größten Beitragszahler des Verbands der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie sein – und der Verband ist seit Jahren ein großzügiger FDP-Spender.” (Berliner Zeitung)
Hintergrund:
Angela Merkel verlängert zweifelhaftes Atomabkommen mit Brasilien, kritisiert Hannoversche Allgemeine. “Bärendienst” für UNO-Artenschutzkonferenz in Bonn.
Während in den meisten deutschen Medien aus den bekannten Gründen die weitreichende Bedeutung der erneuten Verlängerung des deutsch-brasilianischen Atomabkommens von 1975 schlichtweg nicht erwähnt wurde, kommentiert indessen die Hannoversche Allgemeine das während der Merkel-Reise in Brasilia unterzeichnete Energieabkommen: “Weniger verständlich ist, dass ausgerechnet ein deutscher Umweltminister eine wesentliche Komponente dieses fragwürdigen Abkommens ausgehandelt hat und die Kanzlerin – selbst eine Ex-Umweltministerin – auch noch das ebenso zweifelhafte Atomabkommen verlängert. Dem in der nächsten Woche im heimischen Bonn zu verhandelnden globalen Schutz der Biodiversität erweist Merkel jedenfalls einen Bärendienst. “
Oded Grajew, Weltsozialforum-Erfinder, zur deutsch-brasilianischen Atomkooperation: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/28/der-judische-weltsozialforum-erfinder-oded-grajew-uber-die-deutsch-brasilianische-atomkooperation-weltsozialforum-2010/
Die jetzige Staatschefin Dilma Rousseff wurde 2002 nach dem Wahlsieg Lulas zur Ministerin für Energie und Bergbau ernannt und definiert seitdem auch die Atomenergiepolitik der “Gestaltungsmacht” Brasilien, erhält entsprechend viel Lob aus neoliberalen Ländern wie Deutschland.
Der brasilianische Teilstaat Rio de Janeiro, in dem zwei Atomkraftwerke arbeiten, ein drittes gerade errichtet wird:
Zu Beginn der rot-grünen Amtszeit war auf der New Yorker Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags ohne durchaus mögliche Gegenvoten Joseph Fischers folgender Text des Abschlußdokuments unterzeichnet worden:”Die Konferenz erkennt die Vorteile der friedlichen Atomenergienutzung und nuklearer Techniken an”, heißt es da, „und ihren Beitrag, um in den Entwicklungsländern nachhaltige Entwicklung zu erreichen sowie generell das Wohlergehen und die Lebensqualität der Menschheit zu verbessern.” Atomenergienutzung sei daher überall auf dem Erdball zu fördern.
« Aktuelle Arbeiterrevolten in Brasilien:“Es ähnelt der arabischen Welt. Die Arbeiter hielten es nicht mehr aus und machten einen Tag der Wut.“ Ricardo Patah, Präsident der brasilianischen Dachgewerkschaft UGT. Weltsozialforum-Erfinder Oded Grajew. – Brasiliens Gesundheitswesen unter der Rousseff-Regierung: Kranke sterben in der Hospital-Warteschlange, laut Menschenrechtspriestern. Neuer Fall – anklicken. »
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