Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Libyenkrieg: Bisher etwa 50000 Tote, laut Regierungsgegnern. Opfer der Bombardements offenbar nicht mitgerechnet. „Das Massaker von Paris 1961″(Wikipedia)

http://www1.folha.uol.com.br/mundo/967621-revolta-popular-na-libia-deixou-50-mil-mortos-diz-comandante-rebelde.shtml

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/30/libyenkrieg-nachgewiesene-militarische-intervention-von-grosbritannien-und-frankreich-in-libyen-analysiert-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/13/das-bombengeschaft-der-spiegel-zur-waffenshow-westlicher-rustungskonzerne-in-libyen/

Brasiliens größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ über Korrespondenten in Tripolis: „Konfliktberichterstattung ist zumeist unmöglich ohne die Hilfe von lokalen `fixers`, Mischung aus Übersetzer, Fremdenführer und Produzent.“ Das Problem sei, daß Tripolis nach dem Fall eine so gefährliche Hauptstadt geworden sei, daß Einheimische, die Journalisten helfen könnten, sich lieber  zuhause einschließen. Dutzende von Sonderkorrespondenten säßen deshalb jetzt auf dem Trockenen. „Das Resultat ist eine Hyperinflation bei Preisen, die von jenen Libyern gefordert werden, die es riskieren…“

Leute, die halbwegs Englisch sprächen, forderten 300 Dollar pro Tag, das Doppelte des normalen Tarifs –  „aber nichts für die TV-Teams aus den USA, die mit Koffern voller Dollars herumlaufen.“

Für zwei Stunden Arbeit bekomme der Fahrer des Folha-Teams 100 Dollar.“

Wie die Qualität der Arbeit von Sonderkorrespondenten aussieht, die nicht einmal der Landessprache mächtig sind, können sich vermutlich auch Medien-Laien vorstellen. 

Auch nach Brasilien werden häufig hochbezahlte europäische Journalisten entsandt, die kein Portugiesisch sprechen, Brasilianer nicht verstehen – und dies gelegentlich sogar als großes Problem einräumen.

Lokale Übersetzer „übersetzen“ häufig entsprechend den Vorgaben ihrer eigentlichen Auftraggeber. Wer zufällig, der Landessprache mächtig,  bei einer solchen „Übersetzung“ danebensteht, kommt häufig aus  dem Staunen nicht mehr heraus, hört die unglaublichsten Dinge, fern der Äußerungen des Interviewten.

Bei der Konferenz eines großen europäischen Konzerns kam in Brasilien auch ein Kritiker zu Wort – der Übersetzer ließ einfach sämliche kritischen Äußerungen weg – die mit einer Sondermaschine eingeflogenen europäischen Journalisten bekamen nichts davon mit. Auch bei Konferenzen mit Menschenrechtsthemen greifen nicht selten Übersetzer erstaunlich ins Geschehen ein – wie von interessierter Seite gewünscht.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/25/frankreich-in-nordafrika-folter-todesschwadronen-ungesuhnte-kriegsverbrechen/

„Die Gesamtzahl getöteter algerischer Bürger wurde von Frankreich später mit 350.000, von algerischen Quellen mit bis zu 1,5 Millionen angegeben.“  Wikipedia zum Algerienkrieg

http://de.wikipedia.org/wiki/Algerienkrieg

http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Paris_1961

„Die blutig verlaufene Massendemonstration wurde in den französischen Medien seinerzeit nahezu flächendeckend totgeschwiegen und erst mit großem zeitlichen Abstand zum Gegenstand einer öffentlichen Diskussion in Frankreich.“


“Gemäß Dokument, exekutierten die USA Iraker” – O Globo über den Fall einer massakrierten irakischen Familie. Zitiert wird der UNO-Sonderberichterstatter Philip Alston, der in einem Brief an die US-Autoritäten betont habe, “alle Leichen hatten Kopfschüsse und gefesselte Hände.” Gemäß den Informationen, so O Globo, drangen die Soldaten in das Haus ein, fesselten alle Bewohner und erschossen einen nach dem anderen. Im Irak seien noch 40000 US-Soldaten stationiert.

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 31. August 2011 um 00:55 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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