Brasiliens Außenminister Antonio Patriota hat in einem ganzseitigen Beitrag für die größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ deutliche Kritik am Vorgehen der NATO im Libyenkrieg geübt. Patriota schrieb, die internationale Ordnung werde durch freie Interpretationen der Mandate des Sicherheitsrates nicht gestärkt. „Und immer, wenn die Ordnung geschwächt wird, müssen die Schwächsten am meisten leiden.“
Patriota stellte sich ausdrücklich hinter eine in der „Folha de Sao Paulo“ veröffentlichte Analyse des früheren UNO-Sonderberichterstatters für Menschenrechte, Richard Falk. „Wie Professor Richard Falk von der Universität Princetown in einem Interview der Folha richtig hervorhob, existiert ein Bruch, eine Lücke zwischen dem, was der Sicherheitsrat erlaubte, und der Aktion der NATO.“
„Der Gebrauch militärischer Macht darf nur als letzte Möglichkeit erwogen werden.“
„Wir dürfen nicht das Risiko eingehen, in ein Stadium zurückzufallen, in dem die militärische Macht zum Schiedsrichter über Gerechtigkeit und Friedensförderung wird.“
Bischof Martinelli:
Parallelen zum Irakkrieg, die brasilianischen Medien:
„Gemäß Dokument, exekutierten die USA Iraker“ – O Globo über den Fall einer massakrierten irakischen Familie. Zitiert wird der UNO-Sonderberichterstatter Philip Alston, der in einem Brief an die US-Autoritäten betont habe, „alle Leichen hatten Kopfschüsse und gefesselte Hände.“ Gemäß den Informationen, so O Globo, drangen die Soldaten in das Haus ein, fesselten alle Bewohner und erschossen einen nach dem anderen. Im Irak seien noch 40000 US-Soldaten stationiert.
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