http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/08/31/Schweiz/WWF-Schweiz-am-Pranger
Eine Flut von täglichen Alibi-Erklärungen solcher NGO, Verbände etc. soll der Öffentlichkeit vorgaukeln, für Umwelt und Natur werde etwas getan. Die Situation der Artenvielfalt, der Landschaftszerstörung zeigt indessen die wahren Ziele. Je mehr scheinheilig-verlogenes Öko-Geschrei und Betroffenheitsgesülze bestimmter Organisationen, Parteien und Politiker, umso weniger Bienen, Schmetterlinge und Käfer, Sperlinge, Lerchen und Milane in der Landschaft. Dafür umso mehr Autobahnen, Monokulturen und viel Asphalt dort, wo er früher undenkbar war.
Jeder kennt heute meist sogar persönlich Leute, die nach dem Motto vorgehen: “Grün” öffentlich daherreden, umweltfeindlich denken und handeln – die Resultate sprechen Bände.
http://www.nabu.de/nh/300/adler300.htm
http://www.zeit.de/2000/09/Boese_Blaubluetige
„Und die Naturschutzverbände sind selbst Teil des windigen Systems geworden und keine Anwälte der Natur mehr, die kann man als Verbündete vergessen.“ Manfred Knaake, Wattenrat Ostfriesland
Brasiliens „Grüne“ in der Präfektur von Sao Paulo:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/07/brasilien-aufschrei-der-ausgeschlossenen-2011/
Der von interessierter Seite geschürte Kult um Marina Silva – ihre Aktivitäten als Umweltministerin, siehe Luftvergiftung von Sao Paulo:
Atomkraftwerk bei Rio:
Wattenpresse –
Infodienst des Wattenrates Ost-Friesland
Datum: 10. Sept. 2011
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Anmerkung:
Da ist er wieder, der Wanderprediger der „Erneuerbaren“, Franz Alt, und erzählt unwidersprochen den blanken Blödsinn, aber mit den Ostfriesen kann man es ja machen: Angeblich stammt in Ostfriesland „der Strom aus 100 erneuerbaren Energien“, „gepennt“ hätten die großen Energiekonzerne, und dann noch der abgenudelte Spruch von der Sonne, die „keine Rechnung schickt“. Da hat er recht, die Rechnung für den teuren Ökostrom schicken die Energieversorger, über 200 Euro zusätzlich pro Jahr für einen mittleren Privathaushalt pro Jahr als Zwangsabgabe aus dem Erneuerbaren Energien Gesetz für alle Stromkunden, auch an Journalistinnen, die beknackte Kommentare dazu schreiben (s.u.). „Die Konzerne“ haben keineswegs „gepennt“ und sahnen beim lukrativen EEG-Geschäft mit ihren Windparks längst mit ab, man muss nur auf die Offshore-Wind“parks“ schauen. Von unverzichbarer Regelenergie aus Wärmekraftwerken für die völlig unstet einspeisenden
Solar- und Windkraft hat Glaubensmann Alt auch noch nie etwas gehört, von der mageren Auslastung, also der Verfügbarkeit des Wind- und Solarstroms ebenfalls nicht. Dann schalten wir doch mal alle Wärmekraftwerke für Ostfriesland ab und verlassen uns auf die „100 Prozent erneuerbare Energie“ aus Wind und Sonne. Nur hätte Alt seinen Vortrag dann bei Kerzenschein halten und die Redakteurin ihre Gewissenblähungen in die Schreibmaschine statt in die Tastatur hacken müssen. Fakten stören nur, wenn man schon eine Meinung hat.
Die gezielte Volksverblödung funktioniert, jeden Tag aufs neue, nicht nur in Ostfriesland.
MK
—
Ostfriesen Zeitung, S. 11, 10. Sept. 2011
„Energieriesen haben gepennt“ Journalist Franz Alt ging mit den Konzernen hart ins Gericht Der Klimaschutz könnte schon viel weiter sein, sagte der 73-Jährige. Er setzt sich für eine Verlängerung des
Erneuerbare- Energien-Gesetzes ein.
VON PETRA HERTERICH
LEER – Sonnige Aussichten sind es, die Journalist und Autor Franz Alt den rund 150 Besuchern der OZ-Leserakademie am Donnerstag im Leeraner Rathaus aufzeigte. „Die Sonne ist eine unendliche Energiequelle – und deshalb gibt es kein Energieproblem“, stellte der ehemalige Moderator des ARD-Politmagazins „Report“ klar. Die Bürger hätten das auch längst begriffen. Allen voran die Ostfriesen. „Ostfriesland ist Vorreiter.
Hier stammt der Strom zu mehr als 100 Prozent aus erneuerbaren Energien“, freute sich der 73-Jährige. Er ist überzeugt, dass bis 2050 die Energie zu 40 Prozent aus der Sonne, 30 Prozent aus Biomasse, 15 Prozent aus Wind-, 10 Prozent aus Wasserkraft und gerade noch zu 5 Prozent aus Öl gewonnen wird – Gas und Atom seien dann Geschichte.
„Die Gesellschaft hat längst erkannt, dass es Zeit für eine Energiewende ist. Gepennt haben die vier Besatzungsmächte“, sagte Alt und meinte damit die Energieriesen wie Eon, RWE, Enbw und Vattenfall.
Die nennt er auch schon gerne mal „Piraten“ oder gar „Verbrecher“.
„Das sage ich in jedem Vortrag – verklagt haben die mich noch nie.“ Man könnte beim Klimaschutz schon sehr viel weiter sein, wenn nicht „diese Dinosaurier“ an den Spitzen der Konzerne weiter auf Atom gesetzt hätten. Alt schlug eine Bresche für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). „Das ist gut und gerecht – immerhin haben es schon 47 Länder weltweit übernommen.“
Den Klimawandel müssten alle mittragen, auch finanziell – und wer schlau sei, verdiene dabei mit einer Solaranlage auf seinem Dach Geld.
„Die Sonne hat noch nie eine Rechnung geschickt“, sagte Alt. Auch wenn die Solarenergie das Steckenpferd von Franz Alt ist, setzt er auf einen Energiemix: Solar, Wind, Biomasse. Letztere lasse sich auch prima aus Abfällen gewinnen, wie etwa Totholz aus dem Wald oder dem Grünschnitt aus den Gärten, man müsse nicht überall Mais anpflanzen.
„Die Energie für die Region wird aus der Region gewonnen, das ist ökologisch sinnvoll. Und nicht der Transport von Öl und Gas bis nach Ostfriesland“, sagte Alt, der übrigens Hobby-Zauberer ist. Was er am liebsten zaubern würde? „Die Verlängerung des EEG.“ Kommentar auf Seite 14
Kommentar
ERNEUERBARE ENERGIEN VON PETRA HERTERICH
KOMMENTAR
Ostfriesland ist auf dem Weg zur Sonne – energietechnisch gesehen.
Neben Windkraft- und Biogasanlagen kommen auch immer mehr Solar- und Photovoltaikanlagen auf die Dächer oder freien Flächen. Und gerade diese Mischung aus Sonne, Wind und Biomasse macht die Energie der Zukunft. Davon ist längst nicht mehr nur der Autor Franz Alt überzeugt – aber er bringt es besonders überzeugend in die Welt. Doch auch Alt weiß um den ständigen Kampf mit den „Bremsern und Bedenkenträgern“.
Mit jenen, die zwar den Klimaschutz wollen, aber bitte nicht vor ihrer
Haustür: keine Windräder, die die Landschaft „verspargeln“, keine Solarplatten, die die Sonne reflektieren, keine Stromtrassen, die den Ausblick verschandeln und erst recht keine Biogasanlage, weil Bauern dann nur noch Mais pflanzen. Dann lieber ein Atomkraftwerk? Technisch, sagt Alt, ist es längst möglich, dass wir uns ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgen. Es sei vielmehr eine ethisch moralische Frage, ob wir es auch wollen. Also, wollen wir? Was sagt Ihr Gewissen?
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http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/06/oko-protest-sao-paulo/
Unvollständiges Gedächtnisprotokoll eines denkwürdigen Erörterungstermins:
Am 13. Dez. 2011 in Dornumersiel/Kurverwaltung, Kitesurfen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer
Anträge der Gemeinde Dornum, Gemeinde Neuharlingersiel und Langeoog
Anwesend:
Nationalparkwaltung:
Arndt Meyer-Vosgerau, Jörn Bunje, Gundolf Reichert (vorher Planungsgruppe Grün, Bremen)
Gemeinde Dornum:
Kopper, Tourismus GmbH
Erdmann, Kämmerer
Gemeinde Neuharlingersiel:
Jacobs, Stellv. Kurdirektor
Langeoog:
Kein Vertreter
Kitesurfer:
4 Vertreter (namentlich nicht bekannt)
Naturschutzverbände:
Axel Heinze, vorher gegangen (NABU Wittmund und Esens)
Dave Münster (NABU Esens)
Uilke van der Meer (BUND, Hausleiter NP-Haus Dornumersiel)
Manfred Knake (Wattenrat Ostfriesland)
Meyer-Vosgerau (MV):
Nach Abschluss der Verfahren für Dornumersiel, Neuharlingersiel und Langeoog will er Transparenz herstellen und die Gründe für die Entscheidung für die Ausweisung von Kiterzonen vorlegen. Die ungelenkte Situation des Kitens wurde intern geprüft, und wie man rechtlich damit umzugehen habe. Kitesurfer würden bei Wasserbedeckung des Nationalparks surfen und befänden sich damit auf einer Bundeswasserstraße, die Surfbretter müssten daher wie Boote betrachtet werden.Karte der beantragten und genehmigten Flächen wird projiziert.
Knake (K): Zwischenfrage: Wer genau sagt das mit den Booten? Die Segel an den „Booten“ heißen „Kite“, also Drachen. Ist der Nationalpark Wattenmeer damit bei Hochwasser kein Nationalpark mehr, gilt das NP-Gesetz auch bei Hochwasser? Im NP ist die Verwendung von Drachen in den Zwischen- und Ruhezonen verboten.
MV: Das Nationalparkgesetz gilt auch bei Hochwasser, aber in den NP Schleswig-Holstein und Hamburg gibt es keine Kitesurfverbote, auch nicht in der Ostsee, bis auf den NP Boddenlandschaft.
Einzelfallprüfungen auf Befreiung werden von der NP nach Antragstellung vorgenommen.
Zwischenruf Knake: Das ist nicht rechtens, weil die Befreiungsvoraussetzungen nach § 67 BNatSchG nicht vorliegen. Auch auf Spiekeroog wird, genau wie Dornumersiel, im Internet für das Kitesurfen geworben.
MV: Auf Spiekeroog gibt es keine Anträge und keine Flächen für Kiter, wer dort kitet, muss mit einer Anzeige rechnen.
Zwischenruf Knake: Und in Dornumersiel? Hier wird seit Jahren illegal gesurft und die Fläche im Internet beworben. Anzeigen sind stets im Sande verlaufen.
MV: Es gibt ein Agreement mit der Wasserschutzpolizei, dass bei vorliegenden Anträgen für Kitesurferflächen kein hartes Vorgehen gegen die Kiter erfolgt.
Zwischenruf Knake: Das ist unerhört, auch eine Frau Käsmann kann mit der Polizei kein Agreement vereinbaren, bei einer vorher beantragten Rotweinsause später ungestraft über eine rote Ampel fahren zu dürfen. Will sagen: In Dornumersiel und Neuharlingersiel und anderswo wird schon seit Jahren lange vor den Anträgen gesurft, ohne dass Sanktionen ergriffen wurden, siehe Dornumersiel mit dem illegalen Bewerben des Kitens im Internet.
(Positive Grundstimmung gerät ins Wanken)
Knake: platzt der Kragen. Was hier abläuft ist glatte Rechtsbeugung, hier werden alle gesetzlichen Vorgaben ignoriert, sei es die Umgehung der Befreiungstatbestände, die vorgeschriebenen Verträglichkeitsprüfungen vor der Genehmigung von Flächen, die Ignorierung der Erhaltungsziele im FFH-Gebiet Nationalpark, die Außerachtlassung von Vorbelastungen und die Summationseffekte, das ist noch nicht mal Anarchie, das ist Willkür für eine kleine Interessengruppe, die hier abläuft. Das sind ja wohl die politischen Vorgaben des „Naturerlebens“ aus dem notorischen Umweltministerium mit dem Umweltminister Sander und seines Einflüsterers Referatsleiter Hoffmann, die hier umgesetzt werden.
Es muss ernsthaft geprüft werden, gegen die NP-Leitung wegen Rechtsbeugung vorzugehen.
MV: ruft zur Mäßigung auf, Knake soll nicht dazwischenrufen und wird nun seinerseits auch laut.
Kopper: betont, dass er der Hausherr ist. Und das Gutachten von Upleward hat bewiesen, dass das Kiten unbedenklich ist.
Knake: das ist ja gerade das Unerträgliche, ausgerechnet der Hausherr der hiesigen Veranstaltung hat jahrelang das illegale Kitesurfen geduldet und auch im Internet beworben, macht jetzt auf honorig und will Regeln für die Kiter nach einem völlig unzureichendem Antrag aufstellen. Und es erfolgen keine Sanktionen.
(Die Grundstimmung ist jetzt emotional aufgeladen und durchaus angespannt)
Dave Münster: berichtet, dass die Polizei trotz seiner Anzeige in Neuharlingersiel nicht gegen illegale Kitesurfer vorgegangen ist.
Er sieht auch Schwierigkeiten bei einer Verbandsklage, weil die Entscheidungen des OVG Lüneburg nicht immer nachzuvollziehen sind und es bis zum Bundesverwaltungsgericht Jahre bis zu einer Entscheidung vergehen können.
MV: stellt auf der Karte die Details der Überprüfung vor: Dornumersiel wird nicht wie beantragt 250 ha Kiterfläche bekommen, sondern nur 85 ha, weil sonst die Ruhezone mit den Hochwasserrastflächen im Westen tangiert würde. Langeoog erhält 130 ha Fläche im Westen der Insel vor dem Strand, nördlich vom Flinthörn, Neuharlingersiel 70 statt beantragter 100 ha vor der Erholungszone.
van der Meer: Die Ruhezone in Dornumersiel im Osten wird aber von dieser Grenzziehung berührt, die Kiter surfen viel zu dich an der Ruhezone vor dem Yachthafen.
MV: Alle Genehmigungen sind bis 2013 befristet, es wird parallel ein Monitoring durchgeführt (von Gundolf Reichert, NP-Verwaltung), alles steht auf dem Prüfstand.
Kitesurfer: betonen, dass sie auch naturverbunden sind und sich an der Aufsicht beteiligen werden, im eigenen Interesse. Die Kanalisierung der Kiterflächen ist ein Gewinn für den Naturschutz.
Zwischenruf Knake: Das ist Aufgabe der Ranger, die es nicht gibt.
Van der Meer: im Nationalpark sind ständig neue Nutzung zugelassen worden, Flächen wurden herausgenommen, die Situation hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert und wird sich nun durch die neuen Kiterflächen weiterhin nicht verbessern.
Knake: geht detailliert auf die geltende Rechtslage ein: Die Nationalparkverwaltung zäumt das Pferd von hinten auf, unter Missachtung der Befreiungstatbestände nach § 67 BNatSchG, § 34 BNatSchG und der Verzicht auf die geforderte FFH-Verträglichkeitsprüfung vor (!) einer Genehmigung, § 44 BNatSchG Artenschutz mit dem Verbot des Störens von Brut- oder Rastvögeln, §§ 6 und 12 Nationalparkgesetz, Verbot der Verwendung von Drachen in der Ruhe- und Zwischenzone.
MV: Knake (und er selbst seien) keine Juristen, die das anders sehen können. Knake sei mit seiner Meinung hier ziemlich allein. Und dann: „Diese Rechtsvorschriften kommen hier nicht zur Anwendung.“ Er verweist als Begründung auf den Absatz 7 des § 34 BNatSchG, nach dem die Vorschriften über Befreiungen nur dann anzuwenden sind, wenn andere Schutzvorschriften keine strengeren Regelungen vorsehen. Es gibt auch noch den §25 des Nationalparkgesetzes, der die wirtschaftliche und touristische Entwicklung vorsieht.
Antwort Knake: „Das kann ich nicht nachvollziehen, §25 Nationalparkgesetzt sagt auch abschließend „soweit der Schutzzweck es erlaubt“, und Kitesurfen wiederspricht eindeutig dem Schutzzweck.“ Zudem habe er (Knake) seine Einwände sich nicht ausgedacht, sondern Stellungnahmen von Naturschutzverbänden gelesen und Fachleute dazu befragt, die genau das hier Vorgetragene bestätigen, es also durchaus keine Einzelmeinung ist. Nur die Nationalparkverwaltung würde von dieser Bewertung abweichen.
Abschließend wird es wieder ruhiger, Allgemeinplätze und Beenden der Sitzung
Fazit: Es war ein Verkündungstermin, alle vorher eingegangenen fachlichen Einwendung (bis auf die flächenmäßige Reduzierung der Kiterflächen in Dornumersiel und Neuharlingersiel) wurden ignoriert.
Manfred Knake
Hintergrund:
Vom 13.-19.3. tagte der Earth Council unter dem Titel „Rio+5″ in Rio de Janeiro. Eingeladen waren dazu VertreterInnen von NGOs, Privatwirtschaft, Gewerkschaften, Frauen, indigenen Völkern, Landwirtschaft, Wissenschaft sowie von Regierungen und UN-Organisationen. Die Konferenz diente der Vorbereitung der Sondergeneralversammlung der UNO, die im Juni 1997 in New York stattfinden und die Umsetzung der Rio-Beschlüsse von 1992 unter die Lupe nehmen wird.
Am Ende der internationalen Konferenz, die eine Woche lang am Zuckerhut über Fortschritte und Rückschläge seit dem UN-Umweltgipfel von 1992 beriet, kam es zum Eklat: Vor Weltbankberater Maurice Strong, der die damalige wie die jetzige Veranstaltung leitete, protestierten NGO-VertreterInnen lautstark gegen die Schlußdokumente und zerrissen sie.
Die Papiere enthielten die offiziellen Empfehlungen für die Vereinten Nationen – erarbeitet in einjährigen Konsultationen mit Regierungen, Unternehmen, Banken, Experten und den NGOs und verfeinert auf der „Rio+5″-Konferenz. Die regierungsunabhängigen Organisationen und selbst der Vertreter der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika betonten, die Empfehlungen seien zu allgemein, zudem oberflächlich und die hochinteressanten Workshop-Resultate von „Rio+5″ habe man schlichtweg unterschlagen.
Liszt Vieira, Präsident des Instituts für Ökologie und Entwicklung und einer der führenden Unweltexperten Brasiliens kommentierte: „Die Kritik am Welthandel, an Marktwirtschaft, Globalisierung und zerstörerischer Landwirtschaft tauchte in den Schlußdokumenten nicht mehr auf. In den Workshops dominierten die Positionen der Zivilgesellschaft und der NGOs – in den Empfehlungen dagegen jene von Maurice Strong, den Regierungen und Unternehmern. `Rio+5` endete schlecht.“ Laut Vieira mußte Strong jedoch nachgeben und die Dokumente zurückziehen, was für die gewachsene Stärke der Zivilgesellschaft und der regierungsunabhängigen Organisationen spreche.
Ignoranz der Presse
Auf dem Gipfel 1992 standen Staatschefs und Minister im Rampenlicht – aus ihren Versprechen und Absichtserklärungen schlossen viele, daß auf dem Erdball nun unwiderruflich die Ära der nachhaltigen Entwicklung begonnen habe. Selbst Strong mußte nunmehr auf der „Rio+5″-Konferenz einräumen, daß die Regierungen im Gegensatz zu den NGOs ihre Zusagen von damals nicht einhielten. So steht Gastgeberland Brasilien weiterhin an der Spitze der waldvernichtenden Staaten.
Die internationalen NGOs veranstalteten 1992 etwa dreißig Kilomenter vom eigentlichen Umweltgipfel entfernt, ihren Alternativgipfel „Global Forum“, wurden von den Medien belächelt, kaum ernstgenommen. Auf der „Rio + 5″-Konferenz waren die „Regierungsunabhängigen“ stark vertreten, sie mußten daher gehört werden. Indessen fuhren die großen privaten Weltmedien ebenso wie die Presse Brasiliens einen sehr ähnlichen Kurs wie 1992: Gerade bei den komplexen Diskussionen und der Vorstellung der Workshopberichte waren ReporterInnen und marktbeherrschende internationale Nachrichtenagenturen nicht präsent, wurde somit nichts übermittelt. Damit entstand auch bei der europäischen Presse der Eindruck, „Rio+5″ sei ein unwichtiges, uninteressantes Ereignis. Volle Pressekkonferenzen hatten nur Prominente wie Michail Gorbatschow oder Weltbankpräsident James Wolfensohn, die indessen nur hinlänglich Bekanntes äußerten.
Der Gang in die falsche Richtung
Die Standpunkte der NGOs lassen sich wie folgt zusammenfassen: Umweltschonende, nachhaltige Entwicklung auf dem Erdball wird ihrer Ansicht nach durch die heute vorherrschenden globalen Wirtschaftsstrukturen keineswegs gefördert, sondern vielmehr verhindert. In der Dritten Welt getätigte Investitionen bedeuteten eine Art neuer Kolonialisierung und schafften vor Ort ein Machtungleichgewicht. Dies insbesondere dadurch, daß sich die Industrien über die lokale Bevölkerung hinwegsetzten und die multinationalen Unternehmen über ihre weltweiten Aktivitäten nicht ausreichend Rechenschaft ablegten.
Zwar würden die regierungsunabhängigen Organisationen mittlerweile von Regierungen und der Wirtschaft tatsächlich mehr konsultiert, doch ihre Vorschläge und Projektideen dann oft nicht im geringsten berücksichtigt. Globale Entscheidungen, wie beispielsweise die durch die Welthandelsorganisation (WHO) getroffenen, führten in die falsche Richtung: Den Lebens-, Konsum-, und Produktionsstil des Nordens zu globalisieren sei ökologisch nicht tragbar. Pervers sei deshalb, von den Ländern des Südens zu verlangen, ihn zu kopieren – letztlich nur mit dem Zweck, dem Norden neue Absatzmärkte zu verschaffen. Den Regierungen fehle es schließlich am politischen Willen und Interesse, das ökologisch Notwendige zu tun.
Als Beweis letzterer These diente zuletzt eine Äußerung des bei den Regierungen der Ersten Welt hochangesehenen brasilianischen Staatschefs Fernando Henrique Cardoso: Vor den über 500 KonferenzteilnehmerInnen erklärte er, man sei durch Satellitenaufnahmen über Abholzung und Brandrodung in Amazonien detailliert informiert. Indessen sehe sich die brasilianische Regierung einfach nicht in der Lage, diese zu stoppen. Der Umweltaktivist Vieira bemerkte dazu nur, diese Äußerung werde Cardoso noch „teuer zu stehen kommen“.
Denn nicht nur Brasiliens NGOs halten Cardosos Argument für unsinnig, wonach in den Amazonasregionen der Staat fast nicht präsent sei und die Kontrollinstanzen unfähig seien, den Gesetzen Achtung zu verschaffen. Vielmehr sind in den betreffenden Teilstaaten politische Bündnispartner des Staatschefs am Ruder, die Interessen von Großgrundbesitzern und Holzfirmen vertreten. An Streitkräften, Polizei und Justiz, Umweltschutzbehörden sowie an Finanzmitteln fehlt es nicht. Brasilien ist schließlich die zehntgrößte Wirtschaftsnation und das Land gilt bei Investoren als großer Wachstumsmarkt – deutsche multinationale Unternehmen erbringen etwa 15 Prozent der gesamten Industrieproduktion.
Draußen das Terrorregime
Im noblen Sheraton-Hotel machte sich die Konferenz im Umweltkontext auch für die Menschenrechte stark. Nachhaltige Entwicklung und Menschenrechte seien untrennbar miteinander verbunden. Draußen, in den angrenzenden Slums, wurden sie unterdessen auf barbarische Weise verletzt: Todesschwadrone und das organisierte Verbrechen hielten ihr Terrorregime aufrecht. An jedem Konferenztag berichteten die Zeitungen darüber – zum Teil mit Großfotos über Geköpfte und lebendig Verbrannte.
Bienensterben und Straffreiheit für Verursacher: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/03/bienensterben-bewust-von-agrargift-mafia-in-kauf-genommen-uralt-beobachtungen-der-naturfreunde-bestatigt/
Schwarzbuch WWF: Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda/Pressemitteilung
Herzzerreißende Werbeplakate mit traurigen Elefanten, Tiger-Projektionen an
Wolkenkratzern oder Werbespots über hungernde Orang-Utans – der WWF weiß
sich zu vermarkten. Das Ergebnis: jährlich etwa 500 Millionen Euro
Spendengelder. Umfragen zufolge ist der niedliche Panda eine der
glaubwürdigsten Marken weltweit. Zu Recht?
„Es ist leichter, in die Geheimnisse der CIA einzudringen als in die des
WWF“, sagt Raymond Bonner, Enthüllungsjournalist der New York Times. Der
Journalist und Filmemacher Wilfried Huismann hat es trotzdem gewagt. Allen
Widerständen der Führungsspitze zum Trotz ist der dreifache
Grimme-Preisträger ins Herz des WWF vorgedrungen, hat die Strukturen und
Projekte der Umweltschutzorganisation genau durchleuchtet.
Das Ergebnis seiner Reise durch das „grüne Empire“ des WWF ist erschütternd:
Wilfried Huismann legt im Schwarzbuch WWF eine Welt aus Doppelmoral offen
und ist dabei auf ein Netzwerk aus Industriebossen, Ölmagnaten, Bankiers und
Großwildjägern gestoßen. Monsanto, Coca-Cola, Shell – Die Liste der Partner
des WWF ist lang und liest sich wie ein Ranking der weltweit führenden
Wirtschaftskonzerne.
Der investigative Journalist, dessen Film „Der Pakt mit dem Panda“ im Sommer
2011 bereits hohe Wellen schlug, deckt auf, dass die Vorzeige-Organisation
kein blütenreines Unternehmen ist, sondern mit den weltweit größten
Umweltsündern kooperiert und mitverantwortlich ist für die Umsiedlung von
Ureinwohnern.
Wilfried Huismann
Schwarzbuch WWF
Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda
Gebunden mit Schutzumschlag, 256 Seiten
EUR 19,99 [D] / EUR 20,60 [A] / CHF 28,50
ISBN 978-3-579-06675-2
www.gtvh.de/Buch/Schwarzbuch-WWF/e398886.rhd
Weitere Infos bei:
Birgit Gosse
Pressereferentin Sachbuch
Tel. 05241 / 80-1554 | Fax 05241 / 80-6-1554
mailto: birgit.gosse@gtvh.de
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Dr. Renate Hofmann | Leitung Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit | Gütersloher
Verlagshaus | Verlagsgruppe Random House GmbH | Carl-Miele-Straße 214 |
33335 Gütersloh | Fon 05241/801538 | Fax 05241/80-6-1538 | E-Mail:
renate.hofmann@gtvh.de | www.facebook.com/GuetersloherVerlagshaus
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Wilfried Huismann
Mecklenburger Str. 31
28203 Bremen
Germany / Alemania
0049 (0) 171 6424709 (mobile)
0049 (0) 421 71315
whuismann@gmail.com
www.wilfried-huismann.de
« Brasilien – „Aufschrei der Ausgeschlossenen“ 2011. Sao Paulos Gift-Luft ist wegen des stark gewachsenen Autoverkehrs grauenhaft wie selten. Ungezählte Kleinkinder in Kliniken wegen Atemnot. Reaktionäre Stadtregierung schließt Fahrverbote aus. Umwelt-und Gesundheitspolitik unter Lula-Rousseff. – Brasiliens Favelas: Wieder Feuergefechte im Complexo do Alemao von Rio de Janeiro. Menschenrechtslage unter der Rousseff-Regierung. »
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