Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Rio + 20. Brasilien – Sklavenarbeit unter Lula-Rousseff: Regierung ignoriert die Hälfte der Sklaverei-Anzeigen von der bischöflichen Bodenpastoral CPT, laut Landesmedien. Lula versprach, Sklavenarbeit bis 2006 auszutilgen.

Wie es weiter hieß, beweist dies ungenügende Kontrolle und Ermittlungen in Bezug auf fortdauernde Sklavenarbeit in Lateinamerikas größter Demokratie. Zitiert wird der katholische Priester und Anthropologe Ricardo Resende, Experte für Sklavenarbeit an der Bundesuniversität von Rio de Janeiro – ihm zufolge wird davon ausgegangen, daß auf jeden befreiten brasilianischen Sklavenarbeiter weitere sieben nicht befreite entfallen.

Laut Internationaler Arbeitsorganisation reicht die Anti-Hunger-Hilfe Brasilias nicht aus, um Sklavenarbeit zu verhindern.

Auch vor dem Hintergrund ihrer Menschenrechtsarbeit, der Kritik an der Lula-Regierung, ist die katholische Kirche im europäischen Mainstream sehr unbeliebt. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/03/brasiliens-carandiru-massaker-an-haftlingen-in-sao-paulo-okumenischer-gedenkgottesdienst-der-katholischen-gefangenenseelsorge-die-massaker-und-blutbader-gehen-weiter/

Leonardo Boff 2010 :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“ 

Sklavenarbeit auch im Fußball-WM-Teilstaat Rio de Janeiro:

http://ouvidoriarj.wordpress.com/2011/04/29/comissao-estadual-de-erradicacao-do-trabalho-escravo-e-instituida-em-reuniao-na-seasdh/

Hintergrund von 2004:

Pfarrer Ricardo Rezende in Rio de Janeiro

Kämpfer gegen die moderne Sklaverei

1983 zeigte er
sogar den VW-Konzern an

Brasiliens Monarchie schaffte 1888 offiziell die Sklaverei ab –  einhundertsechzehn Jahre später gibt es in Lateinamerikas größter Demokratie jedoch immer noch Sklaven und Sklavenhalter. Ricardo Rezende, ein katholischer Pfarrer, kämpft seit der Diktaturzeit gegen dieses brutale, heimtückische Ausbeutungssystem, hat dabei viel erreicht. Er  ist  heute der führende Sklaverei-Experte Brasiliens, sogar mit Doktorgrad, dazu einer der bekanntesten Menschenrechtsaktivisten des Tropenlandes.

Damals, in den siebziger Jahren, hätte Rezende gut in diesem beschaulichen Städtchen Juiz de Fora seiner  Heimatregion Minas Gerais bleiben können. Da gab es Theater und Kino, Bibliotheken, malte er Bilder, machte Ausstellungen, konnte er studieren, sich in kirchlichen Gruppen engagieren. Doch dann reiste Rezende eines Tages eher zufällig ins tausende Kilometer entfernte Hinterland des Amazonasteilstaates Parà, um Dominikaner-Ordensbrüder zu besuchen. Und lernte ein völlig anderes Brasilien kennen, mit Sklaverei, Todesschwadronen – er war schockiert, entschied auf der Stelle, zu bleiben. Der angesehene Bischof Pedro Casaldaliga, ein erbitterter Diktaturgegner, hatte gerade die Bodenpastoral gegründet, zur Unterstützung der Landlosen, der Landarbeiter und Kleinbauern gegen die feudalen Großgrundbesitzer. Mit ihm arbeitete er eng zusammen, wurde 1980 Gemeindepfarrer von Rio Maria. Wir lebten völlig isoliert, ich hatte nicht einmal Telefon. Weil es in der Region Widerstand gegen die Diktatur gab, drangen Soldaten auch in sämtliche Kirchen und Gemeindehäuser ein, , schlugen, folterten sogar Pfarrer, vergewaltigten Ordensschwestern – es war ein Horror für die Kirche.“  Durch Padre Rezende erfuhr die Weltöffentlichkeit erstmals vom Terror im Hinterland. Daß man Sklaven, die zu flüchten versuchten, ermordete – oder grauenhaft folterte, die Ohren abschnitt, davon sogar eine Sammlung anlegte. Daß Großgrundbesitzermilizen ein dreizehnjähriges Mädchen entführten, vergewaltigten, lebendig verbrannten. Und Rezende  legte sich sogar mit dem Volkswagenkonzern an –  wegen Sklavenarbeit.

“Bischof Casaldaliga hatte entdeckt, daß es drei jungen Männern seiner Prälatur gelungen war, von der Volkswagen-Großfarm zu flüchten. Ich bin hingefahren, habe die drei kennengelernt, und 1983, am Sitz der Bischofskonferenz in Brasilia den Konzern als erster vor der Presse angezeigt. Damals gab es auf der Farm etwa tausend versklavte Arbeiter, viel Gewalt gegen sie. 1984 waren wir sogar mit einer Parlamentarierkommission dort, haben alles bewiesen. VW kündigte an, gegen mich zu prozessieren, hat es aber gelasssen, die Großfarm veräußert. Das Eigenartige: Damals bezahlte Volkswagen in Deutschland bereits Historiker, um herauszufinden, ob der Konzern während des Zweiten Weltkriegs Sklavenarbeiter nutzte. In Deutschland wurde geforscht, doch hier wurden Sklavenarbeiter gehalten.“Der VW-Konzern hat die Vorwürfe Rezendes stets bestritten – VW sei nie verurteilt worden.

Der Pfarrer kämpfte weiter, erhielt internationale Menschenrechtsauszeichnungen, doch auch immer mehr Morddrohungen. Auf sein Haus wurde geschossen, er entging Attentaten, auch einer Entführung, stand vier Jahre lang sogar ständig unter Polizeischutz, bis auch das nichts mehr half. Er verließ Rio Maria, ging ins Dominikanerkloster von Rio de Janeiro, machte an der städtischen Universität seinen Doktor – natürlich über Brasiliensklaverei, leitet dort die Forschungen zum Thema, koordiniert   zwei Menschenrechts- organisationen mit.  Jetzt hat die neue Regierung von Staatschef Lula eine schwarze Liste mit Sklavenhaltern vorgestellt, die nicht mehr subventioniert werden sollen – eine alte Forderung der Kirche.

„Ich bin glücklich, daß diese Liste von der Regierung schließlich doch veröffentlicht wurde – es gab ja sogar Großfarmer, die sozusagen als Rückfalltäter stets erneut Sklavenarbeiter beschäftigten – und dennoch immer aufs neue staatliche Subventionen erhielten. Der Förderungsstopp kommt aber merkwürdig spät.“ Laut internationaler Arbeitsorganisation werden in Brasilien noch bis zu vierzigtausend Menschen versklavt. 2003 konnte die Bundespolizei nach Anzeigen der kirchlichen Bodenpastoral jedoch erst rund 4300 Sklavenarbeiter befreien.“Die Regierung handelt widersprüchlich. Bisher liegen über zweihundert Anzeigen gegen Sklavenfazendas vor – doch nur die Hälfte davon wurde bisher von der Bundespolizei kontrolliert. Und bis die Beamten wirklich auftauchen, haben die Sklavenhalter schon alles vertuscht. Wir wollen, daß Sklavenfarmen entschädigungslos enteignet werden, doch ein solches Gesetz wurde immer noch nicht verabschiedet.“

Padre Rezende, inzwischen fünfzig, grauhaarig, aber weiterhin schlank und sehr agil,  sieht zwar einige Fortschritte – doch setze die Lula-Regierung einfach die Prioritäten falsch. “Brasilia gibt vor, daß ihr Mittel fehlen, auch für Gesundheit und Bildung. Doch die Gelder fehlen nur, weil die Rückzahlung der Außenschulden Vorrang hat. Das wirkt sich sogar auf den Kampf gegen die Sklavenarbeit negativ aus – und das ist doch furchtbar. Die Regierung steht sich mit den internationalen Märkten, mit der Weltbank gut, doch die sozialen Ungerechtigkeiten läßt sie weiterbestehen.“

Sklavenarbeit und Demokratie – nach heutigem Werteverständnis offenbar kein Widerspruch:

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/02/sklavenarbeit-unter-lula-angeprangert-vom-deutschstammigen-kardinal-odilo-scherer-im-protest-gottesdienst-am-1-mai-in-der-kathedrale-sao-paulo/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/15/sklavenarbeit-unter-lula-katholischer-sklaverei-bekampfer-xavier-plassat-prangert-gegenuber-adital-die-sklavenarbeit-als-strukturelles-problem-brasiliens-an-lula-hatte-versprochen-die-sklavenarbeit/

Vor dem Hintergrund fortdauernder Sklavenarbeit sowie anderer gravierender Menschenrechtsverletzungen bekam Lula zum Ende seiner Amtszeit sehr viel Lob aus Mitteleuropa, wurde 2011 in Paris bei der Auszeichnung mit dem Uni-Doktorhut bejubelt. 

Lula erhält Ehrendoktor vom Institut d’Études Politiques de Paris – als erste Persönlichkeit Lateinamerikas. Gravierende Menschenrechtslage Brasiliens offenbar nicht erwähnt. Lulas siebter Ehrendoktorhut. **

http://g1.globo.com/mundo/noticia/2011/09/lula-recebe-titulo-de-doutor-honoris-causa-em-paris.html

“Aplaudido de pé pelos docentes, estudantes e embaixadores de vários países latino-americanos, que agitavam bandeiras verde e amarelas, Lula se tornou a primeira personalidade da América Latina a receber este título.” O Globo

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/23/unesco-zeichnet-lula-in-paris-wegen-forderung-des-friedens-und-der-rechtsgleichheit-aus-preis-mit-150000-dollar-dotiert-jury-von-henry-kissinger-gefuhrt/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/14/world-food-prize-fur-lula-brasilien/

“Doutor Lula”(O Estado de Sao Paulo)

“Der in Paris an Lula verliehene Ehrendoktortitel ist ein Witz oder Frucht der gewaltigen Ignoranz über die Vorgänge in unserem Land.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/26/brasilien-lacht-uber-lula-deppen-in-deutschland-lula-der-grosse-schriftsteller-joao-ubaldo-ribeiro-nimmt-lula-personenkult-in-deutschland-ironisch-auf-die-schippe-warum-importieren-sie-nicht/

Larry Rother, New York Times, Lula-Kritiker: Lembro me de uma nota no Jornal do Brasil que dizia:”Nos brasileiros podemos falar barbaridades sobre o nosso presidente, mas um estrangeiro nao.” È uma hipocrisia…No caso de Bush, as afinidades sao humanas.Eles fazem aquele estilo “povao”. …Eles gostam um do outro, apesar das diferencas ideologicas…Uma das coisas que motivaram a minha saida do Brasil foi a violencia…A violencia atingiu um outro patamar. Ai minha mulher desabafou:”Nao aguento mais.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/22/fabio-konder-comparato-wir-hatten-bis-heute-nie-demokratie-wir-leben-immer-unter-einem-oligarchischen-regime-menschenrechtsaktivist-rechtsprofessor-an-brasiliens-fuhrender-bundesuniversitat-us/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/27/die-zeit-druckt-erstmals-uralt-kritik-an-lula-nach-dessen-amtszeit-in-der-er-aus-mitteleuropa-massiv-lob-fur-seine-politik-erhielt/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

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“Folter noch jeden Tag.”(2011)

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/21/obrigado-lula-youtube/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/27/die-andere-brasilienkarte-the-economist-vergleicht-die-teilstaaten-mit-landern-der-erde/

“Aufschrei der Ausgeschlossenen 2011?: 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/08/brasilien-aufschrei-der-ausgeschlossenen-2011-proteste-in-sao-paulo-grito-dos-excluidos/

http://web23.ws2.nocyo.de/Bad_People__Anti-Semitism_in_South_America_–_widespread_and_rarely_explored.2970.0.html

http://www.berliner-journalisten.com/heft12_artikel4.php

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/

Lula-Rede in Paris:

Minhas amigas e meus amigos,

É uma grande honra, para mim, receber o título de Doutor Honoris Causa do Instituto de Ciências Políticas de Paris. Honra que se torna ainda maior por eu ser o primeiro latino-americano a recebê-lo.

Estou profundamente grato à direção da Sciences Po e a todos os seus professores, funcionários e alunos por me conferirem uma láurea tão prestigiosa.

Esta casa, a um só tempo humanística e científica, é reconhecida e admirada no mundo todo por seus elevados propósitos e pela excelência do seu corpo docente e discente.

É uma instituição que representa de modo exemplar o compromisso da França com a liberdade intelectual, a dignidade da política e o aperfeiçoamento permanente da democracia.

Representa essa França consciente de suas conquistas materiais e espirituais, ciosa de seus valores civilizatórios, mas nem por isso menos aberta a povos e mentalidades diferentes, à compreensão do outro.

Essa França insubmissa e libertária que, durante séculos, inspirou – e continua, de alguma forma, inspirando – a trajetória de muitos países, entre eles o Brasil.

Essa França que, desde o século 18  até os dias atuais, é tão relevante para o Brasil, seja no terreno das ideias políticas e sociais, seja na esfera da educação e da cultura, seja no que se refere às parcerias produtivas e tecnológicas.

Minhas amigas e meus amigos,

Mais do que um reconhecimento pessoal, acredito que este título de Doutor Honoris Causa é uma homenagem ao povo brasileiro, que nos últimos anos vem realizando, de modo pacífico e democrático, uma verdadeira revolução econômica e social, dando um enorme salto histórico rumo à prosperidade e à justiça. Depois de prolongada estagnação, o Brasil voltou a crescer de modo vigoroso e continuado, gerando empregos, distribuindo renda e promovendo inclusão social.

Deixamos para trás um passado de frustrações e ceticismo. Os brasileiros e as brasileiras voltaram a acreditar em si mesmos e na sua capacidade de resolver problemas e superar obstáculos, por mais difíceis que sejam.

Graças a um novo projeto de desenvolvimento nacional, com forte envolvimento da sociedade e intensa participação popular, conseguimos tirar 28 milhões de pessoas da miséria e levamos 39 milhões de pessoas para a classe média, no maior processo de mobilidade social da nossa história.

Em oito anos e meio foram criados 16 milhões de novos empregos formais. O salário mínimo teve um aumento real de 62%, e todas as categorias de trabalhadores fizeram acordos salariais com ganhos acima da inflação.

Além disso, implantamos vários programas de transferência direta de renda, dos quais se destaca o Bolsa Família, que é o principal instrumento do Fome Zero e, no final do ano passado, beneficiava 52 milhões de pessoas.

Dessa forma, a desigualdade entre os brasileiros atingiu o menor patamar em 50 anos. Nos últimos dez anos, a renda per capita dos 10% mais ricos aumentou 10%, enquanto a dos 50% brasileiros mais pobres teve um ganho real de 68%.

O consumo se ampliou em todas as classes, mas no segmento popular cresceu sete vezes.

Os pobres passaram a ser tratados como cidadãos. Governamos para todos os brasileiros e não apenas para um terço da população, como habitualmente acontecia.

Acreditamos firmemente que o desenvolvimento econômico precisa estar a serviço da redução das desigualdades sociais, sem paternalismo, promovendo a inclusão das pessoas mais pobres à plena cidadania.

Acreditamos, igualmente, que isso pode, deve e será feito sem que se descuide do equilíbrio macroeconômico, combatendo com firmeza a inflação.

Minhas amigas e meus amigos,

Ao mesmo tempo que resgatávamos grande parte de nossa dívida social, trabalhamos para modernizar o país, preparando-o para os desafios produtivos e tecnológicos do século 21.

Investimos fortemente em educação, pesquisa e desenvolvimento. Orgulho-me de ter criado 14 novas universidades federais e 126 extensões universitárias, democratizando e interiorizando o acesso ao ensino público.

Também lançamos o Reuni, um programa para fortalecer o ensino público universitário, com a valorização dos docentes.

Ele contribuiu para que dobrássemos o número de matrículas nas instituições federais.

Mas não ficamos restritos a isso e instituímos o Prouni, um sistema inovador de bolsas de estudo em universidades particulares. Com ele, garantimos que 912 mil jovens de baixa renda pudessem cursar o ensino superior.

E a oportunidade não foi desperdiçada: os jovens com bolsas do Prouni têm-se destacado em todas as áreas, liderando em muitos casos os exames nacionais de avaliação feitos pelo Ministério da Educação. Ou seja, bastou uma chance e a juventude brasileira deu firme resposta ao mito elitista segundo o qual a qualidade é incompatível com a ampliação das oportunidades.

Também me orgulho muito de termos inaugurado 214 novas escolas técnicas federais, que criaram possibilidades inéditas de formação profissional para a juventude.

A boa qualidade do ensino na rede de escolas técnicas federais também abre as portas para as universidades, mesmo para quem trabalha durante o dia inteiro, porque durante o meu governo aumentamos o número de vagas nos cursos universitários noturnos.

Esses jovens têm que continuar sonhando, têm que lutar para conquistar o doutoramento, para trabalhar nos diversos centros de pesquisa e desenvolvimento tecnológico que existem no Brasil.

Deixamos de considerar a educação como um gasto para tratá-la como investimento que muda a vida das pessoas e do país. Por isso, em meus dois mandatos, triplicamos o orçamento do Ministério da Educação, que saltou de 17 bilhões de reais para 65 bilhões de reais em 2010.

Essas mudanças eram imprescindíveis, pois a garantia de acesso à educação de qualidade, da pré-escola aos cursos de pós-graduação, é um dos principais instrumentos para promover a igualdade social, combater a pobreza e assegurar um desenvolvimento econômico, científico e tecnológico sustentável em longo prazo.

A educação foi colocada como prioridade estratégica para o país. O investimento público direto em educação passou de 3,9% do Produto Interno Bruto em 2000  para 5% em 2009. E, agora, a presidenta Dilma Rousseff assumiu o compromisso de ampliar o investimento em educação progressivamente até atingir 7% do Produto Interno Bruto.

Minhas amigas e meus amigos,

O Brasil já tem muito a mostrar no segmento de pesquisa e desenvolvimento. A Lei da Inovação, aprovada em dezembro de 2004, incentivou as universidades a compartilhar seus projetos de pesquisa e desenvolvimento com as empresas públicas e privadas, para alavancar a inovação tecnológica no ambiente produtivo.

O número de cientistas envolvidos em pesquisa e desenvolvimento passou de 126 mil em 2000 para 211 mil em 2008. E o número de patentes depositadas no Instituto Nacional da Propriedade Industrial (INPI) cresceu de 21 mil em 2000 para 280 mil em 2009.

Além disso, o governo federal destinou 41 bilhões de reais ao setor de pesquisa e inovação no período de 2007 a 2010, através do Programa de Aceleração do Crescimento.

Minhas amigas e meus amigos,

Uma das preocupações do meu governo – e que continua a ser um firme compromisso da presidenta Dilma – foi garantir que o crescimento econômico e os investimentos estruturantes fossem sustentáveis do ponto de vista ambiental.

Nos últimos anos, o Brasil superou a falsa contradição que opunha o desenvolvimento à sustentabilidade ambiental.  Nesse período, a taxa de desmatamento caiu 75%.

Em nosso governo, fixamos como meta reduzir as emissões de CO2 entre 36% e 39% até 2020. Esse compromisso foi incorporado à Política Nacional de Mudanças Climáticas, apresentada em Copenhague, em dezembro de 2009, e posteriormente transformada em lei pelo Congresso Nacional.

O Brasil é uma referência no enfrentamento dos desafios ambientais do século 21, pois é responsável por 74% das unidades de conservação criadas no mundo desde 2003. Também alcançamos recentemente o menor nível de desmatamento dos últimos 22 anos.

Minhas amigas e meus amigos, os avanços que conquistamos nos últimos anos foram possíveis porque praticamos intensamente a democracia. Não nos limitamos a respeitá-la – o que é um dever –, mas levamos suas possibilidades ao limite, promovendo um amplo processo de participação social na definição das políticas públicas.

Estabelecemos uma nova relação do Estado com a sociedade, na qual todos os setores sociais foram ouvidos, mobilizados, e puderam discutir não somente com o governo, mas também entre eles próprios. Multiplicaram-se os canais de interlocução da sociedade com o Estado, o que contribuiu de modo decisivo para que crescimento econômico e desenvolvimento social caminhassem juntos.

Para tanto, realizamos 74 conferências nacionais entre 2003 e 2010, precedidas por reuniões em níveis municipal e estadual, que contaram com a presença de cerca de 5 milhões de pessoas.

Discutimos e aprofundamos nessas conferências temas importantes: do meio ambiente à segurança pública; dos transportes à diversidade sexual; dos direitos dos indígenas às políticas de telecomunicações; da igualdade racial à política nacional de saúde, dentre muitos outros.

Conselhos de políticas públicas, com ampla representação popular, foram criados junto a todos os ministérios.

Em outras palavras, apostamos decididamente na política. Porque sempre acreditamos na força da política como promotora da emancipação individual e coletiva.

A participação política é o melhor antídoto contra a alienação e as tentações autoritárias.

Eu próprio sou produto da política. A luta sindical me deu a convicção de que era necessário incorporar os trabalhadores às decisões políticas.

Foi por isso que, em 1980, criamos o Partido dos Trabalhadores, que em menos de 20 anos tornou-se o maior partido de esquerda da América Latina e chegou à Presidência da República. Também construímos a maior a central sindical da América Latina, a Confederação Única dos Trabalhadores.

Tenho a plena convicção de que os problemas da sociedade só podem ser resolvidos com mais democracia e mais envolvimento da sociedade no exercício do poder.

Minhas amigas e meus amigos,

O Brasil não está sozinho nessa trajetória virtuosa, que reuniu democracia, desenvolvimento econômico e justiça social.

A esperança progressista do mundo, hoje, navega no vento que sopra do Sul.

A América do Sul não é mais o estuário dos problemas do mundo, e sim a mais promissora fronteira da luta pela justiça social em nosso tempo.

Sem os países em desenvolvimento, não será possível abrir um novo ciclo de expansão que combine crescimento, combate à fome e à pobreza, redução das desigualdades sociais e preservação ambiental.

No momento em que se está constituindo um mundo multipolar, a América do Sul afirma a sua presença no plano internacional, renovando a confiança em si e na capacidade de seus povos de construir um destino comum de democracia e crescimento econômico com inclusão social.

Vivemos numa região de paz. Não há ódio religioso entre nós. Os governantes de todos  os nossos países foram eleitos em pleitos democráticos e com ampla participação popular. A democracia é o nosso idioma comum.

Minhas amigas e meus amigos,

Avançamos muito no Brasil nos últimos anos. Ampliamos a inclusão social e a democracia se fortalece cada vez mais. Elegemos, pela primeira vez na nossa história, uma mulher para a Presidência da República.

Fizemos muito, mas ainda há muito por ser feito. E o governo da presidenta Dilma Rousseff assume esta responsabilidade.

Lançou o programa Brasil sem Miséria para erradicar totalmente a extrema pobreza.

Fortaleceu a área da educação, ao ampliar o programa e ensino técnico e aumentar o número de bolsas de estudos no exterior.

O lançamento de uma nova política industrial, com o programa Brasil Maior, fortalecerá a inovação e a competitividade.

Por último, quero enfatizar que o conhecimento e a informação são cada vez mais importantes para o aprimoramento espiritual da Humanidade e também para viabilizar o progresso econômico e o bem-estar dos povos.

O governante que não enxerga isso, não está preparado para governar uma Nação. Governante que não sonha não transmite esperança. Agradeço novamente à Science Po por ter sido agraciado o título de Doutor Honoris Causa e estou honrado por fazer parte do seleto grupo de pessoas que mereceram esta honra.

Muito obrigado.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/12/brasiliens-massive-brandrodungen-wie-jedes-jahr-nasa-foto-zeigt-das-ausmas-anklicken-viel-lob-fur-brasilias-regierungspolitik-aus-europa/

Auswanderungsland Brasilien:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/24/brasilien-wurde-unter-lula-rousseff-zum-auswanderungsland-bye-bye-brasil-sergio-costa-soziologie-professor-an-der-fu-berlin-bestatigt-die-entwicklung/

Demokratie und Vietnamkrieg:

Wie viele Jahre es im Falle des Vietnamkriegs dauerte:

“Der Vietnamkrieg war illegal” Süddeutsche Zeitung 2011.

“Der illegale Krieg. Die Pentagon Papers werden erstmals vollständig freigegeben.  An diesem Montag wird ein bislang streng gehütetes Staatsgeheimnis preisgegeben: Der Vietnamkrieg war illegal. Er wurde unter falschen Voraussetzungen begonnen, mit Lügen fortgesetzt,und zu gewinnen, auch das wird jetzt offiziell bekanntgemacht, war er auch nicht.”

Der Vietnamkrieg forderte etwa drei Millionen Todesopfer, davon waren zwei Millionen Zivilpersonen. Vier Millionen Menschen erlitten schwere Verletzungen.[2] (Wikipedia)

Demokratie und Irakkrieg:

Die “Folha de Sao Paulo” spricht “von einer Billion Dollar im Irakkrieg vergeudet”. Die Invasion des Irak sei unter Vorwänden erfolgt. Hinterlassen werde eine Spur der Zerstörung, und völlige Perspektivlosigkeit. “Ein Desaster unter allen Gesichtspunkten.”

Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe, der Dominikaner Frei Betto in Sao Paulo, beziffert die Zahl der Toten des Irakkriegs auf etwa eine Million: 

“The Western powers led by the USA vociferously defend human rights in Libya. What about the genocidal occupations of Iraq and Afghanistan? Who tolls the bells for the million dead in Iraq? Who takes confessed assassins in Afghanistan, responsible for crimes against humanity, to the UN International Court of Justice?” Frei Betto 2011) 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/21/brasiliens-sklavenarbeit-unter-lula-rousseff-erstmals-mehr-internationale-aufmerksamkeit-wegen-anzeigen-gegen-modekette-zarades-spanischen-inditex-konzerns-brasiliens-katholische-kirche-prangert/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/18/matices-medien-staat-und-gesellschaft-in-lateinamerika-anklicken/

Deutschstämmiger Kardinal Paulo Evaristo Arns:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/04/parabens-dom-paulo-evaristo-arns5-ehrung-im-stadtparlament-erinnerung-an-des-kardinals-leitspruchcoragem-viva-dom-paulo/

Bischof Coelho in Deutschland:

Er erzählte von einem Land, in dem nur einige wenige Familien nahezu alle wesentlichen gesellschaftlichen Bereiche beherrschten und Korruption an der Tagesordnung sei: „Die Kirche hat die wichtige Aufgabe, der armen Bevölkerung bei ihren existenziellen Problemen gegenüber der Profitgier von Wenigen zu helfen.“ Menschen würden von ihrem Land vertrieben, sie hätten kaum Rechte und Umweltschutz existiere nicht. (Münstersche Zeitung)

Amnesty International 2002:

Sklavenarbeit nimmt wieder zu

BRASILIEN

SKLAVENARBEIT NIMMT WIEDER ZU

Erst im Jahre 1888 hat Brasilien die Sklaverei offiziell abgeschafft, doch es gibt sie bis heute. Vor allem im Norden und Nordosten wird sie von etlichen Großgrundbesitzern in modifizierter Form weitergeführt. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Morde an Landgewerkschaftern zu.

Für viele brasilianische Zeitungen war es unlängst der Aufmacher: Zum ersten Mal wurde ein “moderner” Sklavenhalter in flagranti ertappt und sofort hinter Gitter gebracht – das gab es noch nie seit Brasiliens Rückkehr zur Demokratie im Jahre 1985. Vielen erschien das als beachtlicher Fortschritt. Nur – und das vermeldeten die Blätter nicht – ging die Sache wie üblich aus: “Nach drei Tagen war der betroffene Großgrundbesitzer Max Cangussi wieder frei. Er wurde lediglich verpflichtet, seinen Sklavenarbeitern den zustehenden Lohn zu zahlen. Kein Prozess, keine Enteignung des Großgrundbesitzes, wie eigentlich vorgeschrieben,” sagt Antonio Canuto von der kirchlichen Organisation CPT, die solche Fälle immer wieder aufdeckt. Ihre Informationen leitet die Initiative auch an die Internationale Arbeitsorganisation ILO weiter.

Max Cangussi hatte in Maranhão, dem ökonomisch am wenigsten entwickelten Teilstaat Brasiliens, Männer anwerben lassen, um 230 Kilometer vom nächsten Ort entfernt Weideland einzäunen und Bäume und Sträucher entfernen zu lassen. Für die viermonatige schwere Arbeit zahlte er kein Geld, sondern vergütete die Arbeiter lediglich durch Nahrungsmittel. Die Männer wurden in einer brüchigen Lehmhütte untergebracht – ohne Toilette und Wasseranschluss. Wasser gab es nur in einem lehmigen Bach. Wer gegen diese Zustände protestierte, berichteten die Sklavenarbeiter später der Polizei, wurde von Cangussi mit der Waffe bedroht.

“Seit dem vergangenen Jahr nimmt die Zahl solcher Berichte deutlich zu”, erläutert Canuto. “Auf manchen Farmen wurden von der Bundespolizei bis zu fünf Mal hintereinander Sklavenarbeiter entdeckt.” Meist ohne Folgen. Vor allem im riesigen Amazonas-Teilstaat Pará – er ist um ein Vielfaches größer als Deutschland – regiert laut CPT inzwischen fast völlige Straffreiheit: Bußgelder – umgerechnet etwa hundert Mark für jeden entdeckten “Sklaven” – werden nicht gezahlt, Prozesse kommen nicht voran. Dem kleinen Team der Bundespolizei, das die Farmen überwachen soll, wurden Gelder, Personal und Transportmittel, darunter Hubschrauber, gekürzt. Die Spezialisten reagieren fast nur noch auf Anzeigen und kommen gewöhnlich viel zu spät: häufig vergeht ein ganzer Monat. In der Zwischenzeit haben die betreffenden Großgrundbesitzer längst Wind von der Anzeige bekommen und die Sklaven schon davongejagt.

Laut Antonio Canuto ist Schuldsklaverei am üblichsten: Angeworbenen wird gute Bezahlung versprochen, doch werden Kosten für Arbeitsgeräte, Transport und Verpflegung vom Lohn abgezogen. Das Leistungspensum setzt der Farmer dann extrem hoch an. Lebensmittel gibt es nur im Farmladen und zu überhöhten Preisen. Ergebnis: Am Monatsende erhalten die Arbeiter nicht nur kein Geld – man eröffnet ihnen auch noch, dass zuerst die entstandenen Schulden abzutragen seien. Vor Fluchtversuchen wird gewarnt. Gewöhnlich stehen bewaffnete Aufseher mit scharfen Hunden bereit.

Allein in Pará sind im vergangenen Jahr 1100 Fälle von Sklavenarbeit registriert worden; im Jahr 2000 waren es rund 350. Nach Angaben des Arbeitsministeriums ist davon auszugehen, dass auf jeden von der Sondereinheit befreiten Landarbeiter drei weitere kommen, die unter sklavenähnlichen Bedingungen leben müssen.

Dem Terror von Großgrundbesitzern und bezahlten Killerkommandos sind besonders in Pará Führer der Gewerkschaften und der Landlosenbewegung ausgesetzt, weil sie die neuzeitliche Sklaverei öffentlich anprangern. Allein zwischen Juli und Oktober 2001 wurden acht Aktive erschossen – in ganz Brasilien waren es 2001 über 25. “Im Auftrag der Großgrundbesitzer werden immer mehr bewaffnete Milizen gebildet”, kritisiert Bischof Tomas Balduino, Präsident der CPT: “Das grenzt an Bürgerkrieg.”

Auf Sklavenarbeiter wirkt zudem einschüchternd, wie die Behörden Polizeigewalt decken: 1996 hatten bei einem Massaker rund 200 Militärpolizisten einer Sondereinheit nach amtlichen Angaben 19 Landlose getötet – kirchliche Kreise nannten weit höhere Opferzahlen. Alle Beteiligten, auch die Offiziere, sind weiter auf freiem Fuß und noch immer im Dienst. Wann es zu einem Gerichtsverfahren kommt, ist völlig offen.

Klaus Hart

Der Autor arbeitet als Korrespondent in São Paulo.

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 27. Oktober 2011 um 16:30 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Naturschutz, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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