Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Deutschlands „Naturschutz“ – gezielte Vernichtung früher häufiger Vogelarten, doch bizarre „Naturschutz“-Propaganda. Wattenrat Ostfriesland.

- Wattenpresse –
Infodienst des Wattenrates Ost-Friesland
Datum: 27. Okt. 2011

Als sie ihre Ziele aus den Augen verloren, verdoppelten sie ihre Anstrengungen, sagte Mark Twain, ohne die Zugvogeltagemacher dieses Jahrhunderts zu kennen. So viel offizielle Desinformation (Artikel weiter unten) mit unkommentierter Hofberichterstattung ist atemberaubend und zeigt den Tiefpunkt des fachlichen Naturschutzes (und der journalistischen Recherche)  an.


Weder sind die Zugvogeltage Auslöser für die UNESCO gewesen, das Wattenmeer als Weltnaturerbe zu deklarieren (die Vorbereitungen liefen schon Jahre vor der „Erfindung“ der Zugvogeltage), noch wird der Vogelzug „von Menschenhand verbessert, unterstützt und gepflegt“, wie sich der Nationalparkleiter Peter Südbeck in völliger Selbstüberschätzung ausdrückte. Südbeck ist mehr dem „Naturtourismus“
als dem Naturschutz verpflichtet, er hat z.B. die Kitesurfer in Schutzzonen mit rechtlich fragwürdigen „Befreiungen“ zugelassen. Der Vogelzug funktioniert ohne den Menschen seit abertausenden von Jahren, ohne menschlichen Einfluss sogar viel besser.

Der unkontrollierte Massentourismus mit mehr als 37 Millionen Übernachtungen von Cuxhaven bis Emden hat Zwergseeschalbe, See- und Sandregenpfeifer als Strandbrüter an den Rand der Ausrottung gebracht, derzeit nimmt der Austernfischer dramatisch ab. Der NABU z.B. nennt 19 der 33 Vogelarten im Wattenmeer, die deutlich zurückgehen.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/01/der-milan-dreht-ab-zitiert-aus-kleinod-hakelwald-die-wahren-ziele-des-heutigen-offiziellen-naturschutzes-und-der-alibi-oko-organisationen/

Anzeiger für Harlingerland (u.a.), Wittmund, Seite 2 – NR. 249 Wittmund

DIENSTAG, 25. OKTOBER 2011

Vom Wattenmeer zur Arktis und zurück
Zugvogeltage Festlicher Auftakt im Wattenmeer-Besucherzentrum / 150 Veranstaltungen bis zum 30. Oktober Viel Lob für Dr. Juliana Köhler. Veranstaltungs­reihe sensibilisiert für einmaliges Schauspiel der Natur und stärkt den Vogelschutz.
HARLINGERLAND/ERI – Die 3. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Watten­meer wurden Freitagabend im Unesco-Weltnaturerbe Wat­tenmeer Besucherzentrum Wilhelmshaven mit großer Beteiligung im Vortragssaal des bisherigen Wattenmeer­hauses am Südstrand eröffnet. Sie bieten nun bis zum 30. Oktober mit 150 Veranstaltungen, Vorträgen und Exkursio­nen einen umfassenden Ein­blick in den Vogelzug zwi­schen Afrika und der Arktis mit der Zwischenstation Wattenmeer und machen damit das Naturwunder Vogelzug anschaulich erlebbar.

Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Nieersächsisches Wattenmeer, begrüßte die Vogelkundler, Freunde und Interessierte, die den Vortragssaal im Dachgeschoss des Hauses restlos füllten. Er wertete die Zugvogeltage als ein Zeichen dafür, dass der Vogelzug im Wattenmeer von Menschenhand verbessert, unterstützt und gepflegt werde.

Die Zahl der Kooperations- partner habe beachtlich zugenommen. Südbeck dankte allen Kräften, die dazu beitru­gen, die Zugvogeltage zu ge­stalten, Sie würden allen Altersgruppen auch Spaß und Freude bieten und die stille Sehnsucht nach der Ferne wecken.

Dr. Juliana Köhler, Geschäftsführerin des Wattenmeer Besucherzentrums, übernahm die Moderation der Eröffnungsveranstaltung und stellte Bürgermeister Fritz Langen vor, der die Grüße von Rat und Verwaltung über­brachte und Dr. Juliana Köhler ein großes Lob aussprach. Längen bezeichnete Dr. Köhler als Initiatorin der Zugvogeltage. So sei ihr zu danken, dass die Unesco auf den Vogelzug aufmerksam wurde und das Wattenmeer 2009 zum Weltnaturerbe erklärte.

Bernd Karl Hoffmann, Referatsgruppenleiter Naturschutz im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz, vertiefte die Arbeit und vielfältigen Aufgaben rund um den Vogelschutz und sprach die Regierungsperspektive mit dem Schwerpunkt Naturschutz an.
Der Vogelartenschutz arbeite her­vorragend und habe einigen fast verloren geglaubte Arten für das Wattenmeer zurückgewinnen können. Er selbst bezeichnete sich als einen begeisterten Otnithologen. Zu viele
Ver- und Gebotsschilder würden sich in der Naturlandschaft befinden, Bernd Karl Hoffmann appellierte an die zuständigen Behörden und Verwaltungen zu überprüfen, ob die Beschilderungen notwendig sei.

Den anschließenden Festvortrag hielt Dr. Julia Stahl vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg zum Thema „Der Jahreslauf der Zugvögel: Vom Wattenmeer in die Arktis und zurück“. Das wissenschaftliche Referat fand mit viel Zustimmung und auch Kritik an den vielen grafischen Darstel­lungen eine geteilte Aufnah­me. Die Musik dazu machten Harrnann & Birkner (Piano und Gesang). Man war sich ei­nig, sich spätestens zu den 4.
Zugvogeltagen in ‚-Wilhelms­haven vom 6. bis 14. Oktober 2012 wiederzusehen.

Wattenpresse –
Infodienst des Wattenrates Ost-Friesland
Datum: 28. Okober 2011
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Ostfriesischer Kurier, Norden, S.5, 26. Oktober 2011

„Zugvogeltage sind Öko-Entertainment“

Reaktion Wattenrat Ostfriesland kritisiert Naturschutzverbände Teil der Vermarktungsstrategie

Ostfriesland – Der Wattenrat Ostfriesland kritisiert, dass die aktuellen „Zugvogeltage“ nur Makulatur seien.Weder Tourismus noch Wirtschaft hätten bis heute, mehr als 25 Jahre nach der Gründung des Nationalparks 1986, irgendwelche wahrnehmbaren Anstrengungen zur Verbesserung der Situation der Zugvögel oder der Nationalparkflächen beigetragen. Die Tourismuswirtschaft habe sich sogar noch ausgeweitet, meint Sprecher Manfred Knake.

Die für die Zugvögel unverzichtbare Kulturlandschaft am Deichfuß sei mit Unterstützung des Umweltministeriums zielstrebig zu Windparkstandorten ausgebaut worden. Die Folge sei die Vernichtung riesiger Rastareale von Emden bis Cuxhaven. Fehlen würden auch Flächen durch den Grünlandumbruch oder Flächen für den Maisanbau, um Biogasanlagen zu „füttern“.

Als „blanker Hohn“ bezeichnet der Wattenrat Worte von Umwelminister
Hans- Heinrich Sander, sich für den Erhalt der Marschenlandschaft, für Rückzugsgebiete der Zugvögel und das verträgliche Maß der To urismusentwicklung einsetzen zu wollen. Untätig seien„völlig unkritische Naturschutzverbände“. Bei den „Zugvogeltagen“ würden keine Anmerkungen zu den tatsächlichen Belastungen der Landschaft im und am Wattenmeer verloren.

Naturschutzverbände seien längst von den Verbänden betriebene Informationszentren und auch die Nationalparkverwaltung sei Teil der Vermarktungsstrategie geworden. Unverhohlen würde sogar Werbung für die Windenergie On- und Offshore im NordseehausWangerland gemacht, das von der Gemeinde Wangerland, der „Wangerland Touristik“ und der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz (WAU) in Jever betrieben wird. Als „Kooperationspartner“ des Nordseehauses fungieren die „Bassens-Windpark Verwaltungs GmbH, Wangerland“, der „Bundes- verband Windenergie e.V“., Berlin und „Friesenenergie, Wangerland“.

Gefordert wird vom Wattenrat ein offensiver Einsatz der Naturschutzverbände gegen die tatsächlichen Bedrohungen der Zugvögel durch Jagd und Zubau der Landschaft. „Dafür müssten sich die Verbände mit der Landesjägerschaft Niedersachsen und der Lan- desregierung anlegen.“

Die Hoffnung wird geäußert, dass anlässlich der Zugvogeltage durch die Referenten vor Ort zumindest die Jagd und auch die Zerstörung der Rasthabitate durch riesige Windparks am Wattenmeer thematisiert werden. Außerdem sollten Nationalparkverwaltung und die Naturschutzverbände BUND und Nabu von ihrem Klagerecht Gebrauch machen, statt sich auf Öko-Entertainment mit Zugvögeln zu beschränken, heißt es.

Renommierte Artenschutzexperten Ostdeutschlands betonten 2011 im Website-Interview, beim Rotmilan seien nach dem Anschluß von 1990 nur Rückgänge zu verzeichnen. 2011 habe es im Hakel gerade drei erfolgreiche Rotmilanbruten gegeben. Zu den Gründen allgemeinen Artenrückgangs zähle die naturfeindliche neue Landwirtschaft, die u.a. die letzten Hecken vernichte, den Boden auslauge, viel mehr Agrargifte einsetze als vor dem Anschluß. Nicht zufällig nehme selbst der Bestand an Feldlerchen ab. Windkraftanlagen werden gerade bei Greifvögeln als wesentlicher Faktor des Artenrückgangs genannt, Fledermäuse würden ebenfalls in großer Zahl Opfer dieser Industrieanlagen. “Als die Windkraftbetreiber mitkriegten, daß da Leute die Kollisionsopfer beobachteten und aufsammelten, schickten sie eigene Leute los, die rasch getötete Vögel und Fledermäuse einsammeln mußten.”

“Ich war schockiert nach der Wende, als ich in einer einzigen Ackerfurche von 1,2 Kilometern Tausende und Abertausende vergifteter Laufkäfer entdeckte.”

Gerade bei Insekten sei offenbar das sehr niedrige Biodiversitätsniveau der westlichen Bundesländer bereits erreicht worden, hieß es von den Experten weiter. “Jenen, die heute Biologie studieren, fällt der enorme Artenrückgang bei Insekten, darunter Schmetterlingen, garnicht mehr auf. Studentengruppen bemerken bei Exkursionen überhaupt nicht mehr, daß heute über Wiesen keine Schmetterlinge mehr flattern, kaum noch eine Hummel zu sehen ist. Diese jungen Menschen kennen bereits keine reiche Artenvielfalt mehr.”  Die Vernichtung derArtenvielfalt falle zudem auch deshalb nicht mehr auf, weil u.a. von den Medien nicht mehr darauf hingewiesen werde. Im Uni-Fach Biologie gebe es heute kaum noch die Ausbildung zur Artenkenntnis. “Die Abnahme des Bestandes an Insekten , darunter Bienen und Schmetterlingen, ist von Jahr zu Jahr gravierender und müßte erwachsenen Ostdeutschen eigentlich auffallen, die noch eine andere Artenvielfalt kannten.”

Die Experten geben nur noch sehr ungern Interviews:”Meist erscheinen dann Dinge im Text, die man garnicht gesagt hatte.” Auch bei Naturschutz-Gutachten zeige sich viel Korruption und Manipulation. “Die Gutachter wollen finanziell über die Runden kommen – und wenns denen an die Existenz geht, verbiegen sie sich eben. Und wer sich nicht verbiegt, wird beruflich ausradiert.”

Öko-Parteien, Öko-Verbände betrieben nur Alibi-Politik:”Diese Verbände machen ein bißchen Show – weiter kommt da nichts, halt amerikanische Verhältnisse.” Auch im Naturpark Hainich habe der Greifvogelbestand deutlich abgenommen. “Die Wende brachte einen enormen Rückfall im Naturschutz – viel Medienrummel, doch wenig Substanz.  Wenn eine Windkraftanlage in einen bestimmten sensiblen Bereich gebaut werden soll, wird dies durchgedrückt mit allen Mitteln – Proteste, gesetzliche Bestimmungen führen zu nichts – die Wirtschaft setzt sich über alles hinweg.”

Viele Greifvögel würden an den neuen Schnellstraßen und Autobahnen getötet, da man dort als sogenannte Ausgleichsmaßnahme nahe den Fahrspuren Sitzkrücken aufstelle. Wolle der Greifvogel dann überfahrene Tiere packen, werde er überfahren. “Hirnrissiger gehts nimmer – Anleitung zum Tod. Greifvögel sind von der Evolution nicht auf den Umgang mit der hohen Schnelligkeit von Fahrzeugen vorbereitet worden, verschätzen sich daher, werden getötet.” Kritisiert wird von den Experten zudem, daß nach dem Anschluß die Wälder für den Verkehr geöffnet wurden. “Im Hakel wird abgeholzt, daß es einem schlecht wird – gleich nach der Wende wurden die stärksten Stämme herausgeschlagen – die neuen Förster von heute erzählen unglaublichen Schwachsinn über Natur und Artenvielfalt. Im Naturschutz sitzen heute nur zu oft reine Bürokraten an den Schalthebeln, echte Schreibtischtäter, denen es nur darum geht, ihren Posten zu behalten. Die wissen garnicht mehr, was draußen in der Natur vor sich geht, lassen sich von CDU-Landräten die Arbeit diktieren, gehen jeglicher Konfrontation aus dem Weg. Aus Angst vor Sanktionen, Entlassung will niemand von diesen Leuten mehr eine Entscheidung fällen. Vorauseilender Gehorsam, Feigheit dominiert, obwohl das Risiko für den Einzelnen oft garnicht so hoch ist. Viele wehren sich nicht mal als Rentner. Die Leute werden von den Medien eingelullt, auf Konsum gedrillt. Die Resultate sind im Bildungswesen sehr deutlich – entsprechend niedrig ist das Niveau der Studenten an den Universitäten. Der Niveauverlust an den Unis ist enorm – da gibt es Promovierte, die keine Seite ohne weniger als drei Rechtschreibfehler hinbekommen. Wir hatten andere Werte als diese nachrückenden Generationen. Auf heute übliche Konkurrenz-Kämpfe haben wir von damals schlichtweg keine Lust, das widert uns an. Es gab Selbstmorde von Professoren, die gemobbt wurden.”

Den Experteneinschätzungen von 2011 ist nichts hinzuzufügen – höchstens, daß einem Zeitzeugen ebenso auffällt, wie die frühere große Population an intelligenten Rabenvögeln in nicht wenigen Gebieten bis auf wenige Exemplare zielstrebig liquidiert worden ist. Selbst das Bundesamt für Naturschutz schätzt indessen bereits 2001 ein, “dass gegenwärtig in Ostdeutschland eine zunehmende Angleichung an die arten-und individuenarmen westdeutschen Verhältnisse zu beobachten ist.” Mit anderen Worten – flächendeckende Artenvernichtung in Ostdeutschland. Insofern ist bemerkenswert, daß die jedermann bekannten politisch-wirtschaftlichen Verantwortlichen trotz entsprechender Gesetze immer noch nicht in Haft sind.

bfnartenvielfalt2001.JPG

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/05/brasilien-biologe-dr-fabio-olmos-der-wwf-die-umstrittene-reserva-extrativista-do-rio-cautario-immer-wieder-wegen-abholzungen-angeprangert/

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 27. Oktober 2011 um 20:44 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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