Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Lula hat Krebs, Chemotherapie beginnt in Kürze. Brasiliens Ex-Staatschef ist 66. Kehlkopfkrebs diagnostiziert.

http://g1.globo.com/politica/noticia/2011/10/tratamento-de-lula-contra-cancer-na-laringe-deve-durar-tres-meses.html

http://www1.folha.uol.com.br/poder/998805-ex-presidente-lula-esta-com-tumor-na-laringe-diz-hospital.shtml

luladilma5.JPG

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/29/brasilien-versinkt-im-sumpf-der-korruption-die-welt/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/29/brasiliens-abnehmende-zustimmung-zur-demokratie-von-54-prozent-auf-45-prozent-abgefallen-von-2010-bis-2011-laut-latinobarometro-studie/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/28/brasiliens-umwelt-und-gesundheitspolitik-starke-zunahme-der-luftvergiftung-im-wichtigsten-teilstaat-sao-paulo/

Brasilien: Unmut in der Bevölkerung über Lulas Krebsbehandlung in einem teuren Elite-Hospital. Lula sollte jetzt jene prekären öffentlichen Gesundheitseinrichtungen aufsuchen, die er immer überschwenglich lobte, lauten viele Kritiken. **

Hintergrund:

http://www.bpb.de/themen/AG8OHL,0,Brasiliens_Widerspr%FCche.htm

Die sofort gestartete Krebsbehandlung des Ex-Staatschefs durch ein ausgesuchtes Ärzteteam des “Hospital Sirio-Libanes” in Sao Paulo hat in Brasilien zu einer solchen Welle von kritischen, teils wütenden Lesermails an Qualitätsmedien geführt, daß diese die Veröffentlichung stoppten. Im Internet wurden indessen mehrere Kampagnen gestartet, in denen gefordert wird, Lula möge sich in öffentlichen Hospitälern behandeln lassen – und nicht im teuren Gesundheitssystem der Geldelite, das er u.a. als Gewerkschaftsführer immer so scharf verurteilt habe. Laut Gesundheitsministerium werden 80 Prozent der Krebsbehandlungen in öffentlichen Hospitälern realisiert. Indessen hatte eine Untersuchung des Obersten Rechnungshofes für 2010 ergeben, daß die Kapazität dieser Hospitäler bei weitem nicht ausreicht.  So vergingen zwischen Diagnose und dem Beginn der Chemotherapie durchschnittlich 76,3 Tage, auf die Radiotherapie müsse man im Durchschnitt sogar 113,4 Tage warten. Just auf eine Diagnose zur Feststellung von Krebs müsse man sehr lange warten, betonten Ärzte. In anderen Analysen hieß es, das System der Krebsbehandlung in öffentlichen Hospitälern sei chaotisch – etwa 80000 Kranke hätten 2010 vergeblich auf ihre Krebsoperation gewartet.Speziell in Sao Paulo hatte der dortige Rechnungshof 2011 festgestellt, daß man auf eine Mammographie bis zu 595 Tage, auf eine Gefäß-Sonographie bis zu 889 Tage, auf eine Computer-Tomographie bis zu 424 Tage warten muß. Es fehlten Fachkräfte, darunter Ärzte.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/29/lula-hat-krebs-chemotherapie-beginnt-in-kurze-ex-staatschef-ist-66/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/29/brasiliens-prekares-gesundheitswesen-unter-rousseff-regierung-schlagzeilen-uber-tod-eines-von-hospitalern-abgewiesenen-kranken/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/staatschefin-dilma-rousseffs-lobrede-vor-uno-uber-nationales-gesundheitswesen-brasiliens-qualitatsmedien-kommentieren-mit-atzender-ironie-zwei-brasilien/

“Há um numero nao desprezivel de pessoas querendo despachar o ex-presidente para a fila do SUS.”(Folha de Sao Paulo)

Hunger und Elend heute in Brasilien:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/24/brasilien-korruption-in-lulas-letztem-amtsjahr-2010-85-milliarden-real-abgezweigt-laut-nachrichtenmagazin-veja-zehn-grunde-um-sich-zu-emporen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/08/brasilien-aufschrei-der-ausgeschlossenen-2011-proteste-in-sao-paulo-grito-dos-excluidos/

Laut Befreiungstheologe Frei Betto, Ex-Lula-Berater beim Anti-Hungerprogramm,  liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, heute bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Nach derzeit geltendem mitteleuropäischen Werteverständnis hat damit die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise, wie die Lula-Rousseff-Regierung verbreiten ließ, auf Brasilien nur geringe Auswirkungen gehabt.

Brasiliens investigative Journalisten wiesen indessen auf Rekordentlassungen, den Stopp vieler Industrieprojekte, auf Exportprobleme und Deindustrialisierung, geschönte offizielle Statistiken. 

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“Krise – was denn für eine Krise?” – Kloake-Slum in Sao Paulo.

Dieser Beitrag wurde am Samstag, 29. Oktober 2011 um 20:07 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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