Laut Landesmedien reisen vor allem europäische Botschafter und deren diplomatisches Personal in ihre Heimatländer zurück und sind dort überrascht wegen des Aufsehens um Brasilien, das gemäß der Version der dortigen Medien mit der Armut Schluß machte, von der Krise unberührt bleibt und zu einem Führer in der Region wird, vielleicht zu einer Weltmacht. Wenn diese Botschafter nach Brasilien zurückkehren, fallen sie wieder auf den harten Boden der Realitäten, tauschen Eindrücke aus, kritisieren die Infrastruktur, die Bürokratie, fehlende Planung, kommentieren den Sumpf der Skandale, heißt es weiter. „Dort, in Europa und in Asien, scheint Brasilien geradezu wunderbar zu sein. Aus der Nähe ist es indessen so nicht.“ Es fehle noch viel, bevor Brasilien jener aufsteigende Gigant ist, den der Mythos Lula und die offizielle Propaganda schufen. Unter anderem wird auf das Entwicklungsmerkmal Gewalt verwiesen, entsprechende internationale Vergleichsstatistiken – zudem fehle Bildung, Gesundheit, Produktivität, Innovation, Kampf gegen Korruption, Einkommensverteilung. „E, enquanto os brasileiros na pararem de se matar a toa, e melhor deixar o oba-oba para a midia estrangeira e pensar o estagio e as fraquezas do pais com um minimo de racionalidade.“(Folha de Sao Paulo, Brasiliens größte Qualitätszeitung)
Die brasilianischen Landesmedien machen sich regelmäßig in Kommentaren und Analysen darüber lustig, wie über ihr Land besonders in europäischen Medien berichtet wird, weisen auf Übereinstimmungen mit der offiziellen Propaganda der Regierung in Brasilia.
„Die Wirtschaftskrise hat Brasilien kaum gespürt“(WAZ)
Wie in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften die Situation interpretiert wird:
Gemäß europäischen Sichtweisen hatte Brasilien die Finanz-und Wirtschaftskrise recht gut überstanden. „Krise – was denn für eine Krise?“
Brasilia hat besonders unter der Lula-Regierung seine Auslandspropaganda über die bekannten Mechanismen sehr effizient gestaltet. http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/
Adveniat-Gottesdienst und Lynchverbrechen in Sao Paulo am selben Tag, Medienreaktionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/
“Italien steckt in der Krise. Brasilien nicht. Das mittlere Einkommen eines Italieners liegt bei jährlich 37000 US-Dollar – fast dreimal so hoch wie das unsrige. Wenn das brasilianische Pro-Kopf-Einkommen alle 12 Monate 3 Prozent wächst, dauert es 35 Jahre, um die heutige Einkommenshöhe der Italiener zu erreichen…Solche Daten relativieren einerseits das Herumjammern der Europäer über die Krise und andererseits die Übertreibungen betreffend den Aufstieg von Brasilien…Die Brasilianer sollten besorgt sein über das Scheitern des Landes, jährliche Wachstumsraten von über fünf Prozent zu erreichen.” Brasilien müsse unbedingt große Fortschritte in Produktivität, Effizienz, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit machen.
Lynchen eines Busfahrers am Tag des Adveniat-Gottesdienstes in Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/28/brasiliens-lynchpraktiken-neuester-fall-in-sao-pauloeine-feige-tat-digeane-alves-ehefrau-des-gelynchten-busfahrers/
Brasilien lacht über Lula-Deppen in Deutschland: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/26/brasilien-lacht-uber-lula-deppen-in-deutschland-lula-der-grosse-schriftsteller-joao-ubaldo-ribeiro-nimmt-lula-personenkult-in-deutschland-ironisch-auf-die-schippe-warum-importieren-sie-nicht/
Mediensteuerung und unbequeme Fakten: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Zeitgeist-Hit aus Rio, anklicken: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/29/brasiliens-musik-und-tanzphanomen-baile-funk-in-europa-vom-kulturbetrieb-gelobt-gefordert-baile-funk-bringt-terror-und-tod-an-die-peripherie-zeitung-sao-paulos-zu-lynch-verbrechen-am-tag-d/
« Brasiliens Lynchfall am Tag des Adveniat-Gottesdiensts in Sao Paulo: Täter wollten Opfer lebendig verbrennen, laut Landesmedien. „Motorista bate apos mal subito e é linchado.“ (Estadao) Baile Funk und neoliberaler Kulturbetrieb. Obdachlosenverbrennung in Sao Paulo. – Brasilien und Aids: 2010 laut offiziellen Angaben rund 12000 Aids-Tote – Daten regierungsunabhängiger Institutionen über tatsächliche Zahl noch nicht vorhanden. „Analsex gefährlicher.“ Risikosex in Brasilien, massenhafte Kondomverteilung, massive Aids-Aufklärung. Sex mit Tieren und Peniskrebs. Soziokulturelle Besonderheiten des Tropenlands. „Ehe für alle“. »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.