Vale, von der Rousseff-Regierung über Beteiligungen kontrolliert(Handelsblatt), hat wegen der tödlichen Unfälle die Förderung vorerst gestoppt.
Die jetzige Staatschefin Dilma Rousseff wurde 2002 nach dem Wahlsieg Lulas zur Ministerin für Energie und Bergbau ernannt und definiert seitdem auch die Atomenergiepolitik der “Gestaltungsmacht” Brasilien, erhält entsprechend viel Lob aus neoliberalen Ländern wie Deutschland.
http://www1.folha.uol.com.br/mercado/1041560-acidente-mata-dois-na-vale-do-canada.shtml
http://www.youtube.com/watch?v=S4OZiPmYTm4&feature=youtu.be
Kurioserweise fehlt in den Medienmitteilungen jeglicher Hinweis auf die vom Handelsblatt betonte Kontrolle der Lula-Rousseff-Regierung über den Vale-Konzern – was ist da passiert?
The Public Eye Awards 2012: Schmähpreise gehen an Barclays und Vale
In Sichtweite des Weltwirtschaftsforums (WEF) haben die Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz heute an einer Medienkonferenz besonders krasse Menschenrechtsverstösse und Umweltsünden von Unternehmen gebrandmarkt. Den Jurypreis erhielt der britische Bankkonzern Barclays für seine Spekulationen mit Nahrungsmitteln auf dem Buckel der Ärmsten. Der Publikumspreis ging via Internet-Voting an Vale. An der Abstimmung beteiligten sich 88?766 Menschen. US-Starökonom und Nobelpreisträger Professor Joseph E. Sitiglitz hielt ein flammendes Plädoyer für mehr Verantwortung gegenüber den Menschen und der Umwelt.
Mit den Public Eye Awards 2012 prämieren die EvB und Greenpeace zwei Konzerne, die exemplarisch für jene WEF-Mitglieder und Unternehmen stehen, deren soziale und ökologische Vergehen die Kehrseite einer rein profitorientierten Globalisierung zeigen.
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,637723,00.html
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf der Super-Baustelle von ThyssenKrupp in Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/23/thyssenkrupp-rio-de-janeiro-wichtige-investition-starkt-auch-den-industriestandort-nordrhein-westfalennrw-ministerprasident-dr-jurgen-ruttgers/
Für ihre Spekulationen mit Nahrungsmitteln verlieh die Fachjury der britischen Grossbank Barclays den Public Eye Global Award. Die weltweit wohl schnellstwachsende Nahrungsmittelspekulantin treibt die Nahrungsmittelpreise auf Kosten der Ärmsten in die Höhe. Allein im zweiten Halbjahr 2010 wurden weltweit 44 Millionen Menschen durch steigende Nahrungsmittelpreise in extreme Armut gedrängt. «Frauen im armen Süden werden durch Lebensmittelspekulation oft am härtesten getroffen», betonte Amy Horton vom World Development Movement, das Barclays für den Award nominiert hatte . Kumi Naidoo, Direktor von Greenpeace International und Mitglied der Jury sagte dazu: «Der Public Eye Award ist unsere Chance, den UnternehmensführerInnen, die in diesem Moment ganz in unserer Nähe hier in Davos sitzen, zu zeigen, dass die Menschheit und die Umwelt auch eine Stimme haben, und dass wir eine Stimme sind, die keine Ruhe geben wird.»
Noch nie haben so viele Menschen online über die Vergabe des Public Eye People’s Award abgestimmt. Am meisten Stimmen (25’041) gingen an Vale, knapp gefolgt von Tepco (24’245) und Samsung (19’014). Vale ist der zweitgrösste Konzern Brasiliens, weltweit der zweitgrösste Minenkonzern und global der grösste Eisenerzhersteller. Der Konzern hat eine 60-jährige Geschichte, in der immer wieder Menschenrechtsverstösse, unmenschliche Arbeitsbedingungen und rücksichtslose Naturausbeutung vorkommen. Momentan beteiligt sich Vale am Bau des Belo-Monte-Staudamms im Amazonas. Dieser hat voraussichtlich 40?000 Zwangsumsiedlungen zur Folge, die Betroffenen erhalten weder Mitsprache noch Entschädigung. Eine Fläche so gross wie der Bodensee würde unter Wasser gesetzt mit verheerenden Auswirkungen für die indigene Bevölkerung sowie für Flora und Fauna.
François Meienberg von der EvB: «Wir verfolgen mit den Public Eye Awards auch ein längerfristiges Ziel. All die Nominationen, die wir jährlich publizieren, zeigen einen eklatanten Mangel an Rechtstaatlichkeit. Sie sind ein Aufschrei gegen ein System, in welchem Menschenrechtsverbrecher und Umweltschänder sich vor keiner Strafe fürchten müssen. Dies muss geändert werden.»
Die Trägerorganisationen und Nominierenden der Public Eye Awards verlangen von der Politik schon lange rechtlich verbindliche Regeln für mehr Unternehmensverantwortung. Greenpeace und die EvB haben sich in der Schweiz mit fast 50 Menschenrechtsorganisationen und Hilfswerken, Gewerkschaften und Umweltverbänden, Frauenverbänden und aktionärskritischen Vereinigungen zur Allianz «Recht ohne Grenzen» zusammengeschlossen. Diese fordert Bundesrat und Parlament auf, Firmen mit Sitz in der Schweiz zur Achtung von Menschenrechten und Einhaltung vom Umweltstandards gesetzlich zu verpflichten.
Der heutige Stargast der Preisverleihung, Professor Joseph E. Stiglitz, richtete seinen Blick auf die Weltwirtschaftskrise: «Um unseren Planeten und unsere Gesellschaft zu schützen, sind zwei Sachen grundlegend. Zum Einen brauchen wir staatliche Regulierungen, um Missbrauch zu verhindern. Es braucht aber noch mehr; Einzelpersonen und Unternehmen müssen ihre Vorstellung von Eigeninteresse ausweiten. Die privilegiertesten Menschen und Gesellschaften dieser Erde werden nicht für immer von den Konsequenzen verschont bleiben. Es ist also im Interesse aller, – sogar der reichsten 1 % – dass es unserem Planeten gut geht, und dass der Graben zwischen den Reichen und den Armen sich nicht noch mehr vertieft.» In Bezug auf die Public Eye Awards fordert er: «Mit diesen Nominationen wurden einige der schlimmsten Auswüchse von unverantwortlichem Handeln von Unternehmen des letzten Jahres benannt. Nun ist es wichtig, nicht nur zu benennen, was genau an ihrem Verhalten gegenüber den Arbeitnehmenden und der Umwelt falsch ist, sondern auch systematische Verbesserungen zu fordern – des Anreizsystems, der rechtlichen Grundlagen und unserer eigenen Erwartungen und Forderungen an Unternehmen als Global Citizens. Nur dann können wir hoffen, dass nachhaltige und faire Unternehmenspraktiken zukünftig die Regel und nicht die Ausnahme sind.»
Weitere Infos auf www.publiceye.ch oder bei:
Kumi Naidoo, Direktor Greenpeace International, +31 6 29 00 11 48
Amy Horton, Food Justice Kampagne World Development Movement, +44 7905 482 707
Michael Baumgartner, Projektleiter Public Eye, Greenpeace, +41 79 946 75 79, michael.baumgartner@greenpeace.org
François Meienberg, Projektleiter Public Eye, Erklärung von Bern, +41 79 796 76 12, françois.meienberg@evb.ch
Yves Zenger, Medienverantwortlicher Public Eye, Greenpeace, +41 78 682 00 91, yves.zenger@greenpeace.org
In den Medienmitteilungen fehlt jeglicher Hinweis auf die vom Handelsblatt betonte Regierungskontrolle über Vale.
Tags: , Adveniat, Favela do Moinho, Sao Paulo, ZDF
In den aus Pappe und Holzresten sowie anderen leicht brennbaren Materialien errichteten Elendsvierteln Sao Paulos brechen immer wieder Großfeuer aus, kommen zahlreiche Verelendete in den Flammen um. Dies gilt auch für die Innenstadt-Favela do Moinho, an deren Hütten und Baracken unglaublich dicht Züge vorbeifahren. Nach dem letzten Großbrand kampieren zahlreiche überlebende Slumbewohner auf dem Fußweg einer nahen Straße. Was diese Menschen zusätzlich auszustehen haben, wenn starke Tropengewitter toben, kann man sich leicht vorstellen.
Ausriß. Letztes Großfeuer in der Favela do Moinho.
Fotos von Ende Januar 2012. Lateinamerikas reichste Stadt Sao Paulo und die Überlebenden des Moinho-Großbrands.
Brasiliens katholische Kirche, Adveniat unterstützen die Slumbewohner.
Brasiliens Wachstumsbranche Crack – Havanna reagiert weiter zurückhaltend, anti-marktwirtschaftlich: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/16/brasiliens-crack-kinder-unter-lula-rousseff-trotz-offiziellem-kinderstatut-zahlreiche-kinder-landesweit-als-kunden-der-crack-wachstumsbrance/
Viele Slumbewohner überleben als Abfallsammler.
Press Release, 24 January 2012
Coalition against BAYER Dangers (Germany)
Baytril: BAYER profits from factory farming
60% of all antibiotics end up in the farm yard / more and more resistant strains
More than half of all antibiotics produced globally end up being used in the farm yard, creating a mass of resistant strains which are detectable in pork, beef or poultry after slaughter. Sometimes this danger is lethal.
One of the biggest profiteers of factory farming is the German pharmaceutical corporation BAYER. In 2010 BAYER achieved a turnover of 166 million euro with the animal antibiotic Baytril alone, an 11 percent increase on the previous year. BAYER is the fourth largest company worldwide in the field of veterinary medicine.
Philipp Mimkes of Coalition against Bayer Dangers said: “Keeping thousands of animals in a cramped space would not be possible without the products of BAYER & Co. BAYER benefits from the disastrous conditions in factory farming where new diseases emerge constantly, thus bearing partial responsibility for the emergence of antibiotic-resistant strains.”
In many animal rearing facilities injections with Baytril are part of everyday routine. The drug has been used en masse since 1995 in the treatment of infectious diseases of poultry, calves, cattle, turkeys and pigs. The active ingredient of Baytril (Enrofloxacin) is chemically related to the human antibiotics CIPROBAY (Ciprofloxacin) and AVALOX (Moxifloxacin) marketed by BAYER. The large scale use of Baytril has led to increasing inefficacy of human antibiotics.
The Coalition against Bayer Dangers demands:
· A ban on the abusive practice of factory farming, necessitating the excessive use of antibiotics in the first place,
· A seamless documentation of all antibiotic use in the farm yard,
· A ban on the routine dispensation of antibiotics in animal feed, and the corresponding inspections and penalties,
· The use of antibiotics exclusively through vets; the aim must be to rear animals without antibiotics,
· A ban on the routine use of antibiotics in whole herds.
Recent studies prove that a large part of chicken meat in supermarkets is contaminated with antibiotic-resistant strains. In the case of a subsequent infection consumers cannot be treated with common antibiotics.
In the European Union the preventive use of antibiotics was banned years ago, however, without causing a drop in the fall of amount used. A study carried out by the European Food Safety Authority (EFSA) last autumn concluded that the use of antibiotics in animal rearing increases the risk of their inefficacy in humans. For years the World Health Organisation (WHO) too has demanded a ban on the large scale use of antibiotics in animal rearing.
More information :
· FDA bans Bayer antibiotic for poultry use
· Judge Rules Against Bayer on Poultry Antibiotic
· Antibiotic-resistant bacteria: Send letter to Bayer Corp.
· American authorities ban antibiotic BAYTRIL for poultry
Coalition against BAYER Dangers
www.CBGnetwork.org (in English)
CBGnetwork@aol.com
Facebook: www.facebook.com/pages/Coordination-gegen-BAYER-Gefahren-CBG/127538777294665
Tel: (+49) 211-333 911 Fax: (+49) 211-333 940
please send an e-mail to receive the English newsletter “Keycode BAYER” free of charge
Bischofskonferenz Brasiliens für Rückverstaatlichung von Minenkonzern
Die katholische Kirche Brasiliens hat das Plebiszit von 2007 über eine Rückverstaatlichung des Minenkonzerns „Vale” als Erfolg bezeichnet. Gegen den scharfen publizistischen Widerstand aller kommerziellen Medien sowie gegen den Willen der Regierung hatte die Bischofskonferenz(CNBB) gemeinsam mit den nationalen Sozialbewegungen die einwöchige Aktion gestartet. Gemäß den vorläufigen Resultaten votierten über vier Millionen Brasilianer. Rund 97 Prozent sind dafür, daß das zweitgrößte Bergwerksunternehmen der Welt, zugleich größter Eisenerzexporteur der Erde, wieder in öffentlichen Besitz übergeht. Gemäß einer neuen Studie ist über die Hälfte der Brasilianer ebenfalls dieser Auffassung – in einem Land mit extrem niedrigem Bildungsniveau wußten mehr als zwanzig Prozent bei der Meinungsumfrage keinerlei Antwort. Laut einer anderen seriösen Studie sind 62 Prozent der Brasilianer gegen Privatisierungen staatlicher Unternehmen und nur 25 Prozent dafür. Brasiliens Caritas-Präsident, der für die CNBB-Sozialpastoralen verantwortliche Bischof Demetrio Valentini und Joao Pedro Stedile, Führer der Landlosenbewegung MST, sowie der katholische Jurist Fabio Konder Comparato hatten  bei Audienzen im Präsidentenpalast, im Nationalkongreß und im Obersten Gericht die Plebiszitergebnisse erläutert und entsprechende politische Schritte gefordert. Valentini und Stedile hatten zuvor in einer gemeinsamen Erklärung betont, ein strategisches, mit öffentlichen Geldern errichtetes Unternehmen wie ”Vale dürfe niemals privatisiert werden. Die ”phantastischen Gewinne des Konzerns müßten allen Brasilianern zugute kommen und nicht nur einer Gruppe von Investoren und Banken. Mit den derzeit realisierten Profiten könnte man 167 Krankenhäuser und über 200000 Wohnungen bauen sowie 1,6 Millionen Landlose ansiedeln. Nach Darstellung renommierter Rechtsexperten, hieß es in der Erklärung weiter, basierte die Privatisierung von 1997 auf Betrug. ”Dies bedeutet Landesverrat durch einen Teil der damaligen sozialdemokratischen Regierung, die sich dafür eines Tages vor den Gerichten dieses Landes verantworten muß. Zudem werden die Argumente des früheren, inzwischen verstorbenen CNBB-Präsidenten Luciano Mendes bekräftigt, der die Privatisierung als antiethisch und unverantwortlich bezeichnet hatte. Das Unternehmen, so Bischof Valentini,  sei für ein Dreißigstel des tatsächlichen Wertes verhökert worden. So habe man allein die Eisenerz-und Bauxitvorkommen bei der entsprechenden Ausschreibung fälschlich um zehn Milliarden Tonnen niedriger angegeben. Die Regierung von Präsident Luis Inacio Lula da Silva unterwerfe sich nach wie vor dem internationalen Finanzkapital. Dadurch werde eine echte Sozialpolitik nahezu verhindert.Chico Whitaker, Träger des Alternativen Nobelpreises von 2006 sowie Mitglied der CNBB-Konferenz für Gerechtigkeit und Frieden, sagte:Vale sollte wieder ein Staatsunternehmen werden – die Gewinne könnten dann sozialen Zwecken dienen.Angesichts der öffentlichen Kritik hatte sich der Bergbaukonzern immer wieder als patriotisch, sozial und umweltfreundlich bezeichnet, für entsprechende landesweite PR-Kampagnen auch den in Europa sehr bekannten Weltmusik-Star Carlinhos Brown eingespannt.Das Plebiszit wurde vor allem in katholischen Kirchengemeinden, aber auch auf öffentlichen Plätzen abgehalten.Laut Presseberichten hatte Lula im Präsidentschaftswahlkampf von 2002 versprochen, den Konzern wieder zu verstaatlichen, war indessen später davon abgerückt. Zu Lulas Überraschung hatte ein Kongreß seiner Arbeiterpartei im September mit großer Mehrheit eine Beteiligung an dem Plebiszit beschlossen. Lula selbst und die gesamte PT-Führung lehnten es dagegen öffentlich als schädlich und „irreal” ab. Der Minenkonzern hatte 2006 Lulas Wiederwahlkampagne mitfinanziert. Seit 1997 erfuhr „Vale” gemäß Börsenangaben einen Wertzuwachs von über 3000 Prozent.
« Brasiliens katholische Kirche verurteilt die unter Lula-Rousseff fortdauernde Sklavenarbeit. Interessanter Kostenfaktor im internationalen Wettbewerb. Brasiliens „Boom“ und die Einkommen. “Südamerikas Shooting Star”(CeBIT) – Brasiliens häufige Ölförder-Unfälle: Staatskonzern Petrobras räumt neue Meervergiftung ein. Wie der von der Rousseff-Regierung kontrollierte Minenkonzern Vale in der Umwelt wirkt…“Südamerikas Shooting Star”(CeBIT) Neue Petrobras-Chefin Graca Foster und der Ölunfall. »
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