Der Städteminister und die Lage in den rasch wachsenden Slums der größten Demokratie Lateinamerikas:
Die Lebensumstände in den Hütten und Baracken, bei tropischer Hitze, starken Gewitterregen…
Slum-Großfeuer: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/12/slum-sao-paulos-in-flammen-tv-video-uber-2000-favelas-in-der-megacity/
Bischof Bernardino sagte in Sao Paulo den Kirchenmedien vor dem Adveniat-Gottesdienst, Brasiliens durchlebe derzeit eine enorme politische Krise. Brasilien sei zwar theoretisch eine Republik, doch die republikanischen Prinzipien würden mißachtet. In der Verfassung von 1988 heiße es, alle Brasilianer hätten die gleichen Rechte. “Doch in Wahrheit ist dies eine Lüge.” Es reiche aus, in die Slums zu gehen. “Wir müssen uns von der Diktatur der wirtschaftlichen Macht befreien – und von einer politischen Macht, die sich der wirtschaftlichen Macht unterwirft.”
Olinda war vor dem Antritt der Lula-Regierung der Ort des zauberhaftesten Straßenkarnevals von ganz Brasilien, wundervoll spontan und kreativ – deshalb bei Fastnachtsfreunden in der ganzen Welt beliebt. Offenbar ließ das die politisch Verantwortlichen nicht ruhen, da diese Art des Karnevals nicht mehr den heutigen neoliberalen Wertvorstellungen entsprach. Wie aus der TV-Reportage hervorgeht, folgte man offensichtlich dem Beispiel von Salvador, wo ebenfalls nur noch eine Minderheit der Stadtbevölkerung am Karneval teilnimmt. Wie es hieß, bleiben die Bewohner Olindas nunmehr wegen der Gewalt-Umzüge in ihren Wohnungen und Häusern eingesperrt, kommt es zu von ganzen Horden begangenen Überfällen, dem Arrastao. Ein Padre der Barockstadt sah sich gezwungen, den Sonntagsgottesdienst wegen der Zustände ausfallen zu lassen.
Olinda liegt in dem wegen der hohen Mordrate berüchtigten Nordost-Teilstaat Pernambuco, aus dem Lula stammt.
Die jüngste Gefangenenrebellion in Pernambuco: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/11/brasilien-rebellion-in-jugendhaftanstalt-von-pernambuco-drei-tote-ein-abgeschlagener-kopf/
Ausriß – Mindestens ein Kopf von Häftlingen vor Anstaltstor geworfen.
Salvadors Prügel-Karneval: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/10/prugel-karneval-in-bahia-youtube-hat-zahlreiche-szenen-anklicken-brigas-no-carnaval-tote-verletzte/
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ewelten/1651902/
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1624771/
Brasiliens Baile-Funk-Kultur: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/30/brasiliens-baile-funk-kultur-wieder-granate-in-brutal-disco-von-rio-de-janeiro-explodiert-ein-toter-mindestens-vier-verwundete/
http://wissen.dradio.de/megastadt-sao-paulo-macht-krank.37.de.html?dram:article_id=4122
Das hochgiftige Ozon hatte den Angaben zufolge 2011 die höchste Konzentration seit 2001. Umweltexperten verweisen in diesem Kontext u.a. auf die erfolgreiche Stimulierung des Individualverkehrs, die ebenso erfolgreiche Benachteiligung, Verschlechterung des öffentlichen Nahverkehrs. Sao Paulo besitzt nicht einmal ein Radwegenetz – Hinweis auf den ständig wachsenden Entwicklungsrückstand zu Ländern der Ersten Welt, darunter Mitteleuropas. Die rund 24 Millionen Bewohner der Megacity immer schlechterer Giftluft auszusetzen, zeigt zudem, welcher Begriff von Gesundheitspolitik in Brasilien vorherrscht. Die gravierenden Wirkungen der Giftluft auf die Gesundheit der Stadtbewohner sind bestens bekannt. In Ländern wie Deutschland macht man sich keinen Begriff, wieviele Menschen in Sao Paulo an Tagen besonders großer Hitze und Ozonbelastung an Herzinfarkten sterben, Schlaganfälle erleiden. Es trifft besonders Menschen in den Elends-und Armenvierteln, deren Immunsystem u.a. wegen Mangelernährung sowie Favela-Streß sehr schwach ist.
Sao Paulos folgenreiche Luftvergiftung: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/13/sao-paulos-folgenreiche-luftvergiftung-und-die-eliten-herzspezialist-dr-ubiratan-de-paula-santos-und-weltsozialforum-erfinder-oded-grajew-sexualitat-durch-luftvergiftung-betroffen/
“Dreckig, trocken und schwer” – Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” über die Giftluft der Megacity.
“Coletivo Urubus” – Künstlerischer Protest gegen Naturzerstörung, hohe Luftvergiftung in Sao Paulo, die City-Bäume absterben läßt. “Praca da Republica”.
Auf dem Weltsozialforum 2012 in Porto Alegre stellten Medienfunktionäre Länder wie Brasilien indessen sehr positiv dar, ohne beispielsweise Vergleichsdaten zu Umweltschutz und Menschenrechtsverletzungen zu nennen.
Am Tag der Freigabe der City-Straße des Gebäudeinsturzes führte Gas erneut zu einer der typischen, häufigen Gully-Explosionen Rio de Janeiros, diesmal wurden nach offiziellen Angaben mindestens eine Person getötet, mehrere verletzt.
“Rio zählt täglich 55 neue illegale Bauten”, laut Tageszeitung O Dia. Die Präfektur registrierte 2011 über 20000 Bauwerke mit Problemen, heißt es. Illegaler Umbau sei wahrscheinlichste Ursache der Tragödie im Zentrum.
Gott mit Dir Du Land der Bayern – Januar 2012
Deutschland setzt auf Windenergie. Der Trend hat auch Bayern erfasst. Dort hält die Staatsregierung in den nächsten 10 Jahren zu den vorhandenen 700 Anlagen weitere 1.000 bis 1.500 Anlagen für vorstellbar. Bayern unternimmt alles, damit diese Zahlen überboten werden. Ein im Dezember 2011 in Kraft getretener Erlass des Umweltministeriums macht es möglich. Darin werden Hinweise gegeben, wie mit Einwendungen des Naturschutzes zu verfahren ist und was überhaupt als Einwendung gelten darf. Bis auf die beiden bayerischen Nationalparks, Naturschutzgebiete, Kernzonen der Biospärenreservate und die engste Alpenzone (das sind weniger als fünf Prozent des Freistaates) ist in Bayern nichts sicher vor der Windenergiewirtschaft. Und auch nur einige wenige Gebiete mehr dürfen auf eine sensible Behandlung hoffen; z. B. bedeutende Rastgebiete für Zugvögel, Wiesenbrütergebiete und die Alpenzone.
http://www.wattenrat.de/tag/windenergie/
Massive Vernichtung von Fledermäusen durch Windkraftwerke: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/09/06/naturschutzreport-fledermause-in-thuringen-erschienen-fledermausforscher-wolfgang-sauerbier/
Wolfgang Sauerbier, Fledermausforscher aus Bad Frankenhausen, “Europäische Fledermausnacht 2013?:”Es gibt verheerende Verluste durch Windkraftwerke – wie die neue Studie zeigt. Windkraftwerke sind eine neue Gefahr für Fledermäuse – die zahlreichen Totfunde beweisen dies seit langem.”
http://www.youtube.com/watch?v=sa4XBA75Jtg
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/06/ai-se-eu-te-pego-brasiliens-hit-garnicht-so-neu/
Das staatlich finanzierte Weltsozialforum 2012 zeigte auf eindrücklich-interessante Weise, wie stark die von der Gegenseite aufgebauten Alibi-NGO, Alibi-Institutionen und deren Wortführer inzwischen geworden sind – kompetent, selbst ein solches Weltforum, auf das sich große Hoffnungen aus der ganzen Welt richteten, zielstrebig zu paralysieren, ins Leere laufen zu lassen. Zuständige Medienfunktionäre sorgten dafür, daß just über die Philosophie, die Positionen der beiden Forumsgründer Oded Grajew und Chico Whitaker nichts Wesentliches mehr in die Öffentlichkeit dringt. (Spesenritter wie vom Forum, teils vom mitteleuropäischen Steuerzahler finanziert, wird man demnächst bei Rio+20 in großer Zahl wiedertreffen.)
Dagegen wurden Länder wie Brasilien so positiv dargestellt, als hätten sie der Ersten Welt Alternativen zu bieten, brächten die Weltwirtschaft voran. Konkrete Vergleiche, etwa bei den Sozialindikatoren, der Menschenrechtslage in Brasilien und in Mitteleuropa, suchte man indessen im Agitprop vergebens.
Auch auf dem Weltsozialforum wurde offenbar nicht klargestellt, daß es sich bei dem in Davos als übelstes Unternehmen der Welt definierten brasilianischen Minenkonzern Vale um ein Unternehmen handelt, das über Beteiligungen de facto von der Rousseff-Regierung kontrolliert wird. Das erinnert an die letzte Ölkatastrophe vor der brasilianischen Küste – Kritik bekam nur der Öl-Konzern Chevron ab, nicht der direkt mitbeteiligte staatliche brasilianische Ölkonzern Petrobras.
Die jetzige Staatschefin Dilma Rousseff wurde 2002 nach dem Wahlsieg Lulas zur Ministerin für Energie und Bergbau ernannt und definiert seitdem auch die Atomenergiepolitik der “Gestaltungsmacht” Brasilien, erhält entsprechend viel Lob aus neoliberalen Ländern wie Deutschland.
Bischof Bernardino sagte in Sao Paulo den Kirchenmedien vor dem Adveniat-Gottesdienst, Brasiliens durchlebe derzeit eine enorme politische Krise. Brasilien sei zwar theoretisch eine Republik, doch die republikanischen Prinzipien würden mißachtet. In der Verfassung von 1988 heiße es, alle Brasilianer hätten die gleichen Rechte. “Doch in Wahrheit ist dies eine Lüge.” Es reiche aus, in die Slums zu gehen. “Wir müssen uns von der Diktatur der wirtschaftlichen Macht befreien – und von einer politischen Macht, die sich der wirtschaftlichen Macht unterwirft.”
„Morre homem ferido após explosão de granada no RJ, diz Secretaria“. (O Globo)
Politisch korrekt wird indessen die kultur-und gemeinschaftszerstoerende Wirkung der Baile-Funk-Musik gewoehnlich verschwiegen. Dass ungezaehlte Slumbewohner Rio de Janeiro teils rund um die Uhr diese Musik, die sadistisch-pornographischen Texte in Hardrock-Lautstaerke ertragen muessen, ruehrt die eiskalt-neoliberalen Propagandisten aus der Ersten Welt nicht im geringsten.
Granatenexplosionen in Bailes Funk regelmäßig: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/25/wieder-handgranate-in-baile-funk-rios-explodiert-zehn-verwundete/
Populärer Rap das Armas, Waffen-Rap – neoliberale Kultur heute:
Hintergrund: http://www.ila-web.de/brasilientexte/bailefunk.htm
“Blutbad in Baile Funk.” Ausriß, Zeitung von Rio de Janeiro.
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/118009.html
Hintergrund:
„Die Favela ist ein Zukunftsmodell“ – deutscher Architekt Ranier Hehl: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/19/brasilien-die-favela-ist-ein-zukunftsmodell-so-unglaublich-es-scheint-ranier-hehl-deutscher-architekt-und-urbanist-professor-an-der-tu-berlin-in-der-brasilianischen-zeitung-o-globo/
http://www.bpb.de/internationales/amerika/lateinamerika/44678/umgang-mit-der-vergangenheit?p=all
Die Lebensumstände in den Hütten und Baracken, bei tropischer Hitze, starken Gewitterregen…
„Wahnsinn Sao Paulo“ – Fotos von Carlos Cazalis über Favela do Moinho: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/30/brasilien-der-wahnsinn-heist-sao-paulo-oocupy-sao-paulo-sao-paulo-ist-dreckig-uberbevolkert-und-je-weiter-man-rausfahrt-desto-grauer-wird-es-der-world-press-award-preistrager-carlos/
Angela Merkel – WM-Besuch 2014 in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/deutsche-bundeskanzlerin-angela-merkel-reist-zur-wm-2014-nach-brasilien-trotz-gravierender-menschenrechtslage-bei-treffen-mit-staatschefin-dilma-rousseff-in-brasilia-waren-schwere-menschenrechtsve/
Slum-Großfeuer: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/12/slum-sao-paulos-in-flammen-tv-video-uber-2000-favelas-in-der-megacity/
Bischof Bernardino sagte in Sao Paulo den Kirchenmedien vor dem Adveniat-Gottesdienst, Brasiliens durchlebe derzeit eine enorme politische Krise. Brasilien sei zwar theoretisch eine Republik, doch die republikanischen Prinzipien würden mißachtet. In der Verfassung von 1988 heiße es, alle Brasilianer hätten die gleichen Rechte. “Doch in Wahrheit ist dies eine Lüge.” Es reiche aus, in die Slums zu gehen. “Wir müssen uns von der Diktatur der wirtschaftlichen Macht befreien – und von einer politischen Macht, die sich der wirtschaftlichen Macht unterwirft.”
Armutsgrenze in Deutschland und Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/28/deutschlands-armutsgrenze-940-euro-monatseinkommen-in-brasilien-umgerechnet-rund-50-euro/
Überlebende des jüngsten Großfeuers der Favela kampieren an der Straße.
Beim staatlich gesponserten Weltsozialforum in Belem spielte die hohe Konzentration von grauenhaftesten Pfahlbau-Slums in der Millionenstadt kaum eine Rolle – Belem ist indessen selbst laut offiziellen Angaben die brasilianische Stadt mit den meisten präkären Behausungen des Landes. Laut Zensus von 2010 überleben 53,9 Prozent der zwei Millionen Belem-Bewohner in derartigen „aglomerados subnormais“. Es handelt sich um provisorische Hütten auf Pfählen über fauligem Wasser, in das alle Notdurft verrichtet, aller Abfall geworfen wird. Steigt bei Hochwasser, nach starken Regengüssen der Wasserstand an, dringt diese Mischung in die Hütten ein, bewirkt entsprechende Krankheiten und Epidemien. Natürlich war auch beim Weltsozialforum 2012 in Porto Alegre kein Thema, wieso es im „Boomland“ Brasiliens eigentlich unter Lula-Rousseff noch solche unsozialen Zustände gibt. Unweit von Belem agiert der weltgrößte Eisenerzerzeuger, der laut Handelsblatt von der Rousseff-Regierung über Beteiligungen de facto kontrollierte Minenkonzern Vale – mit interessanten Gewinnmargen.
Unterdessen stellte sich heraus, daß die in den letzten Jahren mit großem Propagandaaufwand gestarteten Bauprojekte für die ärmere Bevölkerung größtenteils nur auf dem Papier stehen: Gemäß einer neuen CGU-Studie wurden sieben von zehn derartigen Vorhaben garnicht realisiert, handelt es sich bei 74 Prozent der angekündigten Milliardeninvestitionen lediglich um Versprechungen.
Die Favela do Moinho liegt nahe dem City-Viertel Cracolandia, Crack-Land, wegen der offenen Crack-Szene: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/07/brasiliens-crack-epidemiecrack-in-sao-paulo-das-problem-wird-weiterverbreitet-du-auf-der-strase-her-mit-dem-handy-brasiliens-grausige-beschaffungskriminalitat/
Der jüngste Großbrand – anklicken: http://www.flickr.com/photos/59161888@N03/6623359609/
„Sternsinger-Hilfe kommt an“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/02/01/sternsinger-hilfe-kommt-an-projekte-in-brasilien-und-indien/
„Rio zählt täglich 55 neue illegale Bauten“, laut Tageszeitung O Dia. Die Präfektur registrierte 2011 über 20000 Bauwerke mit Problemen, heißt es. Illegaler Umbau sei wahrscheinlichste Ursache der Tragödie im Zentrum.
Daß nicht nur in Rio de Janeiro fast täglich Gebäude einstürzen, gehört zur Landesnormalität – illegales, vom Staat akzeptiertes Bauen in Risikozonen ist üblich. Teil der im Ausland häufig hochgelobten Freiheiten Brasiliens ist, daß man sich anders als in Ländern wie Deutschland mit dort üblichem bürokratischen Kram wie Bau-und Sicherheitsvorschriften nur zu oft nicht abzugeben braucht, sondern frei drauflosbaut. Damit verbundene Risiken werden bewußt-fahrlässig in Kauf genommen, nicht anders als im Straßenverkehr mit der Rekordzahl an Verkehrstoten, in der Wachstumsbranche Crack mit der zunehmenden Zahl an Drogentoten. Freiheit hat seinen Preis, heißt es ja in neoliberalen Zeiten.
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/11/brasilia-50-und-das-massaker-an-bauarbeitern/
„Feel Brazil. Go Bayao!“ http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/20/feel-brazil-go-bayao-deutsche-getrankefirma-veltins-wirbt-mit-brasilianischem-lebensstil-trotz-der-menschenrechts-und-sozialdaten-brasiliens/
Die offiziellen Mordraten Brasiliens werden weder von Medien noch Bürgern für bare Münze genommen, da die persönlichen Eindrücke der Sicherheitslage ein völlig anderes Bild ergeben.
Fotoserie anklicken: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/quase-40-dos-jovens-no-brasil.html
Zeitungsfoto aus Rio, Ausriß: Ermordeter in Favela neben Ziege.