Die zügige Zerstörung bislang naturbelassener Atlantikstrände durch Jet-Ski-Horden hat in Brasilien zu den vorhersehbaren „Erfolgen“ geführt: Unfälle, bei denen vor allem Kinder getötet werden, machen fast täglich Schlagzeilen – große Strandzonen wurden in kürzester Zeit völlig durch den Jet-Ski-Krach, die durch Jet-Ski entstandenen Gefahren für Badende, entwertet. Gemäß amtlicher Statistik entfallen auf jeden Küsten-Kilometer des Teilstaats Sao Paulo bereits 27 Jet-Ski, die Gesamtzahl beträgt über 16600 und steigt nahezu täglich an. Für viele Küstenvogelarten, an der brasilianischen Atlantikküste ohnehin rapide auf dem Rückzug, bedeutet der Jet-Ski-Horror wegen der enormen Scheuch-und Verdrängungswirkung das Aus. Ständig läßt sich beobachten, wie Jet-Ski-Piloten ungehindert in die letzten Brut-Rückzugsgebiete von Küstenvögeln, selbst in engste Flußkanäle vordringen.
Hinzu kommt: An den meisten Stränden des Teilstaats Sao Paulo ist bereits wegen Ölunfällen, der Ölförderung, der Einleitung von Kloake an Baden nicht mehr zu denken. Nunmehr liegt man zwar wenigstens zum Sonnen noch am Strand, bekommt indessen üble Abgaswolken der Jet-Ski in die Nase, kann beobachten, wie direkt vor einem die Jet-Ski-Piloten ihre Maschinen aufheulen, röhren lassen. Und macht sich daher bald davon… All dies ist von hohem politischen Symbolwert im Hinblick auf die bevorstehende Rio+20-UNO-Konferenz im Juni 2012.
Interessant zudem, daß laut Landesmedien die brasilianischen Strandgemeinden keine rechtliche Handhabe besitzen, Jet-Ski an ihren Stränden zu verbieten – lediglich die Zentralregierung in Brasilia könnte die Nutzung in bestimmten Gebieten einschränken – was sie offenkundig nicht tut, zur Freude der privaten Jet-Ski-Produzenten.Überall läßt sich beobachten, wie Jet-Ski entgegen den Vorschriften von Laien gesteuert werden.
Nicht nur im Nordosten dürfen die Strandstreifen unmittelbar neben den Badegästen als Autobahnen, Fernstraßen genutzt werden – für jene, die Nordsee-und Ostsee-Strände gewohnt sind, ist der Autoverkehr, unmittelbar an der Wasserlinie, ein barbarischer Anblick.
Das Motto ist längst international bekannt: “Grün” öffentlich daherreden, umweltfeindlich denken und handeln – die Resultate sprechen Bände.
Jet-Ski an der Küste des Teilstaats Sao Paulo – barbarischer Abgasgestank nun auch an den Stränden, Aus für Küstenvögel…Brasiliens Umweltpolitik in der Praxis.
Motor-Wasserpumpen an den Stränden von Rio de Janeiro, neueste „Errungenschaft“ – Dauer-Krach wie von Motorrädern, dazu der Abgasgestank. Rio+20…
Sonntag, 26. Februar 2012 von Klaus Hart **
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