Die Landesmedien erinnern an Rousseffs Versprechen, Ministerposten nur mit Fachleuten, mit nachgewiesener Kompetenz, zu besetzen – der neue Fischereiminister hat indessen öffentlich eingeräumt, daß er keine Kenntnisse über den in Brasilien außerordentlich wichtigen Fischereisektor besitze. Die Fischereibranche hat Crivellas Ernennung kritisiert, da es der dritte Fischereiminister in nur 14 Monaten Amtszeit ist. In Europa wird Rousseff gewöhnlich als Technokratin, sehr gute Administratorin gerühmt – die häufigen Ministerwechsel bereits im ersten Amtsjahr sind bekannt.
„E vai puxar a sardinha pro lado dos evangelicos!“ (Folha de Sao Paulo)
Wegen deutlichen Unmuts unter den Parteien des Regierungsbündnisses, vor allem des wichtigsten Partners PMDB, deklarierte Rousseff ein Treffen mit Lula als Krankenbesuch, um laut Landesmedien mit ihm über die Lage zu beraten. Wie von Brasiliens politischen Analysten vorausgesehen, regiert Lula weiter mit, weil Rousseff entsprechende Kompetenzen fehlten. Auch die Ernennung von Crivella sei mit Lula ausgeklügelt worden, hieß es. “ a presidente e seu padrinho politico“.
In einem PMDB-Manifest wird das Verhalten von Rousseffs Arbeiterpartei gegenüber der PMDB als „ungerecht“ bezeichnet.
Brasiliens Evangelikale und die Regierungspolitik: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/01/brasiliens-singender-sektenbischof-als-fischereiminister-progressiver-flugel-der-katholischen-kirche-verliert-an-politischem-einflus-auf-rousseff-regierung-analysieren-landesmedien/
« „Die brasilianische Volkswirtschaft wächst rasant“ – CeBIT-Einschätzung zum Partnerland Brasilien 2012. Deindustrialisierung, FIESP und Gewerkschaften. – Christian Wulff – Staatsanwaltschaft durchsuchte Haus in Großburgwedel. Wulff in Brasilien, Köhler in Brasilien. »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.