Greenpeace-Aktivisten auf der Avenida Paulista in Sao Paulo klären über die von Chevron verursachten Ölverseuchungen entlang der Atlantikküste auf, werben um Unterstützung entsprechender Proteste. Die Ölverseuchung der Küste, darunter vieler früher idyllischer Badestrände mit kristallklarem Wasser, war in Brasilien allgemein erwartet worden, als Staatschef Lula eine verstärkte Ölförderung von PETROBRAS, unter Einbeziehung ausländischer Ölgesellschaften, angekündigt hatte.
Grün-Auto vor Opernhaus Sao Paulos.
Doppelseitige Regierungspropaganda in Zeitungen für das neue Atomkraftwerk “Angra 3″ bei Rio de Janeiro:
“Energia para novos tempos”. (Energie für neue Zeiten)
“Brasilien war noch nie so stark. Es ist eine neue Zeit. Eine Zeit von Wachstum und Entwicklung.”
In Mitteleuropa wird die Rousseff-Regierung angesichts ihrer Menschenrechts-und Umweltpolitik, darunter der Megastaudamm-Projekte in Amazonien und des Baus von weiteren Atomkraftwerken, gewöhnlich als progressiv und erfolgreich gelobt.
Tags: Brasiliens Ölförder-Unfälle, Petrobras-Ölunfälle
Rund drei Monate nach dem Ölunfall an einer von Chevron und dem brasilianischen Ölkonzern Petrobras gemeinsam betriebenen Bohrstelle tritt dort weiterhin Öl aus, wurde das Problem immer noch nicht gelöst.
Erst über zwei Wochen nach der neuesten Ölkatastrophe vor der brasilianischen Küste wurde von den zuständigen Regierungsstellen eingeräumt, daß der staatlich dominierte Ölkonzern Petrobras gemeinsam mit dem US-Ölkonzern Chevron in dem Fördergebiet tätig ist. An dem Konsortium hält Chevron 51,7 Prozent, Petrobras 30 Prozent – der Rest entfällt auf japanische Unternehmen. Wie es hieß, müsse daher auch Petrobras entsprechend der Beteiligung nunmehr Bußgeld zahlen. Petrobras erklärte bereits, sämtliche entstandenen Kosten würden unter den Teilhabern diskutiert und dann entsprechend beglichen. Petrobras hatte 2000 in der Bucht von Rio eine Ölkatastrophe verursacht – 1,3 Millionen Liter Öl liefen aus, Petrobras zahlte nur ein Bußgeld und legte gegen die übrigen Bußgelder erfolgreich Berufung ein, laut Landesmedien.
“Petrobras suchte den angerichteten Schaden kleinzureden und versteckte Informationen über die Katastrophe.”(Brasiliens Justizbehörden, laut Landesmedien)
Daß immer wieder Öl in kleineren Mengen an Touristenstrände Brasiliens schwappt, man dann als Badegast tief in das unter einen dünnen Sandschicht verborgene Petroleum tritt, gehört bereits seit langem zur Normalität.
Öko-Protest in Sao Paulo.
“Coletivo Urubus” – Künstlerischer Protest gegen Naturzerstörung, hohe Luftvergiftung in Sao Paulo, die City-Bäume absterben läßt. “Praca da Republica”.
Flaute oder Boom?
« Brasiliens Sozialbewegungen fordern von Rousseff-Regierung Ende der Straflosigkeit bei Morden an Systemkritikern – Menschenrechtsaktivisten, Gewerkschaftsführer, Geistliche. Protest gegen umweltzerstörende Staudammprojekte in Amazonien, illegale Besetzung von Staatsland durch Großgrundbesitzer, schleppende Agrarreform. – „Kritik war in der brasilianischen Kultur schon immer unbeliebt, schlecht angesehen. Wer im Optimismus-Chor nicht mitsingt, gilt als unangenehm, störend, antipatriotisch.“ Daniel Piza, O Estado de Sao Paulo, 2010. »
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