Eine Aids-Studie in Sao Paulo hat jetzt die weitverbreitete Angst unter den Risikogruppen Brasiliens vor Aidstests bestätigt. Nach einem entsprechenden Bluttest im Zentrum von Sao Paulo bei 673 Homosexuellen wurden später nur 68 vorstellig, um das Ergebnis zu erfahren. Dieses Verhalten habe mit der Angst vor einem Positiv-Resultat zu tun, hieß es seitens der Gesundheitsbehörde. Auch aus Rio de Janeiro ist bekannt, daß sehr häufig Homosexuelle keinen Aidstest machen lassen, wenn ihr Partner an Ais gestorben war.
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http://veja.abril.com.br/011008/p_096.shtml
Trotz immer massiverer Verteilung von Kondomen auch durch Brasiliens katholische Kirche nimmt der bewußt fahrlässige Risiko-Sex gerade bei jungen Brasilianern zu, sagen Experten eine starke Aids-Zunahme bei dieser Bevölkerungsgruppe voraus. NGO, die lediglich fürs Kondomverteilen Staats- und Steuergelder sowie Spenden einsackten, abkassierten, jedoch keine meßbaren Verhaltensänderungen bewirkten, haben daher weltweit ihre Daseinsberechtigung verloren.
In Brasilien fällt laut neuesten Presseberichten die zunehmende Zahl von Aidsansteckungen bei jungen Homosexuellen des Nordens und Nordostens sowie bei Menschen über 50 auf. Wie es heißt, sterben in Brasilien täglich 30 Personen an Aids und stecken sich weitere 97 neu an. Die Dunkelziffer dürfte enorm sein. Mario Scheffer von der NGO “Pela Vidda” sagte, die Zahlen wiesen auf die Notwendigkeit, daß sich Brasiliens Anti-Aids-Programm der Selbstkritik unterziehe, die Strategie ändern müsse. Indessen gebe es die kollektive Wahrnehmung, daß alles wunderbar laufe und Brasilien das beste Programm der Welt habe. “Wir leben von Trugschlüssen, nicht in der Realität.” Brasilien, so heißt es weiter, verzeichne heute verschiedene Aids-Epidemien. Im Süden und Südosten sowie in den Strandregionen treffe man auf eine stabilisierte Epidemie, mit immer mehr Aids-Fällen bei jungen Schwulen sowie einer Abnahme bei Drogensüchtigen. Im Norden und Nordosten verbreite sich die neuere Epidemie vor allem durch heterosexuellen Kontakt. Im Norden gebe es die Tendenz zu geringerem Kondomgebrauch, verfrühter Sexualität und weniger Interesse an Aidstests. In dieser Region zeichne sich offenbar deshalb eine höhere Aids-Todesrate ab. Gemäß den Schätzungen suchen 46 Prozent der Patienten erst in fortgeschrittenem Aids-Stadium die zuständigen Gesundheitsposten, Hospitäler auf, was die Wirkung der Anti-Aids-Medikamente begrenze. Trotz Risiko-Sex machten bisher nur 5,4 Prozent der Männer zwischen 16 und 19 einen Aids-Test. In Sao Paulo, mit etwa 20 Prozent aller Aidsfälle Brasiliens, nimmt Aids just unter den besser Gebildeten, besser über Aids Informierten  zu: 1997 lag die Aidsrate bei Bewohnern  mit acht bis elf Jahren Schulbildung bei 15,3 Prozent – 2007 indessen bei rund 27 Prozent. Kurioserweise klammern sich viele bewußt fahrlässige Risikosex-Anhänger Brasiliens  an die Idee, der Aids-Cocktail ermögliche im Falle einer Ansteckung das normale Weiterleben. Die Aids-Experten weisen indessen immer nachdrücklicher auf unangenehme Nebenwirkungen wie Durchfall, Schwindelgefühl oder Schlaflosigkeit. Auffällig ist zudem bei vielen Betroffenen der sehr unangenehme Körpergeruch, der  ein Leben in Gemeinschaft erschwert. Zahlreiche  Betroffene, die an viele  Sozialkontakte gewöhnt  waren, finden sich auf einmal in beinahe totaler Einsamkeit wieder.
« Brasilianer so hoch verschuldet wie noch nie. Schulden entsprechen 43 Prozent des jährlichen Familieneinkommens – 2005 nur 18,4 Prozent. – Brasilien – „Agrarreform“ unter Lula-Rousseff: Landlosen-Ansiedlung in Amazonien bewirkt enorme Urwaldzerstörung. »
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