Wie Brasiliens Wirtschaftsexperten sehr ironisch vermerken, nähert sich damit die Regierung immer mehr jenen Bewertungen, die von unabhängigen Instituten bereits zu Jahresanfang 2012 gemacht, von Brasilia indessen als absurd falsch abgetan worden waren. Bereits seit Anfang 2011 waren die Abwärtstendenzen allgemein bemerkt worden. Offizielle Wirtschaftsdaten der Regierung werden in Brasilien selbst zunehmend weniger ernst genommen – im Gegensatz zu Ländern Mitteleuropas, gemäß dortigen Vorschriften.
Die Zentralbank räumt nunmehr erstmals einen leichten Produktionsrückgang der Industrie von nur 0,1 Prozent für 2012 ein – Ex-Zentralbankchef Fraga spricht indessen schon lange von „Rezession“. Die Wachstumsvorhersage für das Bruttoinlandsprodukt liegt laut Zentralbank nur noch bei 1,6 Prozent, die Investitionen gingen danach 2012 um 2,2 Prozent zurück.
Andere Schwellenländer stehen viel besser da als Brasilien, das, wie die neuesten Daten ebenfalls zeigen, aus der Wirtschafts-und Finanzkrise von 2008/2009 deutlich geschwächt hervorging, unter hausgemachten Faktoren noch mehr leidet.
„Dank seiner hohen Investitionen in den immer größeren und komplexeren ITK-Sektor sowie dem starken wirtschaftlichen Aufschwung steht Brasilien heute weltweit als Musterland dar. Auch der Ausblick ist unvermindert positiv.“ Cebit-Einschaetzung 2012
Nach heute geltenden mitteleuropäischen Kriterien handelt es sich laut neuesten Analysen bei Brasilien derzeit um „Boom“, befinde sich auch die Industrie klar in einer Boomsituation, sei Brasilien ein Land hoher Wachstumsraten mit sehr guten Kennziffern.
Niedrige Produktivität gilt im Falle Brasiliens gemäß diesen Analysen offenbar als großer Pluspunkt, auch als Argument dafür, daß es sich bei Brasilien um eine aufstrebende Wirtschaftsmacht handele.
Auch die Entscheider von ThyssenKrupp, die für die Situation des Stahlwerks in Rio de Janeiro verantwortlich sind, hatten Brasiliens Wirtschaftssituation stets als sehr positiv eingeschätzt. Derzeit steht das Stahlwerk zum Verkauf.
Cebit 2012 „Die brasilianische Volkswirtschaft wächst rasant“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/02/die-brasilianische-volkswirtschaft-wachst-rasant-cebit-einschatzung-zum-partnerland-brasilien-2012/
Tags: Brasilien – Produktivität 2012
Laut Angaben von “Exame” stagniert Brasiliens Produktivität seit drei Jahrzehnten. In den Jahren nach 2000 stieg die Produktivität jährlich nur um 0,9 Prozent – was nicht ausreichte, die vorangegangene Produktivitätsverringerung auszugleichen. Die USA investieren sechsmal mehr als Brasilien, das Pro-Kopf-Einkommen in den Vereinigten Staaten ist fünfmal höher als in Brasilien. Brasilianer arbeiten mehr Stunden als die Bevölkerung in den meisten hochentwickelten Staaten, beispielsweise in Deutschland. Mit weniger Arbeitsstunden ist der deutsche Arbeiter viermal produktiver als der brasilianische, laut Exame. Brasiliens Produktivität ist die gleiche wie in den siebziger Jahren, was gravierende Auswirkungen auf das Land und dessen Unternehmen hat.
Die Resultate der von nationalen und internationalen Experten seit Jahren als falsch eingestuften Wirtschafts-und Sozialpolitik unter Lula-Rousseff – “Ein ärmeres Land”: http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/10/ein-aermeres-land-brasiliens-fuehrende-wirtschaftszeitschrift-exame-ueber-die-verschaerfte-dauerkrise-des-tropenlandes-2015-das-pro-kopf-einkommen-sackt-ab-eine-erholung-kann-ein-jahrzehnt-da/
Ausriß. Lula bei Schmidt/SPD in Hamburg. Sozialdemokratische Politik in Brasilien, strategischer Partner der Merkel-Gabriel-Regierung:http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/14/hunger-nach-macht-brasiliens-wichtigster-befreiungstheologe-frei-betto-uber-den-sinn-von-bolsa-familia/
DIE ZEIT und der Tod des Mitherausgebers Helmut Schmidt/SPD 2015 – was alles in den Nachrufen fehlt:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/12/die-zeit-und-der-tod-des-mitherausgebers-helmut-schmidtspd-2015-was-alles-in-den-zeit-nachrufen-fehlt/
Staatliche Terroristenförderung, Import von Gewalt-Gesellschaftsmodellen 2015, Attentate von Paris:
Zu den Gründen der niedrigen Produktivität zählt Exame das niedrige Bildungsniveau. Brasilien haben im Durchschnitt nur 7,5 Schuljahre aufzuweisen, die Nordamerikaner dagegen zwölf. Nur 35 Prozent der Schüler in den brasilianischen Mittelschulen sind tatsächlich alphabetisiert – sind also u.a. fähig, eine Gebrauchsanweisung komplett zu verstehen. Der Software-Hersteller Totvs in Sao Paulo mit 5600 Angestellten mußte in Mountain View im US-Silicone Valley eine Filiale mit 12 Angestellten eröffnen, um dort komplett die Totvs-Softwares zu entwickeln. Der Totvs-Chef Cosentini:”Es gibt in Brasilien schlichtweg keine Leute, die das machen könnten.” Ein brasilianischer Angestellter hat eine Anlernzeit von bis zu 120 Tagen – bei einem Beschäftigten in den USA reichen 30 Tage. “Der Nordamerikaner kommt schon zuverlässig und bereit ins Unternehmen”, laut Cosentini. “Brasilien ist mangelhaft und schwach bei allen für die Produktivität wichtigen Faktoren, wie Innovation, Bildung und Infrastruktur”, laut Gustavo Franco, Ex-Chef der Zentralbank. In Norwegen, so ein weiteres von Exame genanntes Beispiel, leisten drei Personen in einem Verkaufsunternehmen die gleiche Arbeit, für die in Brasilien 18 Leute nötig sind. In Brasiliens Landwirtschaft haben lediglich etwa 20 Prozent der Produzenten eine mittlere oder hohe Produktivität.
Anteil am Welthandel nur ein einziges Prozent:
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/18/brasilien-anteil-am-welthandel-lediglich-ein-einziges-prozent-laut-neuer-landesstudie-billigprodukte-wie-commodities-sind-wieder-hauptexportguter/
“Die Welt”: http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13665169/Brasilien-ist-die-Wirtschaftsmacht-der-Zukunft.html
2013 startet Deutschlandjahr in Brasilien: http://www.alemanha-e-brasil.org/de
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
« Brasiliens Mega-Prozeß um Abgeordneten-und Parteienkauf unter der Lula-Regierung – immer mehr Verurteilungen durch Oberstes Gericht. Lula und seine Arbeiterpartei PT deutlich angeschlagen – sinkende Popularität. – Brasilien: Marktwert des staatlichen Ölkonzerns Petrobras sank in letzten zwei Jahren um 25 Milliarden Euro, laut Landesmedien. Gefeierte Kapitalerhöhung verpufft. Stetig sinkende Produktionsziffern, steigende Verschuldung, immer mehr Umweltkatastrophen, niedrige Effizienz. »
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