Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Energiewende-Bluff und Braunkohle-Boom. Neue Braunkohle-Kraftwerke, Milliarden-Investitionen. Das Braunkohle-Image um 1990… Frankfurter Allgemeine. Windkraftwerke und Tiervernichtung.

 Im Braunkohlekraftwerk Boxberg ist ein neuer Block offiziell in Betrieb gegangen. In die Anlage mit 675 Megawatt wurden rund eine Milliarde Euro investiert, wie der Energiekonzern Vattenfall am Donnerstag in Boxberg mitteilte. (Mitteldeutsche Zeitung)

http://www.prestigecars.de/industrie-magazin/2011/mitteldeutsche-zeitung-energiekohlebraunkohlekraftwerk-in-profen-ruckt-naher/27346

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/oekostrom-die-energiewende-als-planwirtschaft-11922209.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/09/neues-vom-energiewende-bluff-das-offshore-chaos-guenter-keil/

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Windkraftwerke und Moewe. Foto: Manfred Knake, aufgenommen bei Utgast.

http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1349941034178&openMenu=987490165154&calledPageId=987490165154&listid=994342720546

Der Energiewende-Bluff, Wattenrat Ostfriesland: Fakten zur Vernichtung von Vögeln und Fledermäusen durch Windkraftwerke – und Peter Berthold, Professor und Direktor i.R. der Vogelwarte Radolfzell…”Wer aus Eigennutz den ökologischen Umbau der Energieversorgung verhindert, ist für mich ein Staatsfeind.” **

tags: 

Windkraftexperte Wilfried Heck in Darmstadt – keineswegs kontinuierlich Interviewpartner der deutschen Medien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/15/der-energiewende-bluff-energieexperte-wilfried-heck-aus-darmstadt-kurioserweise-keineswegs-unter-den-meistinterviewten-in-presse-radio-und-tv-zum-thema-schon-bemerkt/

http://www.wattenrat.de/2013/09/prof-peter-berthold-und-die-staatsfeinde/

Kaum zu glauben: Ein renommierter Vogelkundler setzt sich über alle
aktuellen Erkenntnise zum Vogelschlag, Fledermaustod, Barotrauma,
Schweinswalschäden, Landschaftszerstörung und Beeinträchtigungen von
Anwohnern hinweg, in einer Zeitung der Energiewirtschaft eines
Unternehmens, das mit Windenergie hohe Profite macht.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/13/deutschlands-wertloses-bundesnaturschutzgesetz-mindestens-200000-fledermause-aus-nordosteuropa-lassen-jedes-jahr-an-deutschen-windradern-ihr-lebenfrankfurter-allgemeine-zeitung-wie-heute-auc/

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“Grüne” Energieerzeugung, “sauberer” Strom. Zerfetzter Uhu unter deutscher Windkraftanlage – Beweis für deren “Umweltfreundlichkeit”? Einfach mal nachschauen, welche deutschen Parteien  im Wahlkampf 2013 das heikle, gefährliche Thema unter den Tisch kehren…Bisher noch keine Stellungnahme zuständiger politischer und wirtschaftlicher Akteure.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/06/23/rio20-2012-welttreffen-der-naturvernichter-oko-zyniker-und-verdranger-mit-prognostizierten-resultaten-zuendegegangen-neoliberale-wirtschaft-siegte-mit-ihrer-strategie-wie-vor-20-jahren-bedrucke/

Greenpeace verzichtet weiterhin auf Protestaktionen gegen deutsche Windkraftwerke, die massenhaft geschützte Tiere töten. 

Greenpeace:  ”Immer wieder wird befürchtet, Windräder würden die Vogelwelt beeinträchtigen. Bis jetzt konnten aber bei den betriebenen Anlagen keine negativen Auswirkungen auf Vögel nachgewiesen werden.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/08/28/massenhafte-vernichtung-theoretisch-streng-geschutzter-fledermause-durch-windkraftwerke-in-deutschland-wattenrat-ostfriesland-zu-uralt-fakten-bestatigt-durch-eine-neue-studie-umweltfreundlichkeit/

Zitat: “Wer aus
Eigennutz den ökologischen Umbau der Energieversorgung verhindert, ist
für mich ein Staatsfeind. […] Deshalb sollten Leute, die Windräder
stören, einfach wegziehen – dorthin, wo keine gebaut werden. Gegen das
Sankt-Florians-Prinzip hilft meiner Meinung nach nur Aufklärung. Wir
müssen den Leuten immer wieder klarmachen, warum wir aus der Atomkraft
aussteigen und wie es um unser Klima steht.” Zitatende. Wer kämpft
denn aus “Eigennutz” gegen die Landschaftszerstörung? Wohin soll man
denn noch ziehen, wenn fast jede Kommune aus Gewerbesteuergründen
einen Windpark haben möchte? Seit wenn ersetzt die unstete Windkraft
Atomkraft? Seit wann verändert Windenergie das Wetter und in Folge das
Klima? War der Herr schon mal an der Küste Ostfrieslands oder
Schleswig-Holsteinst? Prof. Berthold hat noch nicht bemerkt, dass es
sich bei den Erneuerbaren um ein Geschäftsmodell auf Basis des EEG
handelt. Auch diesen Herrn sollte man zwangseinweisen, an einen
Wohnort direkt an nur eine einzige Windkraftanlage. Dann wäre er zwar
dauergenervt, aber von seinen Glaubenssätzen geheilt!

Quelle:
Zeitschrift für die Kunden der EnBW Energie Baden-Württemberg AG
03|13, das magazin, S.07

http://www.enbw.com/media/downloadcenter-konzern/kundenmagazin/enbw-magazin-2013-03.pdf,

Peter Berthold, Professor und Direktor i. R. der Vogelwarte Radolfzell
des Max- Planck-Instituts, ist ein weltweit anerkannter Ornithologe.
In diesem Jahr bekam er für sein Engagement um den Arten- und
Naturschutz den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg. „das
magazin“ hat mit ihm über Windenergie gesprochen.

? Herr Berthold, was halten Sie als Vogelkundler von
Windenergieanlagen?

Ich befürworte sie. Durch eine gute Standortwahl lassen sich die
Risiken für Vögel so stark minimieren, dass wir Ornithologen Windparks
durchaus dulden können. Es gibt in Baden- Württemberg sehr viele
Offenlandgebiete, die sich für die Nutzung von Windkraft eignen – auch
aus Sicht des Vogelschützers. Ich habe 2001 die erste Doktorarbeit in
Europa zum Thema „Gefährden Windräder Vögel“ in Auftrag gegeben. Hier
hat Frank Bergen das Vogelverhalten rund um Windanlagen untersucht.
Das Ergebnis: Tagsüber ändern Vögel ihren Kurs schon gut einen
Kilometer vor der Anlage und fliegen an den Windrädern vorbei. Auch
nachts erkennen Vögel solche Anlagen, vor allem aber fliegen sie da
aus Sicherheitsgründen sowieso höher als tagsüber und damit über die
Anlagen hinweg.
 Leuchttürme oder hohe Häuser mit großen Glasfronten
können für Brut- und Zugvögel weitaus gefährlicher sein.

? Stören Infraschall, Lärm und Schattenwurf die Tierwelt?

Nein. Diese Angst ist unbegründet. Ornithologen untersuchen schon
viele Jahrzehnte sehr sorgfältig mögliche Auswirkungen von Infraschall
und Strahlungen von Sendemasten. Zugvögel haben ein hochsensibles
Navigationssystem und der Auerhahn hat ein äußerst empfindliches
Kommunikationssystem, um nur zwei Beispiele zu nennen. Alle
Untersuchungsergebnisse sagen dasselbe: keinerlei Einfluss!
Infraschall ist häufi g ein Abfallprodukt; er entsteht zum Beispiel
beim Öffnen von Türen, Orgelspielen und auch, wenn ich mit einem Stock
gegen einen Stamm schlage. Infraschall wird nur von ganz wenigen
Tieren für die Kommunikation verwendet, zum Beispiel von Walen. Bei
uns von gar keinem.

? Wie stehen Sie zu Windenergieanlagen im Wald?

Waldgebiete sind natürlich sensibler als Offenlandgebiete, was den
Artenschutz betrifft. Da muss man bei der Standortsuche die Fauna sehr
sorgfältig untersuchen. Eins aber ist klar: Die hohen Anlagen sind im
Wald für Vögel weit weniger gefährlich als die niedrigen.

? Um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen, braucht es Hunderte
von zusätzlichen Windrädern. Was macht das mit unserer Landschaft?

Ich finde, es gibt deutlich häßlichere Dinge: große Ställe mitten in
der Landschaft, Containerlager entlang der Autobahn. Ob wir Windräder
akzeptabel fi nden, ist eine Frage der Einstellung. Wir gewöhnen uns
an eine Veränderung des Landschaftsbildes. Als die Eisenbahn kam,
empfanden die Menschen Schienenstränge und Dampfl oks als
Verschandelung.

? Wir alle befürworten die Energiewende, wollen aber kein Windrad in
unserer Nachbarschaft. Wie passt das zusammen?

Wer aus Eigennutz den ökologischen Umbau der Energieversorgung
verhindert, ist für mich ein Staatsfeind. Er verhindert Dinge, die für
die Zukunft der gesamten Gesellschaft entscheidend sind. Deshalb
sollten Leute, die Windräder stören, einfach wegziehen – dorthin, wo
keine gebaut werden. Gegen das Sankt-Florians-Prinzip hilft meiner
Meinung nach nur Aufklärung. Wir müssen den Leuten immer wieder
klarmachen, warum wir aus der Atomkraft aussteigen und wie es um unser
Klima steht.

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Übermittelt vom Wattenrat® Ost-Friesland
Büro und Koordination: Manfred Knake
D-26427 Esens-Holtgast/Ostfriesland

Tote Fledermaus unter Windkraftanlage, Foto (C): Archiv EGE

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 Foto von Manfred Knake.

Energiewende-Bluff: “Rotmilan von Windkraftanlage getötet”. Lübecker Nachrichten. Noch keine Protestaktionen von Greenpeace gegen Vernichtung streng geschützter Tierarten durch Windkraftwerke. **

tags: http://www.ln-online.de/Lokales/Segeberg/Rotmilan-von-Windkraftanlage-getoetet ”Ein Jammer: Dieser Rotmilan, den Hans Wirth hier in den Händen hält, wurde von der Windkraftanlage im Hintergrund förmlich enthauptet.” Lübecker Nachrichten

 ”Am Wochenende wurde bereits der vierte Rotmilan ein Opfer der Anlagen im Tralauer Windpark.”

Bisher gab es dort offenbar noch keine Protestaktionen von Greenpeace, auch nicht von sogenannten Umweltschutz-Parteien.  Daher wird nun mit Spannung erwartet, ob und wie in den nächsten Tagen Greenpeace und andere Umweltorganisationen vor Ort gegen die Vernichtung von Milanen durch Windkraftwerke protestieren werden. Schließlich ist bestens dokumentiert, daß Rotmilane deutschlandweit zu den am meisten betroffenen Greifvogelarten gehören. Trotz des  theoretisch hohen Schutzstatus waren mitten in den Lebensräumen der Rotmilane solche Industrieanlagen errichtet worden – wo diese stehen, hat vielerorts die Zahl der Milan-Brutpaare deutlich abgenommen – Hinweis auf unchristliche neoliberale Herzenskälte u.a. bei den politisch Verantwortlichen.

Greenpeace:  ”Immer wieder wird befürchtet, Windräder würden die Vogelwelt beeinträchtigen. Bis jetzt konnten aber bei den betriebenen Anlagen keine negativen Auswirkungen auf Vögel nachgewiesen werden.”

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Ausriß. Greenpeace, das durch seine spektakulären Umweltschutzaktionen bekannt ist, hat bisher noch nicht verlauten lassen, ob es jetzt zum Schutz der Rotmilane vor Ort aktiv wird.  

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/09/30/der-energiewende-bluff-fakten-zur-vernichtung-von-vogeln-und-fledermausen-durch-windkraftwerke-und-peter-berthold-professor-und-direktor-ir-der-vogelwarte-radolfzell/

“Wenn die Natur unter die Räder kommt” – Nachrichtenmagazin FOCUS 2013

158.000 Vögel sterben jährlich durch Windräder – als besonders gefährdert gilt der Rote Milan – noch gibt es in Deutschland noch etwa 12.000 Brutpaare.

305.000 Fledermäuse werden pro Jahr getötet – den Säugetieren platzen in der Nähe der Rotoren durch den Luftdruck oft die Lungen.
10.000 Quadratmeter Wald fallen für ein Windrad – für Großanlagen bis in 196 m Höhe werden straßenbreite Transportschneisen in den Forst geschlagen. wenn die Natur unter die Räder kommt

Wenn die Natur unter die Räder kommt – ein erschütternder Bericht in der Focus-Druckausgabe 39/2013, Rubrik Forschung und Technik. “Selbst Naturschutzgebiete sind nicht mehr tabu für Windkraftinvestoren. Seltene Tiere können zwar Autobahnen stoppen, aber für die Energiewende werden sie bedenkenlos geopfert. Doch der Widerstand wächst. Oft stehen Grüne gegen Grüne.”

Auszug: Die Täter fuhren mit schwerer Technik vor: Im Sommer 2013 verschwand der Horst des seltenen Schwarzstorchs im Roßbacher Forst bei Bad Kissigen über Nacht vom Baum. Im matschigen Waldboden fanden Unterstützer des Bayerischen Landesverbandes Vogelschutz noch Reifenspuren eines großen Fahrzeugs…
Weitere Stichwörter: Ein derart rüdes Vorgehen schockiert die meisten Naturfreunde – Manche Touristen, meint die Ministerin, kämen extra in den Wald, um Windräder zu bestaunen. – Ein Großwindrad im Wald bringt bis zu 40.000 Euro Pacht – pro Jahr. Enoch zu Guttenberg, Dirigent,über den exzessiven Ausbau der Windenergie: “Da ist nur eine schädliche Großtechnologie durch die nächste ersetzt worden”. Speziell greift er den BUND an: “Ich sage, der BUND ist käuflich. Ich warte darauf, dass der BUND mich verklagt. Diesen Prozess würde ich gerne führen”. Focus-Druckausgabe 39/2013

(zitiert aus Website von Wilfried Heck)

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Ausriß.  “Windenergieanlagen sind ein Symbol für Umweltfreundlichkeit.” Erika Vauk-Hentzelt und Susanne Ihde

Mauerfall und Anschluß 1990 – was für Natur und Biodiversität der zuvor artenreichen Ex-DDR geplant war. Erreichte Resultate weisen auf Umweltvernichtungsziele. Artenvielfalt und Lebensqualität…”Im Naturschutz brachte die Wende einen Rückfall in die Steinzeit.” Dr. Michael Stubbe, Universität Halle. Entvölkerungspolitik in Natur, Städten und Gemeinden. Was in offizieller Geschichtsschreibung, Gehirnwäsche-Mainstream-Texten alles fehlt. **

tags: afghanistan-ostdeutsche soldatendr. michael stubbeostdeutschland-naturvernichtung nach 1990

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/06/23/rio20-2012-welttreffen-der-naturvernichter-oko-zyniker-und-verdranger-mit-prognostizierten-resultaten-zuendegegangen-neoliberale-wirtschaft-siegte-mit-ihrer-strategie-wie-vor-20-jahren-bedrucke/

Naturvernichtung – Heimatvernichtung.

2014 haben ostdeutsche Naturschutzexperten in Website-Interviews auf die barbarische Artenvernichtung in der Ex-DDR nach Mauerfall und Anschluß 1990, nach der Abschaffung bisheriger Naturschutzgesetze und Umweltvorschriften verwiesen. Besonders effizient wird Naturzerstörung danach mittels Windkraftwerken, Autobahnen und Schnellstraßen, aber auch durch Monokulturen, stark gestiegenen Agrargifteinsatz sowie naturfeindliche Forstwirtschaft betrieben. Als bemerkenswert wird empfunden, daß just in dem besonders betroffenen Bundesland Thüringen die dortige grüne  Partei im Wahlkampf 2014 diese gravierenden Probleme ausklammerte. Amtsträgern in Umweltministerien und Umweltämtern Ostdeutschlands steht eine gute Basis von Vergleichsdaten(Artenbestand vor und nach 1990) zur Verfügung, die indessen kaum an die Öffentlichkeit dringen. Wie die Resultate zeigen, hatten perverse Umweltverbrecher neben Singvögeln auch besonders Greifvögel und die besonders streng geschützten Fledermäuse im Visier: So gibt es in Regionen Thüringens heute nur noch maximal 20 – 30 % des Bestands an Mäusebussarden und Rotmilanen wie 1990. Früher kreisten die beinahe ständig über Dörfern und Städten – vorbei, die Schuldigen sind bestens bekannt.

Noch gravierender ist die Situation für die vom Aussterben bedrohten Fledermäuse. Laut jüngsten Studien, die auf der Tagung “Windkraftanlagen und Fledermäuse in Sachsen-Anhalt”(2014, Roßla, Kelbra, Sittendorf) vorgestellt wurden, werden in Deutschland durch umweltfeindliche Windkraftwerke  jährlich im Durchschnitt 10 bis 12 Fledermäuse pro Anlage vernichtet – pro Jahr insgesamt etwa 200000 landesweit. Indessen wurden u.a. in Baden-Württemberg bis zu 39 vernichtete Fledermäuse pro Windkraftwerk registriert. Dies schaffe für die Population gravierende Probleme – der Einfluß solcher Vernichtung auf die europäische Fledermauspopulation sei riesig. “Unter den Schlagopfern machen migrierende Arten den höchsten Anteil aus…Da die meisten Migrationsrouten europäischer Zugfledermäuse durch Deutschland verlaufen, fällt Deutschland eine zentrale Verantwortung für den Schutz migrierender Fledermäuse zu. Zugfledermäuse unterliegen dem besonderen Schutz der UN-Konvention zum Schutz migrierender Arten, die auch von Deutschland unterzeichnet wurde…Da sublethal verletzte Tiere nicht in die Statistik eingehen, sind die Schlagopferzahlen als unterschätzt zu bewerten.”

Thüringer Artenexperten kritisierten u.a. die Windkraftwerke bei Immenrode, Kirchengel, Braunsroda, Greußen – dort seien getötete Fledermäuse gefunden worden. Bemerkenswert sei, daß Umweltministerien zwar Untersuchungen über Fledermaus-und Vogelvernichtung durch Windkraftwerke realisierten, die Ergebnisse dann aber der Öffentlichkeit verschwiegen würden, unter Verschluß blieben.  Windkraftwerksfirmen müßten nicht einmal Schadenersatz angesichts der verheerenden Vernichtung streng geschützter Arten leisten – die Frage der notwendigen Nachzucht werde nicht einmal diskutiert. 

Daß den meisten Deutschen bekannte Umweltverbrecher entgegen den Bestimmungen der UN-Konvention und des Bundesnaturschutzgesetzes dafür sorgten, daß Windkraftwerke dort errichtet werden, wo theoretisch streng geschützte Fledermäuse vernichtet werden, zeigt deutlich, wie stark sich kriminelle Energie, organisiertes Verbrechen auch im sehr sensiblen Bereich von Natur und Heimat manifestiert – Gesetze und sogar UN-Konventionen defacto außer Kraft gesetzt werden. Per Google-Suche hat man rasch heraus, welche wirtschaftlich und politisch Verantwortlichen entgegen Gesetz und Verfassung nicht entsprechend eingriffen. 

Als “schockierend und naturfeindlich” wurde zudem die Landwirtschaftspolitik Deutschlands und der EU eingestuft. So werde selbst Getreide für die Energiegewinnung genutzt, während u.a. in Afrika ungezählte Menschen verhungerten. Agrarunternehmer gäben zwar solcherart argumentierenden  Naturschutzexperten Recht – antworteten aber stets:”Die Landwirtschaftspolitik ist so ausgerichtet, damit verdiene ich das meiste Geld – also mache ich das so.” Die Orientierung auf Raps-und Getreide-Monokulturen bewirke, daß viele Wildtiere keine Nahrung mehr fänden. Autobahnen schadeten u.a. dem Rotwild, das jahrhundertelang benutzte Routen nicht mehr benutzen könne. Doch die Gewinninteressen der Autoindustrie hätten stets Vorrang. Bemerkenswert sei, daß Deutschlands Jägerschaft, deren Verband immerhin zu den Naturschutzverbänden gerechnet werde,  die Waschbärpopulation trotz des wachsenden Schadens nicht austilge. 

Interessant ist in diesem Kontext, wie sich deutsche Kirchen, deren Geistliche zur “Bewahrung der Schöpfung” stellen – diese stoßen sich, von Ausnahmen abgesehen, nicht einmal an dem von Windkraftwerken ausgehenden Lärm, dem Landschaft großflächig entwertenden weißen und roten Nacht-Blinklicht der Anlagen. 

Windkraftwerke, so die Naturexperten, erzeugten Wärme, was massenhaft Insekten anlocke, die dann vernichtet würden. Nicht zufällig sei in durch Windkraftwerke zerstörten Landschaften eine starke Abnahme der Insektenpopulationen bemerkbar.  

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/13/deutschlands-wertloses-bundesnaturschutzgesetz-mindestens-200000-fledermause-aus-nordosteuropa-lassen-jedes-jahr-an-deutschen-windradern-ihr-lebenfrankfurter-allgemeine-zeitung-wie-heute-auc/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/11/im-naturschutz-brachte-die-wende-einen-ruckfall-in-die-steinzeit-dr-michael-stubbe-universitat-halle-wende-ziele-wende-resultate-in-der-natur/

Hintergrund 2013:

Wie auch aus den Untersuchungen befragter Thüringer Artenexperten  klar hervorgeht, begann nach dem Anschluß von 1990 nicht nur die überall sichtbare, statistisch gut belegte Entvölkerungspolitik mit ihren vorausgesagten wirtschaftlichen und soziokulturellen Folgen, sondern auch ein regelrechter Angriff auf die Artenvielfalt in Ostdeutschland. Gegenüber der Website nannten die Artenexperten 2013 zahlreiche besonders stark von Bestandsrückgang betroffene Arten, darunter Feldlerche, Feldsperling, Stieglitz, Buchfink, Star, Rabenvögel, Rebhuhn, Feldschwirl, Rotmilan, Goldammer, Gimpel, Mauersegler. “Man muß sich dagegen wehren, protestieren, in die Amtsstuben reingehen.” Auffällig sei der seit 1990 in Ostdeutschland in der Landschaft erreichte Nahrungsmangel für Vögel – weil die Vielfalt der Insektenarten ebenfalls massiv attackiert worden sei, nunmehr überall Insekten fehlten. “Die Rebhühner sind überwiegend verschwunden – für die ist es fast zu spät.” Durch die “Feinerschließung” des Waldes diene dieser nicht mehr als Fluchtmöglichkeit für viele Tiere, sei der Freizeitdruck auf den Wald enorm gestiegen. Artenfeindlich wirke sich auch die seit 1990 völlig veränderte forstliche Wirtschaftsweise aus, hieß es. Holzbestände würden das ganze Jahr über abgebaut, ungezählte alte Bäume, in denen sich Fledermausquartiere befinden, fielen dieser neuen Wirtschaftsweise zum Opfer. 

Als bemerkenswert wird hervorgehoben, daß zu den Methoden der Naturvernichtung auch die Zerstörung der Feldraine zählt, obwohl diese gewöhnlich Gemeindebesitz seien, Landwirtschaftsbetriebe also gar kein Recht dazu hätten, “auf den Feldrainen alles Leben radikal zu zerstören”. “Es gibt heute Dörfer, die kaum noch Schwalben haben.””Die Goldammer war in Ostdeutschland überall ein absoluter Charaktervogel der Landschaft – wenn man heute noch eine antrifft, hat man Glück. In manchen Orten, Städten gibt es gar keine mehr.”Als sehr effiziente Artenvernichtungsmethode wird der nach 1990 sehr stark erhöhte Gifteinsatz in der Landschaft genannt. “Alle Kulturen werden heute während des Jahres mehrmals begiftet. Der Feldboden ist bei Getreide, Rüben oder Mais regelrecht totgespritzt, werden sämtliche Wildkräuter radikal vernichtet. Indessen binden sich an ein einziges Wildkraut 17 Insektenarten.” “Die Feldlerche war überall in Ostdeutschland anzutreffen  – heute gibt es ostdeutsche Regionen, darunter in Thüringen, wo keine mehr existiert.”

Interessanterweise hatte noch 2001 das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in einer Pressemitteilung eingeräumt, daß die ostdeutsche Agrarlandschaft immer noch eine höhere Biotop-und Artenvielfalt als die westdeutsche  besitze.  In Bezug auf Westdeutschland war von “arten-und individuenarmen westdeutschen Verhältnissen” die Rede. Nunmehr sei indessen eine “Angleichung” Ostdeutschlands an dieses in Westdeutschland bereits erreichte niedrigere Artenvielfalt-Niveau zu beobachten. Natürlich wäre nach 1990 auch möglich gewesen, nach 1990 in Ostdeutschland den Ist-Stand der Arten-und Biotopvielfalt beizubehalten, den Ostdeutschen ihren Naturreichtum zu lassen. Wie die erreichten Resultate zeigen, war dies indessen nicht beabsichtigt. Nicht zufällig traf daher Dr. Michael Stubbe, Zoologe und international anerkannter Umweltexperte von der Universität Halle die Einschätzung:”Im Naturschutz brachte die Wende einen Rückfall in die Steinzeit.”

 ”Jedes Jahr bemerke ich, daß in der Natur weitere Arten fehlen – das ist verheerend”, sagt Dr. Michael Stubbe im Website-Exklusivinterview. „Für ganze Tiergruppen gibt es in Deutschland keinen einzigen Experten mehr.”

 ”Die Studenten haben kaum noch Artenkenntnisvermittlung an Universitäten und Hochschulen. Bestimmungsübungen sind auf ein Minimum zusammengeschrumpft, ebenso Exkursionen. Früher gab es ein riesiges Angebot und zudem klare Richtlinien zur Teilnahme der Studenten an solchen Exkursionen in die Natur. Das ist alles zu einer Lappalie zusammengeschrumpft.”Heißt dies, daß immer weniger bemerkt wird, welche gravierenden Veränderungen sich in unserer Natur vollziehen?„Ja. In den Naturschutzverbänden sehen wir enorme Überalterung, junge Leute stoßen kaum noch hinzu. Das war unser großes Verdienst – daß wir fast jedes Jahr eine nationale, internationale Konferenz veranstaltet haben, um für die vielen ehrenamtlichen, freiwilligen Freizeitforscher die Weiterbildung zu ermöglichen, ihnen die Chance zu geben, Ergebnisse zu präsentieren und zu publizieren.

-Windkraftproblematik-

Nach wie vor beschäftigt uns die Windkraftproblematik, die Situation der Eulen und Greifvögel, die Fragmentierung der Landschaft, die Verkehrszerschneidung durch Straßen und Bahnstrecken. Ein besonderes Problem bilden Windkraftwerke im Harzvorland. Der Harz mit seinen Waldinseln stellt die wichtigsten Brutgebiete des Rotmilans, die jedoch jetzt von einem dichten Netz von Windkraftanlagen umstellt sind. Inzwischen stehen  an fast allen für den Naturschutz sehr bedeutenden Waldinseln Windkraftwerke – sogar am Hakel, dem wichtigsten Waldgebiet. Es handelt sich schließlich um das Hauptverbreitungsgebiet dieser in Deutschland an erster Stelle zu schützenden Art. 60 Prozent der Rotmilanbruten entfallen auf Deutschland, konzentriert vor allem auf Sachsen-Anhalt. Doch die Lage ist  verheerend. Zwischen den einzelnen Waldinseln gibt es Populationsaustausch, müssen die Rotmilane daher zwischen den Windkraftwerken hindurchfliegen. Zugunsten dieser Windanlagen werden getürkte Gutachten „erstellt”, wobei man unsere Erkenntnisse und Erfahrungen komplett fehlinterpretiert. Da heißt es dann, die Windkraftwerke hätten keinerlei negativen Einfluß auf die Bruten des Rotmilans. In Wahrheit erleidet die Art einen drastischen Niedergang, steht der Rotmilan bei den Windkraftopfern an allererster Stelle. Immerhin ein geschützer Vogel, für den Deutschland in Europa die höchste Verantwortung trägt. Das muß man sich einfach klarmachen!  Wir Naturschützer haben für echten Artenschutz gekämpft, mit Resolutionen, persönlichen Eingaben. Indessen werden diese vom Tisch gefegt, kein Einwand wird akzeptiert. Ich haben der zuständigen Umweltministerin Sachsen-Anhalts die verheerende Situation des Rotmilan geschildert – ich kann mein Lebenswerk wegwerfen. Unser Expertenwissen ist präsent, wird in allen Fachbüchern Europas zitiert – doch die Windkraftindustrie macht, was sie will. Dabei hat Windkraft nach meiner Auffassung überhaupt keine Zukunft. Windkraft bedeutet den Tod für viele Arten, macht die Landschaften häßlich. Besonders bemerkenswert ist, daß gerade strenggeschützte Fledermäuse durch Windkraftwerken in großer Zahl getötet werden. Dies ist längst auch in den USA durch Fakten belegt. Im Zoologischen Institut der Universität Halle bekommen wir alle Totfunde aus Sachsen-Anhalt – eine niederschmetternde Situation. In Bezug auf Windkraftwerke ist das EU-Recht eindeutig: Wenn es eine Zustandsänderung geben würde, die erheblich in die Biodiversität eingreift, darf das Bauwerk nicht realisiert werden. Das trifft auf alle Windkraftwerke des Harzvorlandes zu. Dort dürfte kein einziges Windrad stehen – nicht eines! Alle sind gesetzwidrig. Weil überall dort Rotmilane im Aktionsraum und im Aktionsradius zu Hause sind. Wir haben Resolutionen für den Schutz des Rotmilans im nördlichen Harzvorland verfaßt, Gerichtsurteile zitiert, die den Bau von Windturbinen untersagen. Etwa 60 Prozent der Windkraftwerke Europas stehen in Deutschland – Herr Trittin brüstet sich sogar damit. Dabei ist es keineswegs eine Energie der Zukunft. Ich hoffe, daß wir von dieser Landschaftsverschandelung wieder befreit werden.

-Politikmachenschaften heute, Gefälligkeitsgutachten-

Als ausgerechnet am Hakel Windkraftwerke errichtet werden sollten, habe ich mir beim zuständigen Amt das Umweltverträglichkeitsgutachten angesehen: Und siehe da, zu meiner größten Überraschung ist eine Karte vom Hakel abgedruckt, in der exakt alle Greifvogelhorste eingezeichnet sind. Es handelte sich um Daten von uns, um eine Karte, die von uns an die Obere Naturschutzbehörde übergeben worden war – alles natürlich unter dem Siegel der Vertraulichkeit,  im Interesse des Artenschutzes. Doch just diese Behörde hat unsere Daten, diese Karte ohne unsere Wissen ausgerechnet einem Windkraft-Gutachter herausgegeben. Mit dem Ergebnis, daß dessen Gutachten genau das Gegenteil von dem zum Ausdruck bringt, was wir dargestellt und mit Fakten bewiesen haben. So wird heute Politik gemacht – und so werden heute Gefälligkeitsgutachten erstellt. Denn wenn der Gutachter sich gegen den Bau von Windkraftwerken wenden würde, bekäme er von der betreffenden Firma keinen Auftrag mehr. Er hat die betreffende vertrauliche Karte in fünf Pro-Windkraft-Gutachten verarbeitet, also unsere Ergebnisse verkauft. Zu hohem Profit, ohne Autorenrechte zu respektieren. All dies ist unglaublich, ein Skandal sondergleichen. -Gravierende Landschaftsveränderungen, hoher Gifteinsatz-

 Beim Rückgang der Rotmilane sind Windkraftwerke eine wichtige Ursache – der Hauptfaktor ist jedoch die gesamte Landschaftsveränderung, die veränderte Landnutzung nach der politischen Wende. Von den einst 30 Kulturpflanzen sind gerade 5 übriggeblieben. Wintergetreide wird auffällig stark angebaut, bei Raps beträgt der Zuwachs etwa 300 Prozent. Dies heißt, daß Mitte Mai die Landschaft zu 80 Prozent versiegelt ist. Selbst wenn Nahrung vorhanden wäre, können die Greifvögel sie nicht finden, erreichen. Ich beobachte das sehr intensiv. Zudem werden auch Mäuse mit Agrargiften großflächig bekämpft – was zu massivem Nahrungsmangel führt. Die Greifvögel sind deshalb gezwungen, Regenwürmer zu fressen, weil es diese bis auf weiteres noch gibt. Würmer sind natürlich keine Nahrungsart, mit der Greifvögel ihre Bruten hochbekommen. Wegen der versiegelten Landschaft sind die Wege zum Horst enorm geworden, müssen Greifvögel bis zu 20 Kilometer zurücklegen. Daher fallen Greifvogeljunge vor Hunger vom Horst. Früher gab es für den Nachwuchs einen reich gedeckten Tisch – fanden wir Reste von Hamstern, Maulwürfen und Mäusen. Heute finden wir nur selten einmal einen Nahrungsrest. Entsprechend stark ist die Reproduktionsrate gesunken, registrieren wir viele Horste mit nur einem einzigen Jungvogel – und zudem viele völlig leere Horste. Der Rotmilan ist nach der Wende um etwa fünfzig Prozent zurückgegangen. Selbst von den Brutbeständen in der offenen Landschaft ist nur noch etwa die Hälfte übriggeblieben. Zusätzlich verheerend wirkt sich derzeit die enorme Verbreitung des Waschbären aus, der in die Horste hinaufsteigt, sie als Lager nutzt. Entsetzlich betroffen sind selbst Arten wie der Graureiher. Dennoch gibt es militante Tierschützer, die sich für Waschbären einsetzen. Dabei sind diese sogar Träger eines sehr gefährlichen Nematoden, der ähnlich wie der Fuchsbandwurm in die inneren Organe des Menschen eindringt.”

War die Artenvielfalt in der DDR höher als in Westdeutschland?

„Jedes Jahr bemerke ich, daß in der Natur weitere Arten fehlen – das ist verheerend! Wir haben als Kinder noch riesige Maikäferschwärme erlebt, Maikäfer dienten sogar als Schweinefutter. Wenn man dies heute berichtet, wird es für Jägerlatein gehalten, erscheint unvorstellbar. Man muß hundertprozentig davon ausgehen, daß der Agrargifteinsatz nach der politischen Wende deutlich erhöht wurde. Insektizide beispielsweise wurden in der DDR relativ wenig eingesetzt – nach der Wende wurden sie über Ostdeutschland geradezu lawinenartig herübergewälzt. Allein in den Agrarregionen der DDR war die Biodiversität, in erster Linie die Bodenfauna, etwa zehnfach höher als auf westdeutschen Gefilden – dazu existieren wissenschaftliche Untersuchungen.  Nach der Wende haben sich innerhalb weniger Jahre spürbare Veränderungen vollzogen. Früher gab es  selbst nachts eine vielfältige Insektenwelt zu beobachten, Nachtschmetterlinge und Käfer der verschiedensten Gattungen – das ist heute fast alles weg! Bei Exkursionen mit Studenten freue ich mich geradezu, wenn ich denen mal einen Tagfalter zeigen kann.

Das ist verheerend! Zwar wird viel von Biodiversität gesprochen, auch von der Regierung – doch ist das alles Schall und Rauch, wenn man zu solchen Konzeptionen nicht die nötigen Mittel bereitstellt. Solange man nur von Biodiversität redet, wird nichts bewegt. Es gibt bei den Arten einige positive Beispiele – Biber, Adlerarten, Kraniche – das sind alles Gallionsfiguren des ostdeutschen Naturschutzes wohlgemerkt. Was häufig vergessen wird. Als die Wende kam, erinnere ich mich an Zeitungsartikel, wo von westlicher Seite geschrieben wurde, man müsse endlich etwas für den Elbebiber tun. Dabei war der Elbebiber eine Art Paradepferd des Naturschutzes der ostdeutschen ehrenamtlichen Biberschützer! Da war keine Hilfe von woanders nötig! Das alles wird sehr schnell vergessen.”Und was ist mit den Vogelarten, wie Spatz, Star und Feldlerche, die früher geradezu massenhaft vorkamen?„Nehmen wir das Beispiel der Feldlerche, die pro Jahr gewöhnlich zweimal brütet. Das erste Gelege findet man Ende April, Anfang Mai. Ist es in einem Rapsschlag, der Mitte Mai blüht, geht die Brut absolut verloren. Rapsfelder sind für Vögel sterile Einheiten. Die Lerche kommt durch den Rapsdschungel schlichtweg nicht mehr bis zur Brut. Raps ist ein Farbtupfer in der Landschaft, aber biologisch tot, zudem stark mit Agrargiften gespritzt. Wenn man durch die Weinberge des Rheinlandes fährt, sieht man eine gewachsene Kulturlandschaft. Aber wo ist da Biodiversität? Über die Weinberge gehen riesige Spritzgänge drüber – die Bodenfauna ist daher gleich null, die Vogelfauna auf ein Minimum reduziert. Ein anderes großes Problem ist für uns die Forstwirtschaft. Da wird Raubbau par excellence betrieben, wenngleich jeder Forstwirt dies abstreitet. Selbst im Hakel, höchstem europäischen Schutzgut, wird Holz nach Strich und Faden eingeschlagen, werden sogar Rückeschneisen eingerichtet. Rücksicht auf Greifvogelhorste nimmt dort niemand. Wenn man in der Nähe eines Horsts Bäume schlägt, wird das Öko-Schema der dortigen Brutart empfindlich gestört. Das ist wie ein Haus ohne Türen und Fenster – da will niemand wohnen! Der Greifvogel flieht aus dem Gebiet, das Revier verwaist.

Problematisch sind auch die Telekom-Bauwerke in der Landschaft. Die elektromagnetischen Wellen riesiger Funktürme wirken auf die Tierwelt – nur wird das so gut wie nicht untersucht. Am Hakel verringerten sich nach einem neuen Funkmast die Greifvogelbruten in der Nähe drastisch. Indizien sind vorhanden – also müßten sich Feldforscher mit Physikern zusammentun, Großexperimente starten, alles im Interesse der Biodiversität. Doch Forschungsgelder gibt es dafür eben nicht. Die Nachwende-Artenrückgänge lassen sich wegen fehlender Studien häufig nicht genau prozentual beziffern. Deutschland wird in der EU immer als Naturschutz-Musterknabe hingestellt – ist aber in Wahrheit eine Null. In Sachsen-Anhalt wurden nach 2000 alle biologischen Stationen eingeschmolzen, die Mitarbeiter auf Biosphärenreservate und Großschutzgebiete verteilt. Dadurch ist die Betreuung vieler kleiner Naturschutzgebiete völlig weggefallen, Denn dies hatten diese biologischen Stationen sehr gut gemanagt! Sogar der Hakel wird nun nicht mehr betreut – von staatlicher Seite!Gibt es Nachwende-Artenrückgänge, die wirklich jedem Durchschnittsbürger auffallen müßten?„Natürlich – der Kuckuck ist ein treffendes Beispiel. Vor der Wende hörte man im Hakel oder in einer Flußaue vier Kuckucke gleichzeitig – heute freut man sich schon, wenigstens einen einzigen Kuckuck innerhalb einer Woche zu hören. Das kann man nach der Wende jeden fragen: Wie oft hast du in diesem Jahr den Kuckuck gehört?  In Ministerien befassen sich ganze Stäbe mit dem sogenannten Umweltbarometer, gegen das ich von Anfang an protestiert habe. Für mich handelt es sich da um ein Lügengebäude, einen Papiertiger, ein Hirngespinst. Doch es ist von der Politik gewollt, um sich damit zu brüsten. Doch zu Erfolgen  in der Artenvielfalt, von Ausnahmen abgesehen, wird man durch jenes Umweltbarometer nicht kommen. Denn es wurden viel zu wenige Indikatorarten festgelegt.  Da wird Pseudowissenschaft betrieben, weiter nichts. Breitenarbeit zur Weiterbildung der vielen ehrenamtlichen Naturschützer und Freizeitforscher war in vielen Jahren unser Hauptverdienst. Wir haben das nach der Wende systematisch weitergeführt, bis heute. Anfangs wurde das sogar vom Bundesamt für Naturschutz gefördert, dann aber nach Ablauf der Förderphase als Nonsens und unwichtig für den Naturschutz hingestellt. Später lobte man aber auf einmal wieder unser Greifvogel-Monitor-System. Da möchte man den Verantwortlichen zurufen. Was seid ihr für armselige Leute! Wenn man heute Arbeiten, Bücher über bestimmte Arten schreibt, wird die gesamte ostdeutsche Literatur zum Thema negiert, die existiert dann einfach nicht. Aus den Basisstudien findet sich fast kein Zitat – das fällt natürlich sofort auf. Hier haben wir zudem einen Hinweis auf die Verarmung der Ausbildung. Die jungen Leute lernen heute nicht mehr, wie man Literatur recherchiert – da wird nur auf dem Internet-Klavier geklimpert. Die harte, konzentrierte Suche nach den Primärdaten-Informationen, wie wir das noch praktizierten, verschwindet immer mehr.” 

Die andere Beziehung der Ostdeutschen zum Leben, zur Natur  hat 2013 zu viel beachteten Einschätzungen zum Verhältnis von Westdeutschen und Ostdeutschen geführt. So schrieb der “Spiegel”: “Die Wiedervereinigung ist lange her – aber zwischen West-und Ostdeutschen herrscht eine große Fremdheit.” “Manchmal hat man den Eindruck, Ost-und Westdeutsche werden sich immer fremder.” Diese Bewertungen haben auch in ostdeutschen Medien zu einem bemerkenswerten Echo geführt. 

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert aus einer Schülerumfrage, derzufolge es der Umwelt in der DDR besser gegangen sei als in der Bundesrepublik.  

Historisch interessant ist, daß politische Hauptakteure nach 1989/90 der ostdeutschen Bevölkerung keineswegs ankündigten, welche Ziele in Bezug auf Bevölkerungsentwicklung und biologische Vielfalt, Naturschutz tatsächlich verfolgt werden. Beeindruckende, statistisch gut belegte Resultate liegen 2013 nunmehr vor – zudem ein bemerkenswerter Erfahrungsschatz mit sogenannten westdeutschen Umwelt-Gruppierungen, darunter der sogenannten Öko-Partei “Die Grünen”. Gemäß deren Versprechen hätten Artenbestände und Artenvielfalt nach 1990 in Ostdeutschland deutlich zunehmen müssen – indessen geschah, von Ausnahmen abgesehen, das Gegenteil. 

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Ausriß,  nach 1990 angewendete Methoden zur Vernichtung der Feldhasen. 

Rebhuhn: “…kann man heute ohne Übertreibung von einer Vernichtung der Art sprechen.” (Mitteldeutsche Zeitung)

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Ausriß, Mitteldeutsche Zeitung.

Wilhelm Roth, Heiligenstadt:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/09/13/deutschlands-naturschutzaktivisten-wilhelm-roth-aus-heiligenstadt/

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 11. Oktober 2012 um 17:33 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Naturschutz, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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