Die Banditen, nicht wenige mit NATO-Heereswaffen selbst deutscher Marken ausgerüstet, sind Herren über Leben und Tod, halten ein neofeudales Schreckensregime aufrecht, verhängen Ausgangssperren, Staat und Eliten schauen zu: Eine junge Frau aus Jacarezinho wird verdächtigt, der Polizei Informationen zu liefern – man hackt sie zur Abschreckung in Stücke, eine andere Frau wird auf ähnliche Weise liquidiert.(Hintergrundtext)
Fotoserie über Brasiliens Realitäten: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Gewaltkultur und Psyche: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/12/gewalt-und-psyche-in-brasilien-uber-650000-bewohner-sao-paulos-mental-gestort/
Privilegiertenghettos als Gesellschaftsmodell: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/02/brasiliens-privilegiertenghettos-als-gesellschaftsmodell/
Hintergrund von 2004 – von damals bis heute hatten die Banditenkommandos voellig freie Hand:
Bauhaus und Banditen
Österreichischer Diplomat: Slumprojekt in Rio von Drogenbossen kontrolliert, Slumbewohner deren Geiseln
Europäische Institutionen und NGO drücken sich gewöhnlich um das Eingeständnis, daß ihre Projekte in Rio de Janeiro und anderen brasilianischen Millionenstädten das Okay der Banditenmilizen des global vernetzten organisierten Verbrechens brauchen, man zu den hochgerüsteten Gangsterkommandos notgedrungen ständigen Kontakt hält. Spender, Sponsoren könnten unangenehme Fragen stellen – auch an jene mit Menschenrechtsfragen befaßten Politiker, die ebenfalls lieber schweigen. Mit dem österreichischen Generalkonsul in Rio, Rudolf Lenhart, hat jetzt zum ersten Mal ein ausländischer Diplomat auf diese unbequeme, auch von deutschen Medien gerne unterschlagene Tatsache der Banditenherrschaft, des Banditenterrors hingewiesen. Anläßlich der Einweihung eines vierstöckigen Medien-und Kulturzentrums, das die Bauhaus-Stiftung in Dessau entworfen hatte, bestätigte Lenhart, daß in Jacarezinho Jugendliche mit Maschinenpistolen patrouillieren, massiv harte Drogen verkaufen, sogar direkt vor dem neuen Gebäude. Alles auch von der Lula-Regierung hingenommen.
Warum, so könnten Deutsche und Österreicher fragen, garantiert der brasilianische Staat nicht Sicherheit, Demokratie, Menschenrechte der meist dunkelhäutigen Slumbewohner, postiert beispielsweise Polizeibeamte, Militär vor dem Medien-und Kulturzentrum, bricht nicht generell die Parallelmacht der Verbrechersyndikate? Mit Mpis bewaffnete schießwütige Drogengangster-Kommandos vor Kultureinrichtungen in Deutschland oder Österreich – man stelle sich dies einmal vor.
Generalkonsul Lenhart erläutert, wie aus seiner Sicht die Abstimmung mit den Banditenmilizen funktioniert. “Es gibt eine Favelagemeinschaft, die praktisch wie ein Gemeinderat fungiert – sie muß die Verbindungen, leider ist es so, zu den Drogenbanden herstellen und die Genehmigung für alle Arbeiten da drinnen einholen.“ Helena Horn, Kuratorin für internationale Kunstausstellungen in Berlin:“Die Stadt Rio de Janeiro ist auf die Zustimmung der einzelnen Bewohner und ihrer Selbstverwaltung, sowie anderer Interessengruppen, zu denen in Jacarezinho auch kriminelle Banden zählen, angewiesen.“ Generalkonsul Lenhart:“Und diese Drogenbanden stellen vielleicht sechs Prozent dieser Favelabevölkerung dar.“
Das hieße für Jacarezinho – immerhin rund sechstausend teils mit nordamerikanischen, deutschen, österreichischen Maschinenpistolen, selbst Handgranaten ausgerüstete Gangster – eine kleine Armee, allein in dieser Favela von Rio. Bei rund zwei Millionen Favela-Bewohnern der Zuckerhutmetropole – etwa hundertzwanzigtausend Banditen. In einem Land mit zwanzig Millionen Waffen aller Kaliber in Privat – bzw. Gangsterhand, selbst laut amtlichen Schätzungen.
„Der Rest der Bewohner von Jacarezinho“, so Generalkonsul Lenhart, „sind anständige Leute – in einer Art Geiselhaft dieser Drogenbanden. Es ist Tatsache, daß diese Drogenbanden da drinnen das Sagen haben, daß eigentlich in der Favela keine staatliche Macht existiert. Drogenbosse, Drogenbanden gibt es in allen Favelas von Rio. Leider muß man sagen, daß oft die Polizei, vorsichtig ausgedrückt, mit den Drogenbanden gemeinsames Spiel macht. Denn die Polizisten leben ja in dieser Szene, sind oft selbst Bewohner von Armenvierteln, müssen sich dort, wie man so schön sagt, arrangieren.“
Der Diplomat hat angesichts dieser Rahmenbedingungen keine Illusionen über mögliche Wirkungen des Medien-und Informationszentrums:“Der Versuch mit dieser Kultureinrichtung ist sozusagen ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein. Man muß versuchen, dieser Bevölkerung dort zu helfen, ihr zeigen, daß man sie nicht einfach diesen Drogenbanden überläßt. Man muß dieser Jugend Alternativen bieten. Falls nichts geschieht, werden die jungen Leute, die von kleinauf diese Drogenbanden sehen, in dieses Milieu abwandern.“
Lenhart weist auf persönliche Initiativen: „Die Idee, eine Favela von innen her auf baulichem und kulturellem Gebiet lebenswert zu machen, finde ich phantastisch, habe mich daran beteiligt. Habe österreichische Künstler in Jacarezinho auftreten lassen – drinnen in der Favela gab es das erste Klavierkonzert einer österreichischen Pianistin. Sehr viele Jugendliche hörten zu – und wenn man nur einige dazu bringt, ihr Leben anders zu gestalten, nicht zu einer Drogenbande zu gehen, sondern vielleicht Klavierspielen zu lernen, eine Videoausbildung zu machen, hat man vielleicht einen kleinen Schritt in die Zukunft getan. Die Stadtverwaltung und ich haben erreicht, daß sich die Elektronik-Messe Ars Electronica für das Projekt interessiert, künftig in dem bislang noch leeren Gebäude Kurse abgehalten werden. Jugendliche aus der Favela sollen eine lokale Fernsehstation aufbauen, sollen dort Videos produzieren, die dann eventuell auch in Österreich gezeigt werden. Denn in Jacarezinho hat man derzeit noch nicht viel Kontakt mit dieser elektronischen Welt, mit dem Computer. Zudem beteilige ich mich an einem Projekt der Angestellten des österreichischen Außenministeriums, bezahle drei Jugendlichen die Computerausbildung – sie werden daraufhin andere junge Leute der Favela unterrichten.
Ein richtiges Rezept zur Lösung des Favelaproblems ist aber bisher nicht gefunden worden.“Der Diplomat wendet sich dagegen, Rio de Janeiro immer nur auf die berühmten Strandviertel zu reduzieren, den weit größeren Rest des Stadtgebiets mit seinen Miserezonen aber auszuklammern auszublenden. „Man sollte in Österreich nicht sagen, was geht uns das an – wir fahren nur nach Rio, um an der Copacabana spazierenzugehen. Man sollte auch in weit entfernten Ländern beim Lösen von Problemen mithelfen – damit man diese nicht irgendwann einmal vor der eigenen Türe findet…“
Lektüre: Klaus Hart „Würde ich die Realität so schildern, wie sie ist, könnte man das gar nicht publizieren.“ Vom Alltag in brasilianischen Favelas In: FavelaMetropolis Berichte und Projekte aus Rio de Janeiro und Sao Paulo, August 2004, 175 Seiten, Birkhäuser-Verlag für Architektur, Basel – Boston – Berlin Hg. Elisabeth Blum, Peter Neitzke
Bauhaus am Zuckerhut
Stiftung weiht in Rio-Slum ein Medien
-und Kulturzentrum ein
Eine bizarre Situation: Drinnen im vierstöckigen „Nucleus“ spricht Bauhaus-Direktor Omar Akbar zu hunderten Slumkids, die euphorisch kreischen und jubeln – direkt davor auf dem Platz vor der großen Glasfront stehen jugendliche Banditen, die Mpi lässig umgehängt und verkaufen massiv harte Drogen. Kurz vor der Einweihung Anfang Juli durch Akbar und Politiker der Präfektur wird unweit ein fünfjähriger Junge durch eine verirrte Kugel getötet, ein anderes Familienmitglied schwer verwundet. Die Festivität wird dadurch nicht im geringsten überschattet – eine Sambaband spielt auf, lachende Gesichter allerorten. Mit welcher Begeisterung die Kinder der Favela Jacarezinho den Nucleus, und besonders dessen Internetcafè regelrecht stürmen, ist beinahe unbeschreiblich. Daß auch Jacarezinho von Banditenmilizen beherrscht wird – toleriert, hingenommen von den Autoritäten, offiziellen Menschenrechtsbeauftragten der Lula-Regierung – na und? Erschreckend für intellektuelle Schöngeister aus Europa, mit sozialromantischen Ideen über Brasilien – völlig normal für Kinder, Erwachsene in Jacarezinho, alles soziokulturell verwurzelt. „Wir verstehen uns gut mit den Banditen“, sagt ein Bewohnervertreter, „die wollen ja auch, daß es mit der Favela voran geht – die haben ja auch Kinder und wollen daher soziale Projekte.“ Omar Akbar wundern solche Äußerungen nicht. „An solchen Orten finden wir grenzenlose Widersprüchlichkeit, eine gefährliche Dramatik, mit der sich niemand beschäftigt“, so der in Afghanistan geborene, in Deutschland aufgewachsene Bauhaus-Direktor, „ein allgemeines Phänomen.“
Die Banditen, nicht wenige mit NATO-Heereswaffen selbst deutscher Marken ausgerüstet, sind Herren über Leben und Tod, halten ein neofeudales Schreckensregime aufrecht, verhängen Ausgangssperren, Staat und Eliten schauen zu: Eine junge Frau aus Jacarezinho wird verdächtigt, der Polizei Informationen zu liefern – man hackt sie zur Abschreckung in Stücke, eine andere Frau wird auf ähnliche Weise liquidiert. Die Favela-Bewohner sind Geiseln der Banditen des global vernetzten organisierten Verbrechens – die brasilianischen Bauhaus-Mitarbeiter, die Stadtverwaltung müssen mit den Gangsterbossen verhandeln, brauchen deren Okay für sämtliche Projekte. Ein ethisch-moralisch sehr heikles Problem, auch für ausländische Sozial-NGOs. Akbars Stiftung – immerhin getragen vom Bund, dem Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Dessau. „Das Bauhaus hatte mit der Drogenmafia direkt nichts zu tun – sämtliche lokalen Kontakte wurden von den Kollegen Rios, der Stadtverwaltung aufgenommen.“
Für Jacarezinho in der Zehn-Millionen-Stadt Rio hat Bauhaus auf Einladung der Präfektur seit 2000 das Modellprojekt Celula Urbana, städtische Zelle, entworfen. Die Grundidee auch der folgenden Bauhaus-Projekte – Slumbewohner aus ihrer Isolation befreien, sie in das städtische Leben integrieren, Armuts-und Elendszonen Rios aufwerten. Denn Jacarezinho mit rund hunderttausend Bewohnern liegt fern der berühmten Strandstadtteile Copacabana und Ipanema in der sogenannten Faixa de Gaza, Rios Gazastreifen, einer großen Favela-Region: Gestank, Enge, Ratten, Matsch und Müll – buntes, exotisches Menschengewimmel in Gassenlabyrinthen mit Bretterbuden, Backsteinkaten, sogar zweistöckigen Häusern, ähnlich Kalkutta oder Nairobi. Alles provisorisch und illegal, gegen jegliche Bauvorschriften errichtet. Täglich Schießereien, Feuergefechte zwischen rivalisierenden Banditenmilizen, zudem Schußwechsel mit der Polizei. In Brasilien werden jährlich über 45000 Menschen getötet – laut UNO mehr als im Irakkrieg.
Der kastenförmige Nucleus – mitten in einem nach Bauhausentwürfen bereits teilweise entkernten, sanierten Modellbereich von Jacarezinho – soll kultureller Treffpunkt von Jacarezinho werden. Gedacht ist an Kurse für Medientechniker und Fotografen, an Konzerte und sogar Ballett.Gleich neben dem Nucleus sollen nach Bauhausideen ein neuer Favelaeingang mit Fußgängerbrücke, ein Internationales Zentrum für Projekte in Armutsgebieten entstehen – außerdem Werkstätten für Mode und Design. Laut Bauhausdirektor Akbar fehlen dafür aber noch das Okay der Stadtverwaltung und die nötigen Gelder. “Ich wäre froh, wenn dieses Projekt 2010 beendet wäre, ein relativ mühseliges Unterfangen. Was wir gemacht haben, war letztlich ein traditioneller Eingriff – Teilsanierung, Entkernung, Neubau sozialer Infrastruktur. Wir haben einen Modellbereich aus dem Favela-Kontext herausgeschält. Unsere Position ist – diese Orte nicht abreißen – denn inzwischen bestehen viele Metropolen der Welt bis zu fünfzig Prozent aus solchen Quartieren. Die muß man zu echten Stadtvierteln umgestalten. Wo immer man auf der Welt mit der Stadt, der Politik zusammenarbeitet, kann man natürlich auch mißbraucht werden.“ Denn Akbar sieht das Risiko, mit dem Bauhaus-Projekt ungewollt an Sozialkosmetik, „Schönheitsreparaturen“ teilzunehmen. Überall auf der Welt sei die Ignoranz der Politik in Bezug auf städtische Problemgebiete massiv, gebe es für derartige Slumprojekte lediglich sehr schwache, kleine Lobbygruppen – belächelt von den Eliten, den Wohlhabenden.“ Brasilienweit wachsen die Slums rascher denn je, in Städten wie Rio und Sao Paulo um mehr als zehn Prozent jährlich. Wächst die arme, verelendete Bevölkerung pro Jahr um über vier Prozent.
Mit dem Jacarezinho-Projekt begann Bauhaus im Frühjahr 2000:“Der fremde Blick ist manchmal gut, und sogar, daß man die Sprache nicht versteht. Wir sind mit Künstlern, Architekten in das Gebiet gegangen – ohne Entwürfe, haben drei Wochen dort gelebt, mit einfachen Interaktionen angefangen, ein Internetcafè aufgebaut. Und wir haben eine öffentliche Diskussion angezettelt: Was machen eigentlich die Universitäten, warum befassen die sich nicht mit dem Phänomen Favela? Wir haben betont – alle künftigen Juristen, Architekten, Mediziner müßten darüber eine Art Prüfung ablegen, zeitweise in Favelas arbeiten. Wenn Millionen von Menschen in diesen Quartieren wohnen, ist es höchste Zeit, daß sich die Architekten etwas von ihrem Starallüren-Ambiente verabschieden, sich sozialen Fragen widmen. Bei den Architekturstudenten in Kairo, Teheran oder Rio findet man beste Entwürfe – alles Kopien der Stararchitekten dieser Welt. Doch mit der eigenen Stadt hat man sich kaum auseinandergesetzt!“ Auch den internationalen Geldgebern, darunter der Weltbank und der EU, wirft Akbar Ignoranz, fehlende Konsequenz vor, wird erfrischend politisch unkorrekt:“Man redet von Armutsbekämpfung, Mindeststandards – doch Projekte werden oft nur zwei, drei Jahre unterstützt, zudem aus rein politischen Gründen, geopolitischen Aspekten. Man muß mit den Partnerländern, städtischen Autoritäten streng und hart verhandeln, klar und deutlich Tacheles reden, Probleme offen ansprechen – Demokratie, echte Armutsbekämpfung, Bildung für die Unterprivilegierten einfordern. Andernfalls akzeptieren wir die Ignoranz der dortigen Autoritäten, deren Politik gegenüber dem eigenen Volk, der eigenen Stadt. Und das sind Dinge, die mich manchmal sehr, sehr nerven.“
Kurz zuvor war der UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Wohnung, der indische Architekt Miloon Kothari in Brasilien, hatte der stramm neoliberalen Lula-Regierung die Leviten gelesen. Das Menschenrecht auf eine angemessene Wohnung werde deutlich verletzt, das Wohnungsproblem müsse nationale Notstandsaufgabe werden – internationale Finanzhilfe brauche Brasilien dafür nicht. Die Lage in den Slums sei erschütternd. Bauhaus-Direktor Akbar sieht es ähnlich:“Man kann Favelas mit relativ geringen Investitionen instandsetzen, Selbsthilfe mobilisieren – muß das aber politisch wollen. Und man muß die Partnerländern auffordern: Ihr selber müßt Ideen entwickeln, euch um eure eigenen Leute kümmern – und nicht die ganze Zeit sagen, Geberländer, Geld her! Es wird ja ständig nur nach Geld gefragt, das ist das Interessante. Doch mit Geld löst man diese Probleme nicht, es geht um mehr.“ Kaum zu glauben, der Bauhaus-Chef, selber aus der Dritten Welt, wagt sich an ein auch von sogenannten Progressiven Deutschlands streng gehütetes Tabu, die fast durchweg hausgemachten Probleme in Ländern wie Brasilien. Und er schmeißt nicht, wie allgemein üblich, arme Länder und ihre stinkreichen, geldgierigen Machteliten in einen Topf, die sich gewöhnlich „Entwicklungshilfe“ skrupellos aneignen. „Ein Teil der Infrastruktur jener Elitenherrschaft“, so beobachtet Akbar auch in Brasilien, „wird durch die Armen getragen – die machen denen oben den Dreck weg, als Dienstmädchen, Müllsammler, werden entsprechend übel behandelt.“
Und Dienstmädchen, Hausdienerinnen sind die kopfstärkste Berufsgruppe des Tropenlandes – nicht zufällig kommt sie gerade jetzt in Deutschland bei Betuchten wieder in Mode. In den Favelas haust die spottbillige Arbeitskraftreserve der Eliten, sagt Rios Wirtschaftsexperte Marcelo Neri – wer in Jacarezinho einen Job ergattern konnte, verdient gemäß neuesten Studien pro Stunde umgerechnet fünfzig Cents. Und nur weil Brasiliens Unternehmer ihren Beschäftigten sehr oft bestenfalls Hungerlöhne zahlen, in Europa völlig unakzeptable, ungesunde, hochgefährliche Produktionsbedingungen beibehalten, brutalstes Sozialdumping betreiben, sind Kosten möglich, die erfolgreiches Konkurrieren auf Märkten wie in Deutschland ermöglichen. Doch Sozialdumping – siehe die Verlagerung deutscher Fertigung in Billigstlohnländer – wird inzwischen auch in Deutschland als völlig normal angesehen. Die sozialen Kosten sieht man in Slums wie Jacarezinho.
« Brasilien: Wegen desastroeser Verkehrspolitik(unter Lula-Rousseff) wird Rueckkehr zum Passagier-Zugverkehr diskutiert. “Wichtig ist, daß wir uns vom PKW befreien. Der PKW ist ein Desaster.” Pritzkerpreisträger Paulo Mendes da Rocha über PKW-Bevorzugung in Stadtplanung. – Brasiliens Mensalao-Demokratie: Parteichef und Schatzmeister aus Lula-Amtszeit wegen Betrug zu jeweils vier Jahren Haft verurteilt. Prozess unabhaengig von Mensalao-Prozess in Brasilia. Karneval und Mensaleiros. »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.