„Organisationskomitee für den Stadtgeburtstag von Sao Paulo“ – Angeli, Ausriß, Folha de Sao Paulo.
“Terror-Rap statt Samba”: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/terror-rap-statt-samba/763272.html
Die von Banditenkommandos von Sao Paulo verhängten Ausgangssperren führen derzeit sogar zu Schulschließungen.
Hintergrund:
Massaker, Blutbäder, Todesschwadronen, lebendig verbrannte Obdachlose, von Mord bedrohte Ordensbrüder – könnt ihr Franziskaner in Deutschland, in den deutschen Kirchen überhaupt vermitteln, unter welchen Extrembedingungen Ihr in Sao Paulo Seelsorge leistet, Menschen in Not helft?
Johannes Bahlmann, Ordensoberer in Sao Paulo und Rio de Janeiro(inzwischen Bischof in Obidos), im Website-Interview: Ich nenne es „vergessener Krieg”, in dem wir hier leben – all die unglaublichen, absurden Geschehnisse unseres Alltags kann man vielen Deutschen nur schwer begreiflich machen. Diese komplexe Lage hier ist in Deutschland nur schwer zu vermitteln. Nur wer hier gewesen ist, die Dinge mit eigenen Augen gesehen hat, kann eigentlich nachvollziehen, in welche Realität wir Franziskaner eingebunden sind. Selbst in verschiedensten Kreisen Brasiliens geht es mir so: Vieles Furchtbare wird verdrängt, man blockt ab, will sich damit nicht auseinandersetzen, will es nicht wahrhaben. In den Medien wird viel über den Irakkrieg, Kriege in Afrika berichtet – und dabei oft vergessen, daß hier in Sao Paulo ebenso viele Menschen oder sogar noch mehr als in manchem fernen kriegerischen Konflikt getötet werden, auch wir hier im Grunde genommen wie in einem Krieg leben. Es gab sogar Massenmorde an Obdachlosen. Wir Franziskaner sind hier in friedensstiftender Mission, wollen hier Frieden schaffen.
Slum-Diktatur: http://www.ila-web.de/brasilientexte/slumdiktatur.htm
Ausriß, Rio-Lokalzeitung, Scheiterhaufen-Opfer, 7.11.2012. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
2013 startet Deutschlandjahr in Brasilien: http://www.alemanha-e-brasil.org/de
Aktivisten der katholischen Basisgemeinde von Cachoeirinha. “Das ist gegen die Menschenwürde, so viele Leute in diesem Schlamm, diesem Moder hausen zu lassen. So viele Familien, mit vielen Kindern, leben hier nur in einem einzigen Hüttenraum, vor der Türöffnung hängt ein Lappen – so ist das. Die Mafia der Drogengangster ist hier sehr stark, die beobachten alles und jeden hier, das ist furchtbar. Wer jemanden aus dem Drogenmilieu, aus der Sucht rausholen will – also jemanden, der für deren Profit sorgt, da werden die böse, da wird man gnadenlos verfolgt. Die Polizei kommt und geht wieder – aber die Banditenkommandos bleiben, terrorisieren, zwingen den Bewohnern das Gesetz des Schweigens auf. Wer sich nicht unterwirft, weiß, was ihn erwartet. 2014 ist die Fußball-WM, da will man Brasilien als Land der Ersten Welt erscheinen lassen – aber hier an der Peripherie ist es nach wie vor triste. Die meist kinderreichen Familien haben monatlich nur so um die 200, 220 Real maximal. Doch im Ausland wird verbreitet, alles toll, alles gut in Brasilien. Wir merken, es ist schwierig, Menschen von außerhalb für diese Situation zu sensibilisieren, die das hier nicht kennen, es sich nicht vorstellen können. Wir haben unsere christlichen Kriterien, und wir haben Ausdauer – das macht den Unterschied. Denn entweder ist man Christ – oder ist mans nicht, halbe-halbe geht nicht.”
Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
Brasiliens größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ über die Wertigkeit eines Menschenlebens in Ländern der Ersten und der Dritten Welt – die zynische Sicht in Mainstream-Redaktionen:
„In den Redaktionen ist der gängigste Witz, daß ein erschreckter Nordamerikaner soviel wert ist wie an die 40 getötete Mittelamerikaner oder etwa 50 Afrikanerleichen – und weiter in dieser Art. Für die Journalisten hat ein Menschenleben definitiv in Havanna nicht den gleichen Wert wie in Manhattan.“
Auch in bestimmten deutschsprachigen Redaktionen werden zynische Vergleiche dieser Art angestellt.
Fotoserie – jüngstes Blutbad von Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Angeli, größte brasilianische Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” Ende Oktober 2012 politisch unkorrekt zur Gewaltkultur in Lateinamerikas größter Demokratie:”Ja, wir überfallen, vergewaltigen und morden. Das hat einen Superspaß gemacht.”
Gewalt-Gesellschaftsmodelle scheinen unterdessen auch in Mitteleuropa Anklang zu finden, darunter das Modell der No-Go-Areas – diese werden bereits zügig eingeführt. Nicht nur Juden meiden in Berlin bestimmte Viertel . http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/pruegelattacke-am-alex-opferfamilie-hofft-auf-schnelle-auslieferung/7346346.html
Was heute „aufregt“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/27/pussy-riot-und-der-neoliberale-wertewandel-die-werte-der-sympathisanten/
« Friedensnobelpreisträger Barack Obama und Brasilien. “This is my man, right here. I love this guy.”(Obama über Lula – vor Mensalao-Prozeß, der Lulas internationales Image veränderte) – Brasilien: Opposition beantragt bei Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Lula wg. Mensalao-Beteiligung. Alte Forderung aus der Öffentlichkeit Brasiliens. „Wäre Brasilien ein seriöses Land, würde Lula vor Gericht gestellt.“ Marco Antonio Villa. „Meister im Vertuschen“. »
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