In Brasilien nimmt seit dem Amtsantritt von Präsidentin Dilma Rousseff die Kritik an den offiziellen Statistiken deutlich zu. Das unter Minister Mantega angerichtete Durcheinander in der Wirtschaftspolitik werde wohl erst in Jahren wieder repariert werden können. Es wäre besser gewesen, hieß es, wenn die Regierung zugegeben hätte, 2012 weniger als vorgesehen eingenommen zu haben – und deshalb die fiskalischen Vorgaben nicht erfüllen könne. Stattdessen sei mit vielfältigen Tricks gearbeitet worden, um den Eindruck erfüllter Vorgaben zu erwecken.
In Brasilien würden Jahr für Jahr wirtschaftliche Voraussagen publiziert, die nicht einträfen.
Derzeit sei im Vergleich zu 2012 ein deutlicher Unterschied festzustellen – weitverbreiteter Pessimismus, große Skepsis gegenüber Plänen, Projekten der Regierung Rousseff. Das Vertrauen sei hinüber.
Für 2010 war offiziell ein auffällig unrealistisch hohes Wirtschaftswachstum von 7,5 Prozent verkündet worden – Daten aus unabhängigen Quellen lagen indessen nicht vor.
In manchen Propaganda-Analysen Mitteleuropas zu Brasilien fehlt unterdessen der bisher verwendete Standardbegriff „Boom“.
Hochrangige Wirtschaftsmanager der Nachbarländer räumten ebenfalls ein, aufgrund der Regierungspropaganda mit einem viel besseren Wirtschaftswachstum Brasiliens gerechnet zu haben, daher Fehlentscheidungen getroffen zu haben – etwa in Bezug auf Kapazitätsauslastungen.
Ausriß: “Brasilien in Europa. Unser Gesundheitssystem funktioniert perfekt, ebenso wie unser Bildungswesen und das Verkehrssystem. Die öffentliche Sicherheit ist in perfektem Zustand und der Wirtschaft geht es gut…Ich meine, sie können auf unser Know-How zur Überwindung der Krise zählen!”
Laut mitteleuropäischen Kriterien befand sich Brasilien 2012 in einer Boomsituation – und ist es weiter.
“Brasilien: Neuer Boom am Zuckerhut”:
« Brasilien: „Limpeza“, Säuberung – wie der Begriff in vielen Slums des Nordostens, in Millionenstädten wie Fortaleza gebraucht wird. Die sehr komplexe Gewaltkultur in Lateinamerikas größter Demokratie, soziokulturelle Besonderheiten, gravierende Menschenrechtslage, stark geförderte Brasilien-und Rio-Klischees. Vergleich Afghanistan-Sao Paulo. – Brasilien – wie die Spezialdemokratie funktioniert: Der wegen Korruption und Bandenbildung im Mensalao-Prozeß zu rund 7 Jahren Gefängnis verurteilte Arbeiterpartei-Politiker José Genuino übernimmt Parlamentsmandat, erhält monatlich umgerechnet über 10000 Euro als Abgeordnetensalär – Brasiliens Mindestlohn liegt bei 250 Euro…Das Mensalao-Demokratieprojekt von Lulas Arbeiterpartei. »
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