Wie Gurgel gegenüber den Landesmedien weiter sagte, wurde die Teilnahme von José Dirceu, rechte Hand von Lula, am System des Parteien-und Abgeordnetenkaufs nachgewiesen. „Dirceu stand an der Spitze dieser kriminellen Organisation.Was sich im Prozeß beweisen ließ, war auch Teil der Anklage.“ In dem jüngsten Prozeß auch Lula anzuzeigen, wäre erheblich schwieriger gewesen. Dessen Fall werde vermutlich in erster Instanz untersucht.
Leonardo Boff kritisiert das Urteil des Obersten Gerichts, die Vorgehensweise des schwarzen Präsidenten des Obersten Gerichts, Joaquim Barbosa. Es sei bestraft worden gegen die Prinzipien des Rechts. http://site.adital.com.br/site/noticia.php?lang=PT&cod=78939
Boffs Kritik sagt sehr viel über ihn selbst, seine Wertvorstellungen.
Vor dem Hintergrund der Resultate des Prozesses vor dem Obersten Gericht zum Mensalao-Demokratieprojekt der Arbeiterpartei unter Lula-Rousseff ist besonders bemerkenswert, wie u.a. in Mitteleuropa die Sympathie für dieses Projekt und seine Protagonisten nach der Enthüllung des Mensalao-Falles von 2005 erheblich zunahm. Das spricht Bände über derartiges Werteverständnis, den heutigen Begriff von Demokratie. Nicht zufällig wurden daher auch an Lula während seines Dezember-Besuches von 2012 keinerlei kritische Fragen gestellt, erhielt vielmehr sein politischer Kurs sehr viel Lob. Besonders interessant für Historiker und Politikwissenschaftler. Das „Attentat auf Brasiliens Demokratie“ wird also offenbar keineswegs als Problem gesehen – auch nicht vor dem Hintergrund der sozialen Folgen.
Brasilianische Qualitätsmedien hoben bereits 2002, vor dem Amtsantritt der Lula-Regierung hervor, daß Führungskader der Arbeiterpartei PT Lulas von bestimmten Parteien Mitteleuropas in deren Ländern geschult wurden: „E levou muito barbudinho para estudar na Alemanha.“ Die Frage, wer von den Mensalao-Kadern in welchen mitteleuropäischen Staaten von welchen Parteien geschult wurde, wird keineswegs rein zufällig nach dem Mensalao-Prozeß nicht aufgegriffen.
„Ausgedachte Wirklichkeiten: Die Distanz des politischen Journalismus zur tatsächlichen Politik war nie zuvor so groß wie heute.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung 2013
“Attentat auf Brasiliens Demokratie”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/02/attentat-auf-brasiliens-demokratie-einstufung-des-abgeordnetenkaufs-unter-der-lula-regierung-laut-richter-des-obersten-gerichts-waehrend-des-derzeitigen-mensalao-prozesses-in-brasilia-was-heut/
Ganz erstaunlich, wer alles in Mitteleuropa das Mensalao-Demokratieprojekt trotz der zahlreichen undemokratischen Aspekte(u.a. Slum-Diktatur), der gravierenden Menschenrechtslage lauthals unterstützte – in sehr vielen veröffentlichten Texten nachzulesen. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/
Laut “Veja” hätte das abgezweigte Geld u.a. ausgereicht, das Elend in Brasilien auszutilgen. Lula selbst ist laut Medienangaben unterdessen zum Dollar-Millionär aufgestiegen – hat wegen seiner Politik, vor dem Hintergrund der Korruptionsfakten, der sozialen Kosten, aus Mitteleuropa enormes Lob erhalten, dazu Doktorhüte und Preise.
Die Führung von Lulas Arbeiterpartei hat unterdessen eine gerichtliche Untersuchung gegen Lula wegen mutmaßlicher Beteilung am Mensalao-Korruptionssystem als „absurd“ bezeichnet und bereitet laut Landesmedien entsprechende Unterstützungs-Großveranstaltungen für Lula vor.
Mensalao-Demokratieprojekt und gesellschaftliche Realität – Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Sklavenarbeit und Mensalao-Demokratieprojekt: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/27/brasilien-sklavenarbeit-unter-dilma-rousseff-neue-verbreitungskarte-veroffentlicht-wer-denkt-das-es-in-brasilien-keine-sklaverei-mehr-gibt-wird-uberrascht-sein/
Wirtschaftliche Interessen und Umwelt: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/10/brasilien-in-europa-immer-gelobt-wegen-seiner-angeblich-okologischen-wasserkraftwerke-de-facto-methan-schleudern-verpestet-seit-oktober-2012-das-klima-mit-zusatzlich-geschalteten-ol-gas-und/
„Das verlorene Jahrzehnt“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/31/brasilien-das-verlorene-jahrzehnta-decada-perdida-wichtigste-qualitatszeitung-o-estado-de-sao-paulo-bilanziert-zehn-jahre-regierungsmacht-durch-die-arbeiterpartei-pt-durch-lula-und-rouss/
Wie Brasiliens Medien hervorheben, wurden unter der Regierung von Dilma Rousseff Minister und andere hohe Regierungsangestellte erst durch Medienenthüllung, auf Druck der Medien entlassen – wären andernfalls weiter im Amt: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/07/brasiliens-korruptionskrise-lob-fur-prasidentin-rousseffs-haltung-aus-europa-kritik-indessen-aus-ihrem-eigenen-land-keine-eigenstandigen-ermittlungen-gegen-korrupte-keine-bestrafung/
« Venezuela, Streit um Chavez-Amtseinführung: „Opposition will vorheriges System installieren, eines der korruptesten und unterdrückerischsten in Lateinamerika.“ Brasiliens größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo – Der Energiewende-Bluff: Naturschutzexperte Reiner Schopf zu Hauptkritikpunkten. „1,15 Millionen durch Windkraftwerke getötete Vögel jährlich“ – laut neoliberalem Naturschutzbegriff Beweis für „Umweltfreundlichkeit“ der Windkraftwerke. „Das wird in den Medien viel zu unkritisch dargestellt.“ „Bewahrung der Schöpfung“ – wieso die Kirche schweigt… »
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