Ausriß: „Was ist das? Die urbane Gewalt. Und was macht die? Die spuckt uns ins Gesicht.“
Angeli – Karikaturist der größten Qualitätszeitung Brasiliens, Folha de Sao Paulo.
Bischof Milton Kenan Junior im Website-Interview:
“Die Menschen an der Slum-Peripherie Sao Paulos werden vom Staat im Stich gelassen. Elend, Armut sind der Schauplatz der derzeitigen Gewaltwelle, die sich zuallererst gegen diese gesellschaftlich ausgeschlossenen Menschen der Slums richtet. Waffengebrauch wird immer banaler – wer eine Waffe zuhause hat, läuft damit auf der Straße und schießt nur zu oft ohne jegliche Skrupel. Wir leben in einer Kultur des Todes, die Gewalt wird banalisiert. Sao Paulo ist eine Stadt starker Kontraste, einerseits entwickelt, andererseit geprägt von Elend – unsere Friedensdemonstration findet zeitgleich mit dem Formel-1-Rennen von Interlagos statt. Sao Paulo ist das Finanzzentrum Brasilien, das intelektuelle Zentrum des Landes – doch gleichzeitig eine extrem gewalttätige Stadt. Hier in Brasilandia betet man, nicht krank zu werden – denn das wird zum Drama: Man läuft von einem Gesundheitsposten zum anderen, von einem Hospital zum anderen – und wird nicht medizinisch behandelt! Diese Situation stellt unsere Demokratie in Frage. Die große Plage Brasiliens ist die Korruption – Gelder, die ins Gesundheitswesen, in Bildung, öffentlichen Verkehr, andere soziale Zwecke fließen müßten, werden abgezweigt. Unsere Priester in den Slumregionen, man kann es nicht anders sagen, wirken nur zu oft geradezu heldenhaft, wie Helden – angesichts der schier unbeschreiblichen Probleme und Bedrohungen – auch für das eigene Leben. Unsere Kirchengemeinden in den Slums befinden sich in einer so prekären Lage – umso willkommener sind uns daher die Hilfen von Adveniat, von der katholischen Kirche Deutschlands. Hilfen für so viele wichtige Projekte. Dafür sind wir so dankbar.”
Brain Drain und Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/04/18/brain-drain-fuga-de-cerebros-und-brasilien-besser-gebildete-hauen-ab-in-die-erste-welt/
Ausriß – „Menü in Sao Paulo“: „Mord, Körperverletzung, Diebstahl, Raub, Raubmord, Entführung, Vergewaltigung…“
Nicht nur in der kommerziellen deutschsprachigen Tourismuspropaganda ist von den Alltagsrealitäten Sao Paulos, Brasiliens aus den bekannten Gründen nicht oder kaum die Rede.
Wie sich die Lage aus mitteleuropäischer Sicht darstellt:
Ausriß, Rio de Janeiro. Wegen der unterschiedlichen Medienfreiheit bilden brasilianische Medien auch in Fotos den Landesalltag realistischer ab als etwa deutsche. Das zeigt sich auch in der Kriegsberichterstattung. Den Interessen der Waffen-und Rüstungsindustrie wären solche Fotos abträglich.
http://rfobservatoire.wordpress.com/2008/10/28/bresilianisation-de-la-france/
Brasiliens Gewaltkultur – Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
“Säuberungen” in Slums: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/05/brasilien-limpeza-sauberung-wie-der-begriff-in-vielen-slums-des-nordostens-in-millionenstadten-wie-fortaleza-gebraucht-wird/
“Ist das die Zeit, die du hier schon abgesessen hast?” “Nein, das sind Polizisten…” Ausriß, Karikatur der größten Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” zur Serie von Attentaten 2012 auf Polizeibeamte in Sao Paulo – bisher rund 100 Getötete. Wie es heißt, wird die Ermordung auch aus Gefängnissen befohlen, in denen Führer des organisierten Verbrechens inhaftiert sind.
Gewalt-Gesellschaftsmodelle scheinen unterdessen auch in Mitteleuropa Anklang zu finden, darunter das Modell der No-Go-Areas – diese werden bereits zügig eingeführt. Nicht nur Juden meiden in Berlin bestimmte Viertel . http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/pruegelattacke-am-alex-opferfamilie-hofft-auf-schnelle-auslieferung/7346346.html
Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
tags: mali-krieg 2013
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/16/mali-frankreichs-kampf-um-die-energiequelle/
The best of non-profit advertising and marketing for social causes
Posted by Marc | 12-05-2008 23:21 | Category: Human rights, Media
Two ads from Associação Brasileira de imprensa, the Brazilian press organisation.
Copy: “A censura nunca desiste. Ela sempre volta disfarçada. 3 de Maio Dia Mundial da Liberdade de Imprensa.”
“The censorship never gives up. It always return disguised. 3th of May, world day for the freedom of press.”
I have seen more censorship ads from Brazil in the past. What going on? Is censorship a big problem in Brazil?
”Leider sind es nicht mehr so viele, die die ganze Wahrheit wissen wollen. Man biegt sehr schnell ab, um bei seiner Meinung bleiben zu können – und bei den als angenehm empfundenen Lösungen. Ich habe mir angewöhnt, Leute danach zu beurteilen: Wieviel Wahrheit erträgt jemand?” Deutscher Menschenrechtsbeauftragter Günter Nooke im Website-Interview 2009.
« Brasilien, Gewaltförderung, massive Killerfilm-Verbreitung, Militarisierungsideologie: Neun von zehn Bewohnern der Megacity Sao Paulo nennen diese unsicher, wenig oder garnicht sicher, laut neuer Studie. „Allgemeine Gewalt, Überfälle, Angst, abends auszugehen“. Jüdischer Weltsozialforum-Erfinder Oded Grajew kordiniert Studien über Lateinamerikas Wirtschafts-und Kulturhauptstadt Sao Paulo, Testlabor des Neoliberalismus. – Brasilien – die Millionäre unter den Bischöfen der Wunderheiler-Sektenkirchen: Edir Macedo, Universalkirche, auf Platz 1 – 950 Millionen Dollar. „Freikirchen“ dieser Art treffen in Mitteleuropa nicht zufällig auf viel Sympathie. Die Theologie der Prosperität. »
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