Gegenüber der Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ sagte Zeca Pagodinho weiter, Samba werde im Radio kaum noch gespielt, es fehlten Sender für Samba, entsprechende Programme, auch im Fernsehen. Pagodinho äußert sich auch zu dem Phänomen von über einem Jahrzehnt, daß immer weniger Brasilianer die Samba-Enredos für die Karnevalsparaden kennen, daher auch nicht wie früher mitsingen, nur passiv-stumpf zuhören. „Weil die Samba-Enredos nicht im Radio gespielt werden. Früher wurden die Karnevalssambas ab November gespielt. Im Dezember wußte sie jedermann. Heute wissen die Leute nicht mal die Sambas vom Vorjahr.
Zeca Pagodinho wurde gefragt:“Wann ging es mit dem Karneval bergab?“ „Schon vor sehr langer Zeit.“Die Gewalt habe dabei eine Rolle gespielt. Heute gebe es nicht mehr wie früher die vielen Karnevalsbälle, die geschmückten Straßen.
Nicht wenige Karnevalsexperten und Musiker haben seit Jahren darauf verwiesen, daß u.a. bei der berühmten Sambaschulen-Parade von Rio de Janeiro gar kein Samba gespielt wird, sondern ein Marschrhythmus.
http://das-blaettchen.de/2008/02/karneval-in-leipzig-und-rio-6222.html
In Analysen der nationalen Qualitätszeitungen zum Karneval von 2013 in Rio de Janeiro hieß es, dort hätten sich enorme Menschenmassen versammelt, die indessen weder tanzten noch sangen. Als besonders eindrucksvoll wurde die Dekadenz des früher so zauberhaften Straßenumzugs des Karnevalsvereins „Cordao da Bola Preta beschrieben – jetzt nur noch eine gigantische Menschenmenge, mit Tumulten und Panik, entsetzten Erwachsenen und Kindern, Frauen in Ohnmacht. Das Leben verändere sich halt manchmal zum Schlechten hin, so ein Kommentator.
Ausriß 2013.
Chico Buarque zu den musikalische Strukturen des angeblichen Karnevalssambas: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/25/chico-buarque-uber-rio-klischees-in-den-karnevalssambaschulen-wird-schon-lange-kein-samba-mehr-gelehrt-tanzt-doch-keiner-mehr-echten-samba-no-pe-was-man-dort-komponiert-interessiert-mich-langst/
Auch in deutschsprachigen Ländern gilt häufig noch die Sprachregelung, Rio de Janeiro sei im Karneval Stadt des Samba – obwohl Märsche, Marchinhas dominieren.
Im derzeitigen Vorkarneval fällt u.a. in Rio und Sao Paulo auf, daß immer weniger karnevalstypische Musik aus den Lautsprechern dröhnt – dafür musikalisch primitive elektronische Musik, Rap, HipHop, Primitivpop der Diskotheken.
Karnevalsparade in Rio ist kein Karneval – das Karnevaleske ist gestellt und nicht spontan wie früher, alles verlangt den Teilnehmern wegen des Wettbewerbsprinzips viel Konzentration ab, wie von Schauspielern auf der Bühne. : http://www.hart-brasilientexte.de/2012/02/22/karneval-in-rio-2012-parade-im-sambodromo-ist-kein-karneval-urteilt-absolut-korrekt-janio-de-freitas-chefkommentator-und-karnevalsexperte-von-brasiliens-groster-qualitatszeitung-folha-de-sao-paul/
Kommentator und Cineast Arnaldo Jabor 2012:”Karneval wird nicht mehr erlebt, sondern man schaut ihm zu.”
Urinier-Karneval 2013 – bestialisch stinkende Städte: http://g1.globo.com/rio-de-janeiro/carnaval/2013/noticia/2013/02/mais-de-160-sao-detidos-por-fazer-xixi-nas-ruas-durante-blocos-no-rio.html
Gewalt und Karneval: Laut Landesmedien mußte am Vorkarnevalssonntag an der Copacabana auf Bitten der Polizei ein Umzug vorzeitig abgebrochen werden, weil kriminelle Gangs die Teilnehmer gewaltsam ausraubten. Die Qualitätsmedien berichten von massenhaften Überfällen durch Gangs auf Straßenumzüge, die „Blocos“. Betroffen sind die berühmtesten von Ipanema, auch „Cordao da Bola Preta“, ebenso wie kleinere:“Vi muita gente sendo assaltada.“(Bloco da Preta Gil) Wie es hieß, wurden Bankfilialen zum Urinieren genutzt. Anders als bei den Karnevalsumzügen in Köln und Mainz sind massenhafte Raubüberfälle in ganz Brasilien bei Umzügen inzwischen typisch – die Medien berichten derzeit ausführlich darüber, wie in den Vorjahren. Es kommt auch zu Morden: http://emergencia190.com.br/interior/2013/02/04/12317/homem-e-morto-durante-desfile-de-carnaval
tags: brasilien, gewaltkultur
In der genannten Zeitspanne war Luis Inacio Lula da Silva Staatschef von Brasilien.
http://das-blaettchen.de/2008/02/karneval-in-leipzig-und-rio-6222.html
« Brasilien: „Ein Atomkraftwerk aus der Kiste.“ Handelsblatt greift Fall des bei Rio derzeit mit deutscher Hilfe errichteten Atommeilers auf. ThyssenKrupp in Rio de Janeiro. Der Energiewende-Bluff. „In einigen EU-Ländern stieg der Kohleverbrauch im Vorjahr um 50 Prozent.“ Die Presse. Der Dreh mit den unrentablen Windkraftwerken und Solaranlangen. – Brasilien, Nachtclub-Tragödie mit bisher 237 Toten: Parlament in Brasilia ohne nötige Genehmigungen, bei Panik käme die Hälfte der Abgeordneten um, laut Soziologe und Ex-Abgeordneter in Landesmedien. »
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