Wie es im Februar 2013 hieß, ist der Export-Anteil von Produkten, die von der Industrie verarbeitet worden waren, von 71,1 % des Jahres 2008 auf 61,2 % 2012 zurückgegangen. Zwischen 2008 und 2011 habe fehlende Wettbewerbsfähigkeit Brasiliens zu geringeren Exporte von Industriegütern im Wert von 14 Milliarden Dollar geführt. Brasilien sei zwar die siebte Wirtschaftsnation(nach Darstellung deutschsprachiger Medien die sechste…), liege auf neuen Investitionsrankings aber nur auf Platz 112, sei schlechtester Staat der BRICS-Gruppe bei Investitionen. Brasiliens Anteil am Welthandel sei zurückgegangen – lag in den fünfziger Jahren bei 2,2 Prozent, derzeit nur noch bei einem Prozent. Auf der Liste der Staaten, die am meisten exportieren, rangiere Brasilien nur auf Platz 24.
In der Liste der Länder, die industriell verarbeitete Waren Brasiliens importieren, liegen die USA an erster Stelle, Argentinien an zweiter, Holland an dritter, China an vierter, Deutschland an fünfter.
Brasilienische Industriellenverbände wie FIESP(Sao Paulo) haben seit Jahren auf die durch die Regierungspolitik unter Lula-Rousseff bewirkte Deindustrialisierung verwiesen – heute, so FIESP, zahle man den Preis für die Vernachlässigung der Wettbewerbsfähigkeit.
Gemäß heute geltenden Kriterien in Mitteleuropa wird dort in Analysen der brasilianischen Wirtschaft ein Bestzustand, Aufschwung, Boom bescheinigt – in interessantem Kontrast zu den Bewertungen in Brasilien selbst. In deutschen Publikationen wird Brasilien als „Wirtschaftsriese“ und „aufstrebende Großmacht“ eingestuft, sei in die Riege der Global Player aufgestiegen. „Sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich ist das größte Land Südamerikas zu einem Vorbild der Region geworden.“ Es habe, heißt es, einen steilen Aufstieg zur Wirtschaftsmacht gegeben, die Regierung sei linksgerichtet. Lula und auch Rousseff seien für ein Konzept der Stärkung der brasilianischen Wirtschaft, der Stärkung der nationalen Souveränität. Das Land sei an die internationale Entwicklung angekoppelt worden.
tags: „ölriese“ brasilien 2013
Während Brasilien in Mitteleuropa gewöhnlich als “Ölriese” eingestuft bzw. gefeiert wird, von “Selbstversorgung” mit Mineralölprodukten die Rede ist, lauten die Einschätzungen regierungsunabhängiger brasilianischer Wirtschaftsexperten völlig anders. So ging die Ölförderung durch das hochverschuldete staatlich kontrollierte Ölunternehmen PETROBRAS 2012 deutlich zurück, wuchs indessen der Benzinimport Brasiliens 2012 um immerhin 82 Prozent, was die Außenhandelsbilanz stark belastete. Angesichts der Unfähigkeit, mehr Ölprodukte zu produzieren, hieß es in neuesten Analysen, entferne sich Brasilien von Jahr zu Jahr mehr vom Traum der Selbstversorgung. Erinnert wird an entsprechende Propagandasprüche des damaligen Präsidenten Lula, der Brasilien bereits als künftigen Großexporteur von Petroleum einstufte. Geplante Ölraffinerien seien indessen garnicht gebaut worden.
Laut EXAME ist PETROBRAS, in Mitteleuropa immer als Aufsteiger gerühmt, heute der schlechteste unter den großen Ölkonzernen der Erde. Selbst die Deutsche Bank wird mit Kritik zitiert. Seit 2008 sei der PETROBRAS-Marktwert um fast 60 Prozent gesunken.
“Como destruir uma empresa”(EXAME-Titel)
Mit der üblichen Langsamkeit sickert unterdessen selbst in deutschsprachige Wirtschaftsmedien durch, daß Brasiliens Wirtschaft keineswegs boomt, wie immer behauptet. Neuerdings werden sogar allen Ernstes hier und da Welt-Rankings zur Kenntnis genommen, auf denen Brasilien, wie etwa beim Doing-Business-Report, lediglich hintere Plätze belegt. Womöglich ist es mit dem bisher üblichen lukrativen Brasilien-Agitprop daher sogar in manchen Medien irgendwann vorbei.
Ausriß.
“Das verlorene Jahrzehnt”:
Slumkate an Kloake in Sao Paulo. http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/17/brasiliens-slums-unter-dilma-rousseff-die-favela-do-moinho-von-sao-paulo-erneut-in-flammen-theoretisch-ist-auch-das-stadteministerium-fur-die-rasch-wachsenden-slums-zustandig-lateinamerikas-reic/
« Brasilien – Folter in psychiatrischen Anstalten, berichten Landesmedien unter Bezug auf UNO-Bericht 2013. Hochsicherheitsgefängnis von Rio de Janeiro in UNO-Dokument als Ort von Folter genannt. Justizminister :“Lieber sterben, als in solchen Gefängnissen eingesperrt zu sein.“ – Brasilien 2013 – Hunger-und Elends – „Bekämpfung“: Führende Wirtschaftszeitschrift EXAME macht sich über Statistiktricks der Rousseff-Regierung lustig. „In einigen Tagen gibt es keine Verelendeten mehr in der Regierungsstatistik – nur noch im wirklichen Leben.“ Verbrennen von Obdachlosen mit Benzin, die in totalem Elend auf der Straße hausen. »
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