Warnstreiks in Häfen
Mit eintägigen Arbeitsniederlegungen haben mehrere brasilianische Gewerkschaften im Februar 2013 gegen ein neues Regierungsdekret protestiert, das aus ihrer Sicht private Terminals begünstigt und dadurch vor allem den nicht fest angestellten Hafenarbeitern öffentlich verwalteter Häfen schwere Nachteile bzw. Arbeitsplatzverlust bringt. Von dem Warnstreik ist auch der größte Landeshafen in Santos betroffen. Falls Brasilia das Dekret nicht zurücknehme, hieß es, würden für März weitere landesweite Arbeitsniederlegungen geplant.
Brasiliens Regierung versucht derzeit, mit einer Reihe von Maßnahmen die im Weltvergleich sehr hohen logistischen Kosten der nationalen Häfen zu senken und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Stockende Häfenmodernisierung
Beim Versuch, die wenig effiziente Hafenstruktur des Landes wettbewerbsfähiger zu gestalten, ist die Regierung nicht nur bei Gewerkschaften, sondern auch Unternehmern auf Widerstand gestoßen. So mußte Hafenminister Leonidas Cristino der Privatinitiative zusichern, daß wirtschaftlich wichtige Terminals, deren Pachtverträge abgelaufen und nicht verlängert worden sind, nicht geschlossen werden. Die staatlichen Hafenverwaltungen hatten entsprechende Forderungen an die Terminalpächter gerichtet. Wie es hieß, sind bisher 46 derartige Verträge abgelaufen, klagen betroffene Unternehmer die automatische Verlängerung derzeit vor Gericht ein. Heftigen Protest hatte es auch gegen die Absicht Brasilias gegeben, 54 bereits an Private vergebene Terminals erneut auszuschreiben.
Laut Landesmedien hat die Regierung eingeräumt, die tatsächlichen Kosten in den staatlich administrierten Häfen des Landes garnicht zu kennen.
Die enormen Logistik-Defizite Brasiliens werden derzeit beim Abtransport einer Soja-Rekordernte erneut sehr deutlich, deshalb täglich in den nationalen Wirtschaftsmedien diskutiert. Zu den Großabnehmern von Brasilien-Soja zählt Deutschland.
Brasilien gewaltige Logistik-Probleme – Kostenfaktor Frachtraub: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/26/brasilien-indianer-von-polizei-erneut-als-frachtrauber-uberfuhrt-politisch-unkorrekter-fakt-bisher-von-gutmenschen-ngo-noch-nicht-dementiert/
Weltrankings zeigen, daß lateinamerikanische Länder wie Chile im letzten Jahrzehnt in Logistik und Infrastruktur große Fortschritte machten – während Brasilien erst sehr langsam aufholt. So liegt Brasilien in der aktuellen Statistik des Weltwirtschaftsforums für Regierungseffizienz nur auf Platz 111, bei der Transport-Infrastrukturqualität nur auf Platz 79, der Wettbewerbsfähigkeit auf Platz 48. Chile wird dagegen als Lateinamerikas Spitzenreiter gelobt, kommt die Transport-Infrastruktur weltweit auf Rang 40, die Wettbewerbsfähigkeit sogar auf Rang 33.
« Brasilien: Der Mord an dem systemkritischen Journalisten Mafaldo Bezerra Gois in einer von Folter, Todesschwadronen, Korruption, Sklavenarbeit gezeichneten Landesregion. Wie üblich, bisher keinerlei Interesse bei Alibi-NGO. Brasiliens prekäre Pressefreiheit, laut Reporter ohne Grenzen. Die Relikte der Militärdiktatur. – Brasilien: Das neoliberale Frauen-und Papst-Bild. Was in den Stories zum Papstrücktritt nicht zufällig alles fehlt…Christliche Menschenrechtsarbeit unter Benedikt XVI. »
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