24000 Sektenpastoren auf Landeskongreß der „Assembleia de Deus“ für ihr Mitglied Feliciano, laut Landesmedien:
Der Landeskongreß der Wunderheiler-Sektenkirche „Assembleia de Deus“, zu der auch die in Mitteleuropa gefeierte Predigerin Marina Silva(Umweltministerin unter Lula) gehört, hat hat im April 2013 in Brasilia den Pastor Marco Feliciano vors Rednerpult geholt und ihm auch in einer offiziellen Erklärung die volle Unterstützung versichert. Entgegen den Forderungen der Öffentlichkeit müsse Feliciano weiter Präsident der Menschenrechtskommission bleiben. Auch Marina Silva nimmt derzeit an dem Kongreß mit Tausenden von Sektenpastoren teil.
Leonardo Boff begrüßte die Expansion der Evangelikalen bereits 2000 ausdrücklich, unterstützte Marina Silva seinerzeit als Präsidentschaftskandidatin sehr aktiv.
Die Wunderheilersekten Brasiliens haben im Nationalkongreß von Brasilia seit Jahren eine sogenannte „Evangelikale parlamentarische Front“, eine parteienübergreifende Evangelikalen-Fraktion. Führer, Koordinator dieser Front ist ein Politiker der Oppositionspartei PSDB, mit dessen Spitzenkadern sich erst kürzlich die Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez in Brasilia getroffen hatte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/06/brasilien-unterschiedliche-sichtweisen-auf-das-militarregime-kongressenator-aecio-neves-starker-mann-der-psdb-der-sich-in-brasilia-mit-yoani-sanchez-traf-nennt-den-militarputsch-von-1964-revol/
Ausriß. “Marcos Feliciano: Gott tötete John Lennon”. Sekten-”Volksnähe”, auch in deutschen Medien, sogar im TV, positiv bewertet.
Brasilien
Wieviele Millionen Dollar scheffeln eigentlich die Sektenbosse?
US-Wirtschaftszeitschrift „Forbes“ mit erstem Ranking der Wunderheiler-Multimillionäre
“Wohlstand ist Gottesgabe“/
„The Richest Pastors In Brazil“
In Deutschland heißen sie meist beschönigend “Freikirchen” – in Brasilien nennt der Volksmund die Wunderheiler-Sektenkirchen dagegen drastisch „Gelddruckmaschinen“, empört sich mancher über den luxuriösen Lebensstil selbsternannter Apostel und Bischöfe. Nun hat die auf Millionärs-Statistiken spezialisierte US-Zeitschrift „Forbes“ erstmals amtliche Daten von Regierung und Bundespolizei des Tropenlandes durchforstet und eine gut fundierte Hitliste der Sekten-Multimillionäre erstellt. Bischof Edir Macedo, Chef der weltweit agierenden „Universalkirche vom Reich Gottes“, ist mit 950 Millionen Dollar der Spitzenreiter. Ihm gehört Brasiliens zweitgrößte TV-Station „Rede Record“, mit fast durchweg rein kommerziellem Programm, die 2012 sogar die Exklusiv-Übertragungsrechte der Olympischen Sommerspiele in London kaufte – und daran entsprechend verdiente. Hinzu kommen Musikfirmen, Verlage – der Privatjet des „Bischofs“ ist 45 Millionen Dollar wert. Macedo, „Brazils Richest Pastor“, hat seine ersten Millionen, wie jetzt die Landesmedien erinnern, just im berühmtesten Stadion der nächsten Fußball-WM 2014, dem „Maracaná“ von Rio de Janeiro verdient – mit spektakulärsten Wunderheilungen. Bizarr, wie Macedo, zuvor Lotterieangestellter, vor den Mikros wild gestikuliert und mit dem Fuß aufstampft, böse Geister und den Satan auffordert, sofort zu verschwinden. „Raus, raus raus“ skandiert die Menge der über 100000, und glaubt, weil es ihr Führer ja sagt, von allen Krankheiten, sogar Krebs, Aids, Blindheit geheilt zu sein. Auf Anweisung Macedos werfen Zehntausende begeistert ihre Brillen auf den Fußballrasen, die säckeweise weggetragen werden. „Wunderheilungen geschehen kontinuierlich in den Tempeln der Universalkirche“, heißt es auf ihrer offiziellen Website. Weil Macedo und seine Manager längst politisch einflußreich zum Regierungslager zählen, Parteien gründeten, Parlamentsabgeordnete und einen Minister stellen, für die Wahl von Staatschef Lula und seiner Nachfolgerin Dilma Rousseff unverzichtbar sind, bleiben selbst Anklagen der Bundesanwaltschaft wegen Scharlatanerie, Bandenbildung, Geldwäsche oder Betrug letztlich folgenlos. Kein Problem, teuerste Top-Anwälte einzuschalten. Ein Bischof zumindest, der laut Polizei mit zwei Pastoren einen 14-jährigen Jungen sexuell mißbraucht und danach lebendig verbrannt hat, sitzt im Gefängnis, wartet auf den Prozeß. In einem Tempel der Universalkirche findet die Polizei gar Mpis und reichlich Munition.
Nur folgerichtig, daß Valdemiro Santiago 18 Jahre lang als Bischof an der Seite Macedos alle Tricks zum Reichwerden erlernt, dann eine eigene „Freikirche“, die „Weltkirche der Macht Gottes“ aufmacht, sich zum Apostel ernennt – und nun auf der Forbes-Liste mit 220 Millionen Dollar Vermögen den zweiten Platz belegt. „Ich halte es nicht mehr aus, bin an der Grenze, helft mir, meine Brüder“, schluchzt Santiago noch vor wenigen Jahren am Altar. „Ich brauche dringend sieben Millionen Real, damit ich dieses TV-Programm unserer Kirche nicht stoppen muß – bitte zahlt rasch!“ Solche Appelle funktionieren bis heute. Drei Pastoren Santiagos werden wegen Waffenschmuggels verhaftet, weil sie US-Maschinengewehre für Banditenkommandos von Rio transportierten.
Der „Apostel“ jagt Macedo inzwischen aggressiv die Anhänger ab, nennt ihn gar einen Säufer, einen Verrückten.
Drittreichster ist laut Forbes mit 150 Millionen Dollar der TV-Prediger Silas Malafaia von der „Gottesversammlung“ , gefolgt von Romildo Ribeiro Soares(„Internationale Kirche der Güte Gottes“) mit 125 Millionen Dollar – und dem Ehepaar Estevam und Sonia Hernandes – er „Apostel“ und Ex-Werbemanager, sie Bischöfin. Beide saßen bereits wegen Geldwäsche und Betrug im US-Knast.
Hat die Forbes-Statistik gerade bei den Sektenanhängern, zumeist Arme und Verelendete aus den Slums, einen Sturm der Entrüstung ausgelöst? Schließlich müssen sie monatlich ein Zehntel ihrer mageren Einkünfte an die Sektenkirchen abliefern. Zorn oder Proteste keineswegs. In den Wunderheilerkirchen wird schließlich die Theologie der Prosperität gepredigt – am überzeugendsten just von Bischof Edir Macedo:“Wer ein üppig-reiches Leben führt, genießt die Segnungen des Herrn – Wohlstand ist eine Gabe Gottes.“ Laut Religionswissenschaftler Edin Abumanssur in Sao Paulo denken die Anhänger, Gott gab all das meinem Kirchenführer – und wird es mir auch geben. “Unsere religiöse Realität ist völlig anders als in Deutschland – hier existiert eine Art religiöser Markt, auf dem Wirtschaftsunternehmen derartige Kirchen wie ein Produkt anbieten. Da wird heftig und aggressiv um Marktanteile gestritten.“
Absurd überhöhte Gläubigenzahlen
Alle Multimillionäre sind besonders in Politik und dem TV-Business aktiv, organisieren mit Ausnahme Santiagos den jährlichen Jesusmarsch in der Megacity Sao Paulo, ein Barometer für die Stärke der evangelikalen Sektenkirchen. 2012 feierte man einen angeblichen neuen Teilnehmerrekord – über fünf Millionen! Die größte Qualitätszeitung Brasiliens, Folha de Sao Paulo, hatte indessen von 71 Statistik-und Umfrageexperten die tatsächliche Zahl ermitteln lassen – kam nur auf 335000 Marschierer. Zur Freude der brasilianischen „Freikirchen“ wurden, wie man per Internetsuche leicht feststellen kann, von zahlreichen deutschsprachigen Zeitungen nicht die reellen Teilnehmerzahlen gemeldet, sondern die stark überhöhten der Wunderheilerkirchen, war allen Ernstes von über einer Million die Rede.
« Brasilien: Qualitätsmedien zum geschürten Zweckoptimismus vor Fußball-WM und Olympia: „Akte der Barbarei wie die Vergewaltigung der jungen Nordamerikanerin erschütterten Selbstwertgefühl, besudelten Image.“ „Ich will so schnell wie möglich raus aus Brasilien.“ Französischer Student, dessen US-Freundin von Brasilianergruppe in Rio vergewaltigt wurde. – Brasilien: Börsenexperten von Leitbörse in Sao Paulo mit „Rekord-Falschvoraussagen“, laut Wirtschaftszeitschrift EXAME. Marktanalysten sahen gravierende Wertverluste nicht voraus, verbreiteten stattdessen völlig übertriebenen Optimismus, hieß es. »
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