Brasiliens tonangebende Privatmedien, von den kleineren bis zu den tonangebenden, haben traditionell auch 2013 auf eine Berichterstattung über landesweite systemkritische katholische Arbeitergottesdienste, darunter in der Kathedrale der drittgrößten Diözese der Erde, sowie anschließender Kundgebungen regierungsunabhängiger Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen“verzichtet“. Diese Gottesdienste sind stark befreiungstheologisch gezeichnet.
In Sao Paulos Medien wurde der Eindruck erweckt, es habe lediglich Maiveranstaltungen des regierungsnahen Gewerkschaftsdachverbandes CUT und von dessen Konkurrent „Forca Sindical“ gegeben – fast durchweg Musikfestivals mit gängigen Popgruppen, teils gesponsert von Banken und Großunternehmen.
Damit bestätigen sich Statistiken von „Reporter ohne Grenzen“, denen zufolge die Pressefreiheit in Brasilien die letzten Jahre deutlich reduziert worden ist. Laut Statistik für 2013 fiel Brasilien auf Platz 108 ab, hinter Länder wie Uganda und Paraguay.
Zuvor hatte es bereits eine bezeichnende Medien-Blamage um den Besuch von Yoani-Sanchez in Brasilien gegeben – alle wichtigen Zeitungen meldeten die Treffen von Sanchez mit Rechten und Rechtsextremen nicht, alle Kommentatoren, sogar die renommiertesten, wagten sich an das Thema nicht: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/24/brasilien-kuba-bloggerin-yoani-sanchez-verzichtet-auch-am-letzten-tag-ihres-brasilienbesuchs-auf-jegliche-kritik-an-schweren-menschenrechtsverletzungen-wie-folter-todesschwadronen-scheiterhaufen-s/
Yoani Sanchez im Mai 2013 in Berlin:
Yoani Sanchez – das Medienexperiment 2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/14/yoani-sanchez-das-medienexperiment-2013-ist-es-moglich-fakten-und-informationen-uber-die-spektakularen-engen-kontakte-der-kubanerin-zu-einflusreichen-politikern-des-rechten-und-rechtsextremen-spe/
“Boden, Arbeit, eine andere Gesellschaft: Der Kampf geht weiter!” Links Waldemar Rossi, Leiter der bischöflichen Arbeiterseelsorge in der Erzdiözese Sao Paulo.
Indessen regt sich selbst beim regierungsnahen Dachverband CUT Protest gegen die Sozial-und Wirtschaftspolitik Brasilias – wurde von einem Redner der Mai-Kundgebung die Regierung beschuldigt, die Unternehmerseite zu begünstigen. Auf einem Bühnen-Spruchband wurde sogar die Rückkehr Lulas ins Präsidentenamt verlangt – eine klare Positionierung gegen Amtsinhaberin Dilma Rousseff.
Paulo Pereira da Silva, Chef der „Forca Sindical“, warf der Regierung vor, die Teuerung nicht zu stoppen, die vor allem die armen Brasilianer sehr drastisch schädige. Silva nannte zahlreiche Lebensmittel, die in den letzten Monaten sehr teuer geworden sind. Kritiker der Regierung würden als Feinde behandelt. Zur Bespitzelung durch den brasilianischen Geheimdienst betonte Silva:“Wir werden ausspioniert durch den Geheimdienst, was auf die Einschüchterung und Knebelung der Gewerkschaftsbewegung zielt.“
Brasiliens nutzlose offizielle Statistiken: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/03/brasiliens-nutzlose-offizielle-statistiken-landesmedien-kritisieren-geheimhaltung-von-verbrechensdaten-fehlen-vertrauenswurdiger-informationen/
Deutschlandjahr 2013 in Brasilien, Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
tags: brasilien-bundespräsident joachim gauck 2013
Laut offizieller Mitteilung stehen beim Besuch in Brasilien mit Stationen in Sao Paulo und Rio de Janeiro die bilateralen
wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen im Vordergrund. So werde der
Bundespräsident unter anderem das gemeinsame Jahr „Deutschland + Brasilien 2013-2014“ sowie
die deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage eröffnen.
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Obdachloser Behinderter in der City Sao Paulos, nahe der Leitbörse Lateinamerikas.
« Brasilien: Systemkritischer katholischer Arbeitergottesdienst zum 1. Mai 2013 in der Kathedrale von Sao Paulo, drittgrößte katholische Diözese der Erde. Protest gegen Sklavenarbeit, Billigstlöhne, fehlendes Arbeitsrecht für Millionen von Beschäftigten. Verurteilung gravierender Menschenrechtsverletzungen in Brasilien. Maikundgebung vor der Kathedrale – Sozialpastoralen, regierungsunabhängige Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen. Fotoserie. – Brasilien: Löhne und Gehälter 2012/2013. Mittleres Einkommen der brasilianischen Beschäftigten(Unternehmer, Manager mitgerechnet) im Februar 2013 – umgerechnet rd. 620 Euro(wegen Real-Abwertung inzwischen erheblich weniger) Massenentlassungen 2013. „Phänomen der Deindustrialisierung“. »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.